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Großprojekt: Alle GP-Fahrer seit 1906

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Montag, 02. September 2013

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Art Bisch (USA)
Art Bisch fuhr 1958 beim Indy-500 mit, als dieses noch Teil der Automobilweltmeisterschaft war. Das Rennen war schnell beendet: Mit seinem Kuzma Offenhauser war er in einen Massencrash am Start verwickelt, bei dem Pat O’Connor verstarb. Bisch kam aus dem US-Bundesstaat Arizona und soll der Legende nach gerne mit einer nicht angezündeten Zigarre zwischen den Zähnen gefahren sein! Ende der 40er Jahre fuhr er erste Rennen, 1956 kam dann das Debüt in der IndyCar. Bisch gewann 1958 in Milwaukee sein einziges IndyCar-Rennen, eine Woche später in Lakewood zog er sich bei einem Unfall tödliche Verletzungen zu. Eine dreistündige Operation konnte Bisch nicht mehr helfen. Er wurde nur 41 Jahre alt.

Beitrag Mittwoch, 04. September 2013

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Harry Blanchard (USA)
Der US-Amerikaner fuhr in den 50er Jahren bei Sportwagenrennen in Amerika zu einigen Klassensiegen. Als in Sebring 1959 der erste USA GP im Rahmen der Automobilweltmeisterschaft (abgesehen von Indy-500) ausgetragen wurde, bekam Harry Blanchard eine Einladung von den Veranstaltern als Feldfüller. In einem Porsche-F2-Rennwagen wurde er immerhin Siebter, mit vier Runden Rückstand auf Sieger Bruce McLaren. 1960 verunglückte der 28-Jährige beim 1000-Kilometerrennen in Buenos Aires tödlich, als sich sein Porsche überschlug.

Beitrag Donnerstag, 05. September 2013

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Michael Bleekemolen (NED)
Er kam wohl viel zu früh in die Formel-1: Als er beim Heimrennen in den Niederlanden 1977 einen March Ford für das RAM-Team fahren sollte, war Michael Bleekemolen zuvor gerade einmal ein paar Rennen in der Formel-Vau und der Formel-Ford gefahren. Mit vielen Sponsorengeldern kaufte er sich das Cockpit bei RAM, konnte sich für das Rennen aber nicht qualifizieren. 1978 folgten noch weitere Versuche, sich mit dem ATS-Team zu qualifizieren. Das gelang beim USA GP auch, aber im Rennen schied er mit einem Defekt aus. 1978 fuhr Bleekemolen außerdem die ersten F3-EM-Rennen. In den folgenden drei Jahren blieb er in der F3-EM, dann sah er ein, dass es für die Formel-1 nicht langen würde. Seit Jahren fährt Bleekemolen Sport- und Tourenwagenrennen. Seine beiden Söhne Jeroen und Sebastiaan Bleekemolen sind ebenfalls Rennfahrer, Jeroen vertrat die holländischen Farben sogar in der A1GP-Serie. Derzeit fährt er Sportwagen, unter anderem beim 24-Stundenrennen von Le Mans.

Beitrag Freitag, 06. September 2013

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Alex Blignaut (RSA)
Abgesehen von der eisbedeckten Antarktis ist Afrika nach wie vor der einzige Kontinent ohne einen F1-Lauf. Das war vor Jahren noch anders: Bis 1993 gab es in Kyalami den Südafrika GP. In den 60er Jahren gab es sogar noch eine eigene F1-Meisterschaft in Südafrika, Rhodesien und anderen afrikanischen Ländern. Die Regeln entsprachen technisch denselben wie in der internationalen F1-Meisterschaft, teilweise wurden sogar F1-Boliden dort eingesetzt, teilweise aber selber von afrikanischen Enthusiasten gebaut. Einer von ihnen war Louis Douglas Serrurier, der unter dem Kürzel seines Namens LDS-Rennwagen baute – und die sogar in der F1-WM einsetzte!

1964 fuhr Alex Blignaut einen LDS Alfa Romeo beim nicht zur Meisterschaft zählenden Rand GP. Er wurde Zwölfter, wie auch ein Jahr zuvor in einem Cooper Climax. Blignaut war ein südafrikanischer F1-Pilot, der später auch als Teamchef unter anderem von Ian Scheckter fungierte – dem Bruder von Jody Scheckter, dem einzigen südafrikanischen F1-Weltmeister (1979 mit Ferrari). Blignaut setzte unter anderem für Scheckter in den 70er Jahren sogar Boliden in der F1-WM ein. 2001 verstarb Blignaut im Alter von 68 Jahren auf seiner Farm, nachdem er beim Reparieren einer Maschine einen Stromschlag erlitt.

Beitrag Samstag, 07. September 2013

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Trevor Blokdyk (RSA)
Der Südafrikaner war in seinem Heimatland enorm beliebt. Mehrmals wurde er Speedway-Meister, bevor er in den 60er Jahren sich auch im Formel-Rennsport versuchte. Damals gab es in Südafrika eine große Rennsportszene, inklusive einer eigenen F1-Meisterschaft. Auch dort fuhr Blokdyk einzelne Rennen. Immer wieder suchte er aber auch den Weg nach Europa, fuhr Formel-Junior, Formel-3 – und auch Formel-1. Allerdings war sein einziger Start bei einem Meisterschaftsrennen in Südafrika: Beim Südafrika GP 1963 wurde er Zwölfter. Dabei fuhr er einen Cooper Maserati der Scuderia Lupini. Die Familie Lupini ist seit über 85 Jahren im Rennsport engagiert. Blokdyk bezahlte seine Renneinsätze aus der eigenen Tasche. 1965 hatte er einen schweren F3-Crash, aber er fuhr noch bis Ende der 60er Jahre weiter. Danach wurde er Farmer, verstarb aber 1995 im Alter von 65 Jahren an einem Herzinfarkt.

Beitrag Samstag, 07. September 2013

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Rodney Bloor (GBR)
Rodney Bloor fuhr in Großbritannischen F3-, F2- und F1-Rennen. Keines der Rennen zählte damals allerdings zur WM. 1965 wurde er aber bei der Sunday Mirror Trophy in einem Brabham Ford Zwölfter. Später engagierte sich Bloor auch als Sponsor von verschiedenen Fahrern.

Beitrag Donnerstag, 12. September 2013

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Jimmy Blumer (GBR)
Er fuhr vor allem bei britischen Touren-, Sport- und Saloonwagen-Rennen mit. 1963 absolvierte er in Aintree auch einen F1-Lauf, der allerdings nicht zur Meisterschaft gezählt wurde. Blumer steuerte einen von Reg Parnell eingesetzten Lotus Climax auf Rang acht.

Beitrag Freitag, 13. September 2013

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Mark Blundell (GBR)
Sein Comeback 2013 war nicht wirklich von Erfolg gekrönt: Im Alter von 47 Jahren ist Mark Blundell in der britischen GT-Meisterschaft wieder in einen Rennwagen gestiegen: In einen von United Autosport eingesetzten McLaren-GT3. Blundell fuhr die ersten vier Rennen, wurde inzwischen aber von Glynn Geddie ersetzt, dem britischen GT3-Meister von 2011. Blundell ist dem Motorsport aber weiterhin verbunden, als Fahrermanager und als F1-Reporter.

Blundell fuhr auch in der Formel-1 bereits für McLaren. 1992 war er dort Testfahrer, 1995 kehrte er als eben solcher zurück. Als dann aber Nigel Mansell nicht in das McLaren-Cockpit passte, übernahm Blundell den Platz seines britischen Landsmannes. Es war aber die letzte F1-Saison für Blundell, obschon er 1996 beinahe bei Sauber untergekommen wäre. Bis dato fuhr Blundell 61 WM-Rennen, wobei er 32 Punkte sammeln konnte. Und drei Podestplätze in Teams, mit denen das so mir nichts dir nichts nicht möglich war: 1993 im Ligier Renault und 1994 im Tyrrell Yamaha wurde er insgesamt drei Mal Dritter.

Begonnen hatte Blundell im Alter von 14 Jahren bei Motocross-Rennen. 1984 wechselte er in die britische Formel-Ford, fuhr dort in den nächsten Jahren Siege und Titel ein. Ohne F3-Erfahrung kam er 1986 in die internationale Formel-3000, die Vorgängerserie der heutigen GP2. Dort fuhr er bis 1989 für verschiedene Teams, unter anderem für das Lola-Werksteam. Einen Sieg gab es auch dort nicht. Seine Resultate waren aber gemessen am Material ordentlich. Deswegen kam er auch bei zwei Teams ins Gespräch: Bei EuroBrun für ein Stammcockpit und bei Williams für ein Testcockpit. Er landete bei Williams und fuhr parallel dazu Sportwagen.

1991 kam es bei Brabham zum F1-Debüt von Blundell. 1992 musste er aber bereits wieder zusehen. Dafür war er im Peugeot-Werksaufgebot beim 24-Stundenrennen von Le Mans mit von der Partie. Gemeinsam mit Derek Warwick und Yannick Dalmas gewann Blundell das Rennen auch. Schon 1990 machte Blundell in Le Mans von sich reden, als er in einem Werks-Nissan als bis dato jüngster Fahrer auf Pole raste – mit einem neuen Streckenrekord.

1993 kam das F1-Comeback, das drei Jahre dauerte. 1996 wechselte er in die IndyCar. Dort fuhr er im Team PacWest. Blundell gewann 1997 drei Rennen, hatte über die Jahre aber auch mehrere schwere Unfälle. Nach der Saison 2000 kehrte er der IndyCar den Rücken zu und fuhr noch ein paar Sportwagenrennen.

Beitrag Freitag, 13. September 2013

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MichaelZ hat geschrieben:
Alex Blignaut (RSA)
Blignaut setzte unter anderem für Scheckter in den 70er Jahren sogar Boliden in der F1-WM ein.


Die Formulierung schießt vielleicht ein bißchen übers Ziel hinaus. Er hat doch mehr oder weniger weiterhin nur für die südafrikanischen Rennen gemeldet, und der Südafrika GP hat halt damals "zufällig" auch als WM-Lauf gezählt. Als eine ernsthafte Beteiligung an der WM kann man das aber wohl eher nicht sehen.

Beitrag Freitag, 13. September 2013

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MichaelZ hat geschrieben:
Harry Blanchard (USA)
Der US-Amerikaner fuhr in den 50er Jahren bei Sportwagenrennen in Amerika zu einigen Klassensiegen. Als in Sebring 1959 der erste USA GP im Rahmen der Automobilweltmeisterschaft (abgesehen von Indy-500) ausgetragen wurde, bekam Harry Blanchard eine Einladung von den Veranstaltern als Feldfüller. In einem Porsche-F2-Rennwagen wurde er immerhin Siebter, mit vier Runden Rückstand auf Sieger Bruce McLaren. 1960 verunglückte der 28-Jährige beim 1000-Kilometerrennen in Buenos Aires tödlich, als sich sein Porsche überschlug.


Sieht aus wie ein Porsche Spyder mit Mittellenkung

Beitrag Freitag, 13. September 2013

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MichaelZ hat geschrieben:
Walter Bäumer
Wie viele der damaligen Rennfahrer begann Walter Bäumer mit dem Motorrad Rennen zu fahren. Er kam ins Aufgebot von NSU, anschließend dann eben auch zum Automobil-Rennsport. Von 1937 bis ’39 war Bäumer Ersatzfahrer bei Mercedes. Bei wenigen GP-Rennen kam er als solcher zum Einsatz, erreichte aber nie das Ziel. Seinen Tod fand er 1941 im Alter von erst 32 Jahren im Auto – allerdings bei einem Verkehrsunfall, nicht auf der Rennstrecke.


Erwähnenswert wäre vielleicht auch noch der Sieg als Co-Driver von Huschke von Hanstein im BMW bei den 1000 Meilen von Brescia 1940

Beitrag Samstag, 14. September 2013

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Danke für die Ergänzungen und Verbesserungen - gerne mehr davon.

Beitrag Donnerstag, 26. September 2013

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Raul Boesel
Die Familie Boesel prägten zwei Eigenschaften: Sie war wohlhabend und sie hatte großes Interesse am Sport. Raul Boesels Brüder waren allesamt Sportreiter und auch Boesel selbst machte sich erste Verdienste im Springreiten. Aber bald reichten dem Brasilianer ein PS nicht mehr aus. Er begann Kart-Rennen und stieg dann 1979 in die brasilianische Stockcar-Meisterschaft ein.

Die brasilianische Stockcar-Meisterschaft ist in Brasilien äußerst populär. Die meisten ehemaligen brasilianischen F1-Fahrer sind heute dort aktiv. Inzwischen auch Rubens Barrichello. Vielleicht auch bald Felipe Massa. Ansonsten auch noch Ricardo Zonta und Luciano Burti. Selbst IndyCar-Tabellenführer Hélio Castroneves ging in dieser Saison dort schon mal an den Start – und hätte sich bei einem schweren Unfall beinahe verletzt. Es treten aber auch junge Fahrer gegen die brasilianischen Stars an. Deshalb diente die brasilianische Stockcar-Serie auch als Sprungbrett für eine größere Karriere.

So auch bei Boesel. Er zog 1980 nach England und trumpfte in der britischen Formel-Ford auf: Neun Siege, Vizemeister und dadurch der direkte Aufstieg in die britische Formel-3. Die Meisterschaft schloss er als Gesamt-Dritter ab. Mit anderen Worten: Boesel hatte durchaus Talent. Deshalb bekam er von McLaren auch einen F1-Test. Bei RAM gab er 1982 dann sein F1-Debüt. Weder bei RAM, noch bei Ligier 1983 hatte er aber konkurrenzfähiges Material. Rang sieben beim USA GP 1983 in Long Beach war sein bestes F1-Resultat.

Verhandlungen mit Tyrrell über ein Cockpit scheiterten und so musste Boesel sich neue Betätigungsfelder suchen. Boesel fuhr für Dick Simon in der IndyCar und beeindruckte dabei vor allem bei Ovalrennen. Später wurde er bei Jaguar Sportwagen-Pilot – ebenfalls mit Erfolg: 1987 holte er sich den WM-Titel, 1988 den Sieg beim 24-Stundenrennen von Daytona, 1991 Platz zwei in Le Mans. Er wechselte aber erneut zurück in den Formel-Sport, fuhr bis 2002 für verschiedene IndyCar-Teams durchaus achtbare Erfolge ein. Darunter für Dick Simon, Rahal Hogan, Green, All American Racers, McCormack und Menard.

Er kehrte zurück nach Brasilien, wieder in die Stockcar-Meisterschaft. 2005 hing er seinen Helm aber endgültig an den Nagel. Die brasilianische Rennstrecke in Curitiba, auf der letztes Jahr ein Auto-GP-Rennen abgehalten wurde, ist heute nach Boesel benannt. Boesel ist 55 Jahre alt.

Beitrag Donnerstag, 26. September 2013

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MichaelZ hat geschrieben:
Walter Bäumer
Wie viele der damaligen Rennfahrer begann Walter Bäumer mit dem Motorrad Rennen zu fahren. Er kam ins Aufgebot von NSU

Nein, die Motorradeinsätze 1929 waren rein privat und ausserdem nur Zuverlässigkeitsfahrten. 1930 wurde ein gebrauchter Dixi (750 ccm, 15 PS) angeschafft, der bis 1932 bei verschiedenen Veranstaltungen in der kleinsten Sportwagenklasse eingesetzt wurde.

Nachdem Bobby Kohlrausch "fahnenflüchtig" wurde und von Austin auf MG wechselte setzte Austin ab 1933 verstärkt auf Bäumer. Hintergrund: der Lizenzvertrag mit Dixi/BMW war ausgelaufen, und man wollte nun "echte" Austin 7 in Deutschland verkaufen und natürlich auch propagieren. Das waren alles Leihwagen die unter Privatnennung zum Einsatz kamen, zwar weiss lackiert aber mit englischen Zulassungen. Diese 750-ccm-Rennwagen hatten mit dem Serienmodell so gut wie nichts mehr zu tun, das waren reinrassige einsitzige Rennwagen, die in der finalen Version bis zu 120 PS entwickelten, hochgerechnet technisch also auf dem gleichen Niveau wie der Mercedes W154 der 480 PS aus 3 Litern holte.

Die (Berg)-Rennschlachten zwischen Kohlrausch und seinen MGs - einschl. dem 146-PS-starken EX-127 - und den Austin-Werkswagen von Bäumer sind leider in dem Hype um die Silberpfeile (beider Marken) untergegangen, heute vielleicht sogar stärker als damals. Ein Highlight war sicherlich Freiburg (Schauinsland-Bergrennen) 1936, wo Bäumer in seiner Klasse den 1. UND den 2. Platz belegte! Er war Doppelstarter in der Klasse "Rennwagen bis 1100 ccm", mit einem Austin 744 ccm (#61) und einem weiteren Austin 747 ccm (#64). Die Klasse 750 bzw. später 800 ccm war ja weitestgehend abgeschafft worden, da die braunen Fuzzis keine Lust mehr hatten, die Austin 7 und MG als ausländische Marke regelmässig siegen zu sehen. Aber auch bei den 1100ern gab es keine ernsthafte Konkurrenz, so dass die Zwerge oftmals sogar in der 1500er Klasse starten mussten. Gegen die Maserati 4CM und Bugatti T51A wurde es dann allerdings schwierig.
Kohlrausch hielt mit dem "Magic Midget" den Klassenrekord (9:07) aus dem Vorjahr, dass Bäumer mit dem schwächeren Austin 30 Sekunden schneller war zeigt seine Klasse. 7 Sekunden langsamer als Brivio mit dem 8C-35, und nur 35 Sekunden langsamer als Rosemeyer mit dem AU. Tröltsch mit dem ex-Steinweg T51A, einem potentiellen Klassensieger bei den 1500ern, konnte mit 9:23 wohl nur den Kopf schütteln.

Sowohl Kohlrausch als auch Bäumer nahmen ja bekanntermassen an den Nachwuchstests von MB und AU teil, beide kamen aber mit den PS-Monstern nicht wirklich klar. Wobei es für Bäumer zumindest zur 2. Riege bei Mercedes langte.

Beitrag Donnerstag, 26. September 2013

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fuhr bis 2002 für verschiedene IndyCar-Teams durchaus achtbare Erfolge ein.


micha, nocheinmal, weil man diesen quatsch ja mittlerweile auch bei wikipedia liest.

wenn ich mir mitte der 90er ein indycar rennen anschauen wollte, so habe ich im tv programm nach der indy car series (damals auf eurosport) gesucht und mir dann am sonntag abend auch von jantke und heinrich erklären lassen, dass ich die indy car series schaue.
nach 1996 habe ich dann nach c.a.r.t. series gesucht und so wurde es mir im tv auch präsentiert. gegen ende der 90er bürgerte sich immer mehr ein, dass es sich da um champ cars handelt. zur champ car series wurde das ganze erst, als eigentlich schon alles fast am boden war.

wenn ich mir nach 1996 die ergebnisse des indy500 anschauen wollte (zumeist in der msa) musste ich nach den berichten der irl suchen (welche zu dieser zeit vor allem durch viele unfallbilder aufgrund der drittklassigen fahrer, die dort fuhren geprägt waren.

boesel ist also sicher nicht von 1993 bis 2002 durchweg für verschiedene indy car teams gefahren, zumal er ja in jedem fall selbst die serie gewechselt hat.

Beitrag Freitag, 27. September 2013

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@Michael: Danke für die interessanten Ergänzungen

@x-toph: Ich bin mir dessen bewusst, nur ist es halt einfacher, wenn man IndyCar schreibt und zweitens führt die IndyCar eine offizielle Statistik, die alle Rennen seit 1905 oder wann die ersten ausgetragen wurden beinhaltet.

Beitrag Freitag, 27. September 2013

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auf indycar.com bekomme ich statistiken ab 1996, also ab der einführung der irl durch tony george zu gesicht.

ich weiss auch, dass das durch die indycar in so mancher offiziellen "historischen" mitteilung das ganze gerne ein wenig vermischt wird, da es die sache für potentielle neue, sowie jüngere fans wohl leichter macht und der formelsport in den usa aufgrund der spaltung einen enorm schweren stand gegenüber nascar hat. das macht die sache deshalb aber nicht richtiger.

Beitrag Freitag, 27. September 2013

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Wie das auf der Homepage ist weiß ich nicht. Aber bei der TV-Übertragung werden oft "All-Time-Records" eingeblendet und da stehen auch Namen wie Rick Mears, Sébastien Bourdais etc.

Beitrag Freitag, 27. September 2013

Beiträge: 1679
ich weiss ja nich, wo du die rennen derzeit schaust und habe zugegebener massen nun auch schon über ein jahr (leider) kein rennen mehr verfolgen können.
zum einen beziehe ich mich jetzt einfach auf meine aussage oben, da mir solche vermischungen teilweise selber aufgefallen sind:

ich weiss auch, dass das durch die indycar in so mancher offiziellen "historischen" mitteilung das ganze gerne ein wenig vermischt wird, da es die sache für potentielle neue, sowie jüngere fans wohl leichter macht und der formelsport in den usa aufgrund der spaltung einen enorm schweren stand gegenüber nascar hat. das macht die sache deshalb aber nicht richtiger.


zum anderen werden einem bei rtl, ja auch da schaue ich ab und an f1, wenn es nicht anders geht, auch mitunter historische ereignisse und statistiken präsentiert, dass es einem die schuhe auszieht.

am ende der geschichte waren es aber dennoch 2 verschiedene rennserien mit unterschiedlichen regeln, welche noch dazu untereinander lizenzrechtlich gegeneinander vorgingen. von den stöcken, die man sich gegenseitig zwischen die füsse warf und damit letztlich nur den damals großartigen formelsport in den usa kaputtmachte, will ich hier gar nicht erst reden.

Beitrag Freitag, 27. September 2013

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Machen wir mit dem nächsten weiter :D)

Menato Boffa
Menato Boffa war ein Sportwagen- und Bergrennfahrer aus Italien in der Zeit der 50er und 60er Jahre. Im Formel-Sport tauchte er nur für kurze Zeit auf: 1960 fuhr er in der Formel-Junior, 1961 dann mit einem privaten Cooper Climax in der Formel-1. Beim Italien GP zog er seine Meldung aber wieder zurück und so bestritt er nur drei nicht zur Meisterschaft zählende Rennen. Groß aufgetrumpft ist er nicht, er wurde aber immerhin Fünfter beim Vienne GP. Sein Sohn Vito Boffa wurde auch Rennfahrer, schaffte es 1986 und ’87 bis in die italienische Formel-3, wo er für das heute noch existierende Prema-Team fuhr. Menato Boffa verstarb 1996 im Alter von 67 Jahren an einem Herzinfarkt.

Beitrag Freitag, 27. September 2013

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@Michael: Im übrigen werde ich wahrscheinlich viele Fahrer von vor 1950 vergessen. Die 30er Jahre sind ja gut dokumentiert, aber davor wird's schon schwer, ganze Ergebnislisten zu finden. Also falls dir wer einfällt, den ich vergessen hab (geh ja alphabetisch vor), könntest ja den Namen nennen. Oder gibt's irgendwo ne Fahrerliste?

Beitrag Montag, 30. September 2013

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André Boillot (FRA)
Obwohl André Boillot die meiste Zeit im Peugeot-Werksteam unterwegs war, hatte er nur selten konkurrenzfähiges Material. Er hatte mehr Talent, als es letztlich seine Resultate zeigen. Sein größter Triumph war gewiss der Sieg bei der Targa Florio 1919, einem der berühmtesten Straßenrennen in der Geschichte. Danach konnte Boillot aber nicht mehr viel nachliefern. Bei keinem GP-Rennen gelang ihm der Sieg, bei keinem Indy-500-Start auch nur eine Zielankunft. 1926 konnte er gemeinsam mit Louis Rigal das 24-Stundenrennen von Spa gewinnen. Auch hier fuhren beide einen Peugeot. 1932 verstarb Boillot 40-jährig bei einem Trainingsunfall zu einem Bergrennen. Auch Boillots älterer Bruder Georges Boillot war GP-Pilot – und sogar noch erfolgreicher.

Beitrag Mittwoch, 02. Oktober 2013
AWE AWE

Beiträge: 13287
MichaelZ hat geschrieben:
Wie das auf der Homepage ist weiß ich nicht. Aber bei der TV-Übertragung werden oft "All-Time-Records" eingeblendet und da stehen auch Namen wie Rick Mears, Sébastien Bourdais etc.



Im TV ist Ascari auch zweifacher Formel-1 Weltmeister und die Geburt der Silberpfeile ist nach wie vor auf 200ter Sandpapier zurück zu führen .

Beitrag Mittwoch, 02. Oktober 2013

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Wobei das mit Ascari für mich auch Erbsenzählerei ist. Ascari hat die Meisterschaft gewonnen, die damals zwar noch automobile Fahrermeisterschaft oder sowas hieß, die aber heute eben in F1-WM umgetauft wurde. Die Meisterschaft war die gleiche, auch wenn es damals nach F2-Regeln ausgetragen wurde. Wenn man das aber als Maßstab misst, dann müsste man die Statistiken ja auch begrenzen für 1,5-Liter-Ära, 3,0-Liter-Ära etc. Ich find das ist einfach zu kleinlich.

Bei der IndyCar kann ichs ja noch ein bisschen verstehen, weil da parallel zwei verschiedene Meisterschaften ausgetragen wurden. Aber auch da wurde die AAA ja in USAC, dann in CART etc umbenannt - für mich ist das aber im Prinzip die gleiche Meisterschaft. Ein bisschen modellhaft vereinfachen kann mans sichs in dem Punkt meines Erachtens schon.

Dass das Historiker anders sehen kann ich verstehen. Aber ich kann auch verstehen, dass man es sich bei der TV-Übertragung etc da in der Hinsicht etwas einfacher macht. Und finde auch nichts verwerfliches daran.

Außer natürlich bei der Silberpfeil-Legende, aber das ist auch wieder was anderes.

Beitrag Mittwoch, 02. Oktober 2013

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Georges Boillot (FRA)
Die Familie Boillot ist mit dem französischen Automobilhersteller Peugeot eng verbunden. Bereits der Vater von Georges und André Boillot arbeitete als Mechaniker bei Peugeot. Die beiden Boillot-Brüder fuhren dann in deren Werksteam einige Rennen, darunter auch bei GP-Rennen. Während André Peugeot vor allem in den 20er Jahren aktiv war, als Peugeot nicht mehr regelmäßig an der Spitze mitfuhr, war Georges Boillot von 1908 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs einer der erfolgreichsten, aber auch besten Fahrer seiner Zeit.

Der Basis dieser Erfolge (drei GP-Siege) war aber auch Peugeot. 1912 gewann Boillot den Frankreich GP als erster Fahrer mit einem Rennwagen, das zwei oben liegende Nockenwellen und vier Ventile pro Zylinder aufwies. 1913 wiederholte er den Sieg in Frankreich, im selben Jahr gewann Teamkollege Jules Goux das Indy-500. Peugeot war weltweit, in Europa und Amerika, an der Spitze des Rennsports. Kein Weg führte an Peugeot vorbei. 1914 hätte Boillot fast die dritte Ausgabe des Grand Prix in Frankreich gewonnen, aber ein Defekt hinderte ihn daran.

Wie stark war Boillot wirklich? Gewiss einer der besten Fahrer seiner Zeit. Er war ein Publikumsliebling, ein Charismat. Und einer der ersten professionellen Rennfahrer überhaupt. Damals sind die Rennwagen vor allem von werkseigenen Mechanikern oder von reichen Adeligen pilotiert worden. Den Beruf des Rennfahrers gab es damals in der Form noch nicht. Der Motorsport steckte ja erst in den Kinderschuhen.

Ein gewisser Jean Boillot hat in den 80er Jahren dann für Peugeot in der Rallye-WM gearbeitet. Manche behaupten, dass sei Georges’ Sohn gewesen, andere glauben, dass keine Verwandtschaft bestand. Georges Boillot selbst war da schon längst nicht mehr am Leben: Er wurde als Kampfpilot im Ersten Weltkrieg abgeschossen. Bei seinem Tod 1916 war er nur 32 Jahre alt.

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