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Kunden- und Privatteams

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

Beiträge: 45454
Viel davon wird gesprochen, dass beispielsweise Minardi ein Privatteam war. Vielmehr erstaunen mich aber andere Teams, denen die Bezeichnung Privatteams oder auch ´Kundenteams besser passt: Es sind Teams von den 50er bis 70er die Alles von anderen Formel-1 Teams bezogen, sowohl Motoren, als auch Chassis. Von diesen Teams kann man in den Statistiken nichts sehen, weil die Erfoge den Chassislieferanten gutgeschrieben wurden. Mich würden Mal die Karriere solcher Teams genauer interessieren, viel findet man dazu ja nicht. Ich werde immer Mal wieder ein paar hier bringen, vielleicht kann ja jemand dann dazu ein paar Informationen bringen. Zunächst interessieren mich folgendes Team:

AAW Finnland Racing Team. Das Team war zum Belgien GP 1974-Italien 1974 gemeldet, also bei 6 Rennen. Gefahren ist man nur eins: Beim Schweden GP. Man fuhr allerdings nur 8 Runden, ehe der Fahrer für das Team, Leo Kinnunen ausfiel. Wie der Name schon verrät war das Team ein finnisches Team, der Fahrer auch. Man bezog Chassis von Surtees. Der Motor war ein Ford Motor.

Vielleicht hat ja dazu jemand Infos oder Bilder.

Wer war eigentlich das erfolgreichste solcher Teams?

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

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@MichaelZ

Erst habe ich mal einen Link zu Leo Kinnunen:

Link:
http://www.f1rejects.com/drivers/kinnun ... raphy.html

In dieser Biografie sind auch Angaben über das AAW-Team.
Zuletzt geändert von torino am Montag, 26. Dezember 2005, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

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Das Colt AAW-Team von 1974 setzte privat einen Surtees TS 16 (Chassis-Nr. 01) ein, leider relativ erfolglos. Wie schon oben beschrieben kam es zu 5 Nichtqualifikationen und nur einem Start beim GP Schweden in Anderstorp. Das Rennen war nach 8 Runden für den armen Leo aber wegen eines Elektrikschadens schon wieder gelaufen, damit ebenso seine kurze Formel 1-Karriere. Immerhin war er der erste F1-Finne, einige seiner Landsmänner (Rosberg, Häkkinen, Räikkönen) machten es ja später etwas besser. Weitere F1-Treter aus SF waren noch Mikko Kozarowitzky, J.J. Lehto und Mika Salo.

Bild

Quelle: www.ssij.nu
-emmo-

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

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Das Team von Rob Walker war auch relativ erfolgreich.
Der letzte Sieg in einem WM-Lauf wurde von Jo Siffert
1968 beim GP von England auf einem Lotus 49B
herausgefahren.
Insgesamt wurden 9 Siege resultiert.

Statistik vom Rob Walker Team:

http://www.f1total.com/db/teams/details.php?d=394

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

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Danke bisher!

Es gab auch mehrere solche Teams aus Deutschland. Viele Fahrer kauften sich einfach Chassis und traten dann mit einem Team an, dass so hieß wie sie selber. Mussten die damals dafür nichts zahlen? Klar es gab noch keine Einsschreibungsgebühr von 48 Millionen Dollar, die wurde ja in den 90er erst eingeführt, aber mussten die gar nichts zahlen? Dann hätte ja praktisch jeder teilnehmen können

Ein solches Team aus Deutschland, dass nicht den Namen eines Fahrers trug, war das Caltex Racing Team. Fahrer war jeweils der Deutsche Kurt Ahrens. Man war nur beim Deutschland GP 1966 und beim Deutschland GP 1968 gemeldet. Beide Male konnte sich Ahrens auch qualifizieren. 1966 fiel er bereits in Runde 3 mit Getriebeschaden aus. 1968 kam er ins Ziel und wurde 12. Ließ dabei immerhin Bruce McLaren und Richard Attwood, jeweils in den Werksteams von McLaren bzw. BRM, hinter sich. Allerdings hatte Ahrens eine Runde Rückstand. Eingesetzt wurden beide Male Chassis von Brabham, 1966 mit Ford Motor, 1968 mit einem Aggregat von Repco.

Ein weiteres deutsches Team war das Motor Presse Verlag Team. Das Team nahm beim Deutschland GP 1952 teil. Eingesetzt wurde ein Veriatas Chassis und ein Meteor Motor. Gefahren wurde das Rennauto vom Deutschen Paul Pietsch. Man überstand zwar die Quali, jedoch scheiterte man bereits in Runde 1 durch Getriebeschaden.

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

Beiträge: 356
Paul Pietsch war der Gründer des Motor-Presse-Verlages und nebenbei
ein ganz passabler Rennfahrer. Sein Veritas Meteor hatte einen Motor,
dessen Hersteller ebenfalls Veritas war, allerdings auf Basis des BMW
328-Motors. Der deutsche Rennfahrer Ernst Loof gründete nach dem
Kriege die kleine Rennwagenschmiede Veritas, die in der Nähe des Nür-
burgrings eine kleine Werkstatt besass. Leider wurde das Unternehmen schon 1953 wieder aufgegeben und Ernst Loof ging als Konstrukteur
zurück zu BMW.
-emmo-

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

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Vielleicht kann einer ja Mal den Karriereverlauf vom Rob Walker Team genauer zusammenfassen. Zu solchen Teams fehlen mir die Infos, deshalb ja auch der Thread. So viel ich weiß über das Team:

Es war vom Großbritannien GP 1953 bis zum Mexiko GP 1970 bei 123 GP Rennen gemeldet, 123 davon konnten auch gefahren werden. Gleich beim ersten Versuch qualifizierte sich das Team gleich. Damals fuhr Tony Rolt für das Team. Chassis kamen von Connaught, Motoren von Lea Francis. Es dauerte bis zum Argentinien GP 1958 bis das Rob Walker Team erstmals in die Punkte fuhr: Striling Moss fuhr dabei in einem Cooper Climax sogar den Sieg heraus! Es war der erste der 9 Siege für das Team. Die anderen 8 erreichte man beim Monaco GP 1958 (Maurice Trintignant in einem Cooper Climax), beim Portugal GP 1959 (Moss, Cooper Climax), Italien GP 1959 (Moss, Cooper Climax), Monaco GP 1960 (Moss, Lotus Climax), USA GP in Riverside 1960 (Moss, Lotus Climax), Monaco GP 1961 (Moss, Lotus Climax), Deutschland GP 1961 (Moss, Lotus Climax) und beim Großbritannien GP 1968 (Jo Siffert, Lotus Ford). Dazu fuhr man 10 Mal auf Pole Position, erstmals durch Moss beim Monaco GP 1959 und letztmals durch Siffert beim Mexiko GP 1968. Den letzten der insgesamt 158 Punkte für Rob Walker erreichte beim Großbritannien GP 1970 Graham Hill durch Rang 6 in einem Lotus Ford.

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

Beiträge: 356
Weiss denn jemand etwas Genaues über Harald Ertl's erstes F1-Jahr
im Warsteiner-Hesketh zu berichten ?
-emmo-

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

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Sein erstes Rennen war der Deutschland GP 1975 auf einem Hesketh Ford für das Team Ertl. Der Hesketh Werksfahrer war James Hunt, allerding mit komplett gleichem Material wie der Österreicher, auf dem er im Qualifying gleich Mal 16 Sekunden verlor. Auf die Pole Zeit von Niki Lauda hette er über 20 Sekunden oder 104% Rückstand. Das mag sich viel anhören, aber wenn man bedenkt, dass der Nürburgring mit Nordschleife, wo ja der Deutschland GP 1975 stattfand, über 23 Kilometer lang war, ist der Abstand nicht mehr ganz so gewaltig. Mit Ruhm hat er sich aber nicht bekleckert. Im Rennen wurde er dann 8, immerhin noch vor Patrick Depailler (Tyrrell Ford). und Mario Andretti. Letzter fiel aber in letzter Runde aus. Auch Depailler muss während des Rennens ein Problem gehabt haben, immerhin stand er nämlich in der Startaufstellung auf Rang 4. Das 2. Rennen, der Österreich GP war nicht so gut. Er fiel in Runde 15 mit Getriebeschaden aus. Beim Italien GP aber war Ertl stark! Er wurde 9. und ließ damit wie auch im Qualifying den Hesketh Werkspiloten Brett Lunger hinter sich. Lunger wurde im Rennen 10. Insgesamt erreichten 14 Fahrer das Ziel. Das waren dann auch die 3 einzigen Rennen für Harald Ertl 1975. Im Vergleich was mit dem Hesketh möglich gewesen wäre: Mit 33 Punkten wurde Hesketh hinter Ferrari, Brabham und McLaren 4. in der Konstrukteurs WM!

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

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Es würde mich noch ein weiteres Team genauer interessieren. Und zwar ein Team aus Österreich. Es ist das einzige österreichische Team der Formel-1 Geschichte, nachdem Red Bull ja als englischen Team antritt. Zumindest ist die Rennlizenz englisch, wohl noch wegen dem Vorgängerteam Jaguar und auch der Sitz ist in England (bin ja Mal gespannt wie lange es noch dauert, bis Red Bull ein riesen Werk in Österreich baut :wink:). Aber zurück zum österreichischen Team: Die Rede ist von ÖASC Racing. Man versuchte sich 3 Mal zu qualifizieren: Beim Italien GP, beim Kanada GP und beim USA GP, jeweils 1976. Als Fahrer trat der Österreicher Otto Stuppacher an. Eingesetzt wurde ein Tyrrell 007 Chassis mit Ford Motor. Es trat nie ein Tyrrell Ford des ÖASC Teams an. Besonders bitter: Beim Italien GP hätte sich Stuppacher eigentlich als 26. qualifiziert, er reiste allerdings noch vor dem Rennen ab. Bei den beiden anderen Rennen konnte man sich nicht qualizieren.

Vielleicht hat ja noch jemand Infos zu dem Team. Warum reiste Stuppacher beim Italien GP in Monza ab, obwohl er sich qualifiziert hatte? Vielleicht hat ja jemand ein Bild von Stuppacher in dem Auto (wäre troll!)

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

Beiträge: 454
MichaelZ hat geschrieben:
Es würde mich noch ein weiteres Team genauer interessieren. Und zwar ein Team aus Österreich. Es ist das einzige österreichische Team der Formel-1 Geschichte, nachdem Red Bull ja als englischen Team antritt. Zumindest ist die Rennlizenz englisch, wohl noch wegen dem Vorgängerteam Jaguar und auch der Sitz ist in England (bin ja Mal gespannt wie lange es noch dauert, bis Red Bull ein riesen Werk in Österreich baut :wink:). Aber zurück zum österreichischen Team: Die Rede ist von ÖASC Racing. Man versuchte sich 3 Mal zu qualifizieren: Beim Italien GP, beim Kanada GP und beim USA GP, jeweils 1976. Als Fahrer trat der Österreicher Otto Stuppacher an. Eingesetzt wurde ein Tyrrell 007 Chassis mit Ford Motor. Es trat nie ein Tyrrell Ford des ÖASC Teams an. Besonders bitter: Beim Italien GP hätte sich Stuppacher eigentlich als 26. qualifiziert, er reiste allerdings noch vor dem Rennen ab. Bei den beiden anderen Rennen konnte man sich nicht qualizieren.

Vielleicht hat ja noch jemand Infos zu dem Team. Warum reiste Stuppacher beim Italien GP in Monza ab, obwohl er sich qualifiziert hatte? Vielleicht hat ja jemand ein Bild von Stuppacher in dem Auto (wäre troll!)


Kuckst Du hier:

https://www.motorsport-magazin.com/forum/viewtopic.php?t=11861

Der Thread hiess sogar Otto Stuppacher !

Moin moin, Peterson78 :wink:

Beitrag Montag, 26. Dezember 2005

Beiträge: 45454
Weitere solcher Teams:

Apollon: Das schweizerische Team versuchte sich beim Italien GP 1977 zu qualifizieren. Fahrer war dabei der Schweizer Loris Kessel. Man verwendete einen Apollo-Williams mit Ford Motor. (ich glaube das Grundauto war ein Williams, ein bisschen verändert noch von Apollon).

Charles Vögele Racing: Auch das war ein schweizerisches Team, das sich von Grobritannien 1967-Italien 1968 bei 6 GP Rennen zu qualifizieren versuchte. 3x überstand das Team das Qualifying. Beim Debüt setzte Cooper Chassis und ATS Motoren ein. Fahrer war, wie bei allen Versuchen, der Schweizer Silvio Moser. Moser qualifiziert sich als 20. vor einer berühmten Person in der Formel-1: Guy Ligier. Der Franzose fuhr für sein eigenes Guy Ligier Team. In Runde 29 fiel Moser aber mit einem Motorschaden aus. Das blieb die einzige Teilnahme 1967, die anderen folgten alle 1968 mit Brabham Chassis und Repco Motoren. Dabei erreichte Moser beim Holland GP sogar Rang 5 und fuhr damit für das Team 2 Punkte ein.

Ecurie Espadon: Ein weiteres schweizerisches Team. Dabei versuchte man sich vom Schweiz GP 1951-Schweiz GP 1953 bei 10 GP Rennen, wovon man letztlich auch 9 bestritt. In diesen 9 Rennen holte sich das Team auch erstaunliche 10 Punkte. Beste Platzierung war dabei ein 2. Platz beim Schweiz GP 1952 durch Rudolf Fischer. Ecurie Espadon benutzte bis auf eine Ausnahme Chassis und Motoren von Ferrari. Lediglich beim Schweiz GP 1951 startete Peter Hirt mit einem Veritas Meteor. Neben den Schweizer Fischer, Hrt, Rudolf Schoeller und Max de Terra fuhren auch die beiden Deutschen Hans Stuck, der in den 30er Jahren im GP Sport große Erfolge mit Auto Union erzielte, und Kurt Adolff für das Ecurie Espadon Team. Neben dem bereits angesprochenen 2. Platz beim Schweiz GP 1952 erreichte Fischer noch einen 3. Platz beim Deutschland GP 1952 und einen 6. Platz beim Deutschland GP 1951. Alle 10 Punkte fuhr also Fischer für das Team ein.

Ecuri Filipinetti: Das schweizerische Team erreichte vom Belgien GP 1962 bis Frankreich GP 1963 bei 5 Teilnahmen 4x die Qualifikation. Es fuhren in den 5 Rennen sogar 2 Weltmeister für das Team: Jo Siffert, der erreichte mit Platz 10 beim Belgien GP 1962 auch die beste Platzierung (Siffert fuhr auch beim Monaco GP 1962 für das schweizerische Ecurie Nationale Suisse Team, das mit Lotus Climax Rennwagen fuhr), und Phil Hill. Dazu fuhren noch die beiden Schweizer Heinz Schiller und Heini Walter. Eingesetzt wurden bis auf eine Ausnahme Lotus Chassis. Die Ausnahme war Walter, der beim Deutschland GP 1962 mit einem Porsche fuhr. Motoren kamen dabei von BRM und Climax.

Scuderia Finotto: Wieder ein schweizerisches Team. Es nahm 1974 bei 4 GP Rennen teil, bei nur einem stand das Team auch in der Startaufstellung, nämlich gleich beim ersten Rennen, dem Belgien GP. Fahrer des Brabham Ford Boliden war damals Gerald Larrousse, der in den 90er Teamchef beim Larrousse Team war. Neben dem Franzosen fuhr auch der Österreicher Helmuth Königg und der Italiener Carlo Facetti.

Squadra Tartaruga: Das Team trat nur beim Deutschland GP 1969. Der Schweizer Fahrer Xavier Perrot in dem schweizer Team startete mit dem Brabham Ford sogar im Rennen. Das ganze war allerdings ein Formel-2 Rennenwagen, die damals zum GP Rennen wegen der Länge der Strecke zugelassen wurden. Perrot wurde 10. und ließ damit Jo Siffert und Jean Pierre Beltoise in Formel-1 Wagen hinter sich, die allerdings beide nicht das Ziel erreichten.

Beitrag Dienstag, 27. Dezember 2005

Beiträge: 45454
Ein Team will ich jetzt auf jeden Fall noch nennen (werde immer wieder ein paar bringen). Wir hatten das auch schon Mal in Erwägung gezogen, bei den McLaren Kundenchassis: Und zwar BS Fabrications. Das US Amerikanische Team fuhr vom Südafrika GP 1977 bis zum Italien GP 1978 bei 20 Rennen, dazu kommen 7 Rennen, bei denen man an der Qualofikation scheiterte. Nach dem man bei den ersten 3 Rennen noch mit March Chassis fuhr (Zandvoort, Long Beach und Jarama). Alfalfa hat bei seinem Thread über die McLaren Kundenfahrzeuge geschrieben, dass BS Fabrications bereits 1976 mit Surtees Chassis unterwegs war (und Henri Pescarolo). Dazu fehlen mir aber die Statistiken, schau aber noch Mal nach, was es damit auf sich hat. Meine Statistik sagt, dass Holland 1977 das Debüt war. Ab dem 4. Rennen, dem Belgien GP setzte BS Fabrications McLaren Ford M23 Rennfahrzeuge ein, 1978 kamen noch M26 dazu. Fahrer war Brett Lunger, für 3 GP Rennen gab sich dann auch Nelson Piquet 1978 die Ehre, nach dem er das erste Rennen für Ensign bestritt. Piquet war sofort schneller als Lunger. Der US Amerikaner Lunger holte sich allerdings die beste Platzierung des Teams: Ein 7. Platz beim Belgien GP 1978.

Beitrag Dienstag, 27. Dezember 2005

Beiträge: 45454
@Alfalfa: Also nach meinen Unterlagen zu Folge fuhr Henri Pescarolo 1976 zwar mit einem Surtees, aber nicht vom Team BS Fabrications, sondern von Norev Racing Team. Ich habe kurz nachgeschaut und die Bestätigung auch im Internet gefunden.

Beitrag Dienstag, 27. Dezember 2005

Beiträge: 8060
Es gab eine (direkte) Verbindung zwischen BS Fabrications und Norev - aber ohne Unterlagen kriege ich das jetzt nicht zusammen. Norev war nur der Sponsor des Team (à la Vodafone-Ferrari) - eingesetzt wurde das Fahrzeug von BS Fabrications. So - oder so ähnlich - lief das...

Beitrag Dienstag, 27. Dezember 2005

Beiträge: 8060
Norev stellte Spielzeugminiaturen her - die älteren werden die Marke eventl. noch kennen. Ich weiss nicht ob es sie heute noch gibt:

Bild

Beitrag Dienstag, 27. Dezember 2005

Beiträge: 4967
Hier noch ein Bild von Henri Pescarolo.

Bild

Fotoquelle unbekannt!

Beitrag Dienstag, 27. Dezember 2005

Beiträge: 8060
Wie man an den Durex Aufklebern sieht, war das quasi eine Art drittes Surtees-Fahrzeug (ohne volle Werksunterstützung).

Ganz kurz:
Norev war Sponsor von Pescarolo und kaufte für seinen F1-Einsatz 1976 einen Surtees TS19. Während Jones (mit Durex-Aufklebern) und Lunger (mit Chesterfield) die Werksautos fuhren, wurde der dritte Surtees von Bob Sparshotts BS Fabrication Company in Luton eingesetzt. Das Programm war allerdings nur für wenige Rennen finanziert. Pescarolo - zu dem Zeitpunkt schon über seinen Höhepunkt als Fahrer hinweg - erreichte so gut wie nichts mit dem Auto. Nach dem Österreich-GP gab man auf. BS Fabrications fuhr 1977 und 1978 mit diversen McLaren und Brett Lunger als Fahrer weiter. 1979 wollte man eine eigene Konstruktion für Ricardo Zunino einsetzen, aber aufgrund von Finanzierungsengpässen wurde das Programm früh gestoppt. Auch der Einsatz eines dritten BT49 für Zunino zerschlug sich. Die Firma kam in Zahlungsschwierigkeiten und sperrte den Laden Anfang 1980 zu. Grob geschildert...
Zuletzt geändert von Alfalfa am Dienstag, 27. Dezember 2005, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Dienstag, 27. Dezember 2005

Beiträge: 45454
Das Colt AAW-Team von 1974 setzte privat einen Surtees TS 16 (Chassis-Nr. 01) ein, leider relativ erfolglos. Wie schon oben beschrieben kam es zu 5 Nichtqualifikationen und nur einem Start beim GP Schweden in Anderstorp. Das Rennen war nach 8 Runden für den armen Leo aber wegen eines Elektrikschadens schon wieder gelaufen, damit ebenso seine kurze Formel 1-Karriere. Immerhin war er der erste F1-Finne, einige seiner Landsmänner (Rosberg, Häkkinen, Räikkönen) machten es ja später etwas besser. Weitere F1-Treter aus SF waren noch Mikko Kozarowitzky, J.J. Lehto und Mika Salo.

Bist du dir da sicher, das Leo Kinnunen der erste Finne in der Forml-1 war. Es gab Mal anfangs der 50er Formel-1 Rennen in Finnland, die keinen WM Status hatten, da klingen einige Namen auch sehr finnisch.

Edit: @Alfalfa: Danke!
Zuletzt geändert von MichaelZ am Dienstag, 27. Dezember 2005, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Dienstag, 27. Dezember 2005

Beiträge: 4967
@Alfalfa

Die Firma Norev gibt es immer noch. Ich besitze eine Miniatursammlung
von ca. 1200 Stück. Viele davon sind von Norev, vorallem die Renaults
stammen fast alle von dort.

Beitrag Dienstag, 27. Dezember 2005

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torino hat geschrieben:
...Miniatursammlung von ca. 1200 Stück...


:o :o nicht schlecht! :o :o

Beitrag Dienstag, 27. Dezember 2005

Beiträge: 8060
Ich finde bei solchen Themen immer kein Ende, wenn ich mich nmal festgebissen habe - noch was;

Bob Sparshott - das sollte ich vielleicht erwähnen - startete seine Karriere (wie viele andere) als Mechaniker bei Lotus. Und wie viele andere kam auch er mit Colin Chapman nicht aus und verließ das Team Ende der 60er Jahre.

Er setzte danach unter dem Namen Space-Racing Formel 2-Autos ein, zusammen mit einem gewissen John Woodington. Später leitete er Mike Beuttlers erste Formel 1 Versuche mit einem March 701.

Der Name BS taucht später noch öfter in den Annalen der Motorsport-Historie auf. So war es zum Beispiel sein BS Automotive Team, dass 1985 mit Christian Danner den ersten F3000-Titel gewann...

Bild
Zuletzt geändert von Alfalfa am Dienstag, 27. Dezember 2005, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Dienstag, 27. Dezember 2005

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Weitere solcher Teams: Squadra Tartaruga: Das Team trat nur beim Deutschland GP 1969. Der Schweizer Fahrer Xavier Perrot in dem schweizer Team startete mit dem Brabham Ford sogar im Rennen. Das ganze war allerdings ein Formel-2 Rennenwagen, die damals zum GP Rennen wegen der Länge der Strecke zugelassen wurden. Perrot wurde 10. und ließ damit Jo Siffert und Jean Pierre Beltoise in Formel-1 Wagen hinter sich, die allerdings beide nicht das Ziel erreichten.

Das war - soweit ich weiss - das Team von Ernst Seiler. Fuhr vor allem Sportwagenrennen, bestritt aber auch mit Emil Knecht 1966 und 1967 zwei F3-Saisons und von 1968-1972 mit Xavier Perrot einige Jahre in der F2-Europameisterschaft (mit diversen Brabham & March). Der Einsatz am Nürburgring 1969 war im Rahmen der Formel 2, die am GP zeitgleich teilnahmen.

Bild

Ob der Name Tartaruga etwas mit Nuvolari zu tun hat...???!

Beitrag Dienstag, 27. Dezember 2005

Beiträge: 588
Alfalfa hat geschrieben:
1979 wollte man eine eigene Konstruktion für Ricardo Zunino einsetzen, aber aufgrund von Finanzierungsengpässen wurde das Programm früh gestoppt.
Soviel ich weiß, sollte ursprünglich Nelson Piquet (der ja 1978 3 Rennen für BS Fabrications fuhr) 1979 das BS-Auto fahren, wurde aber dann von Bernie Ecclestone fürs Brabham-Team weggeschnappt.

Beitrag Mittwoch, 28. Dezember 2005

Beiträge: 356
@michaelz:
ich bin mir nur sicher dass Leo Kinnunen der erste Finne bei einem
WM-GP-Rennen war. Sicherlich gab es vor ihm noch jede Menge
anderer fliegender Saunabesucher...
-emmo-

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