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Formel Easter

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Samstag, 18. März 2006

Beiträge: 8060
...und was schön kurioses hätte ich auch noch:

Bild

Hier ein Bild Gustl Siepers (Sportwagen)-Eigenbau von 1951, den er zusammen mit einem gewissen Fritz Bagge. Als Aufbau wurde eine schnittige 'Intertyp'-Karosserie notiert. Fällt Euch was an der Schnauze aus? Klar, dass Teil sieht aus als sei es buchstäblich aus Altteilen von verschiedenen Fabrikate vom Schrottplatz aufgebaut worden war. Hier hatte Sieper wahren 'Edelschrott' verbaut - nämlich Teile einer alten Auto-Union-Rennwagen-Karosserie - fragt mich aber nicht wie die beiden dazu gekommen sind. Wahre AU-Freunde werden rotieren!

Das Auto wurde zur Saison 1951 fertig und für DDR-Verhältnisse äußerst konkurenzfähig, doch anläßlich einer Testfahrt zog sich Sieper schwere Verbrennungen zu, an deren Folgen er schließlich verstorben ist. Fritz Bagge, Meister in Sipers Betrieb, hat das Auto dann in Eigenregie weiter eingesetzt. Auf alle Fälle scheint Bagge schnell erkannt zu haben, dass die Rennfahrerei wohl doch nicht so ganz sein Metier gewesen ist, und hat das Auto in Folge dann an Dietmar Zimpel weitergegeben, den wir hier im Cockpit sehen (weiss aber nicht wann genau und wo das Bild aufgenommen wurde)...

Beitrag Samstag, 18. März 2006

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Alfalfa hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:
torino hat geschrieben:
@LotusFan: Vielen Dank für Deinen Bericht, und Deine Ausführungen am Wikipedia Artikel. :D)

Das Thema ist verdammt umfangreich und die meisten wird es eh nicht interessieren. Aber falls Du konkrete Fragen hast, nur zu, ab Mittwoch kann ich wieder im Keller wühlen :-)

@LotusFan: sagt Dir der 'Fall Latarius' etwas, bzw. kannst Du etwas dazu berichten?




Meinst du Siegfried Latarius + Vater aus Harta ? Der fuhr in den 50ern unter anderem in der Klasse F1 Sportwagen bis 1500 ccm .
Ist "noch nicht" meine Spezialstrecke ,aber wenn du was wissen willst ich habe nächste Woche ne Plauderstunde mit einem ,der die ganzen EMW/AWE Bücher geschrieben hat und vom Lehrling in den 50ern bis zur Rente bei AWE in der Sportabteilung tätig war.
Wenn ich Glück hab und der gute Paul Thiel nicht krank ist (ist ja nicht mehr der jüngste .leider ) dann treff ich denn wahrscheinlich auch in den nächsten Tagen . Wenn die bieden nicht wissen was du wissen willst dann wohl fast keiner mehr .Also schreib was du wissen willst.
Was meinst du mit Fall " Damals war jedes Rennen irgendwo ein Fall :-) Weiss jetzt leider nicht worauf du anspielst .
Zuletzt geändert von LotusFan am Samstag, 08. April 2006, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Samstag, 18. März 2006

Beiträge: 45953
Klasse F1 Sportwagen bis 1500 ccm .

Was war das für eine Serie?

Beitrag Samstag, 18. März 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
...und was schön kurioses hätte ich auch noch:

Bild

Hier ein Bild Gustl Siepers (Sportwagen)-Eigenbau von 1951, den er zusammen mit einem gewissen Fritz Bagge. Als Aufbau wurde eine schnittige 'Intertyp'-Karosserie notiert. Fällt Euch was an der Schnauze aus? Klar, dass Teil sieht aus als sei es buchstäblich aus Altteilen von verschiedenen Fabrikate vom Schrottplatz aufgebaut worden war. Hier hatte Sieper wahren 'Edelschrott' verbaut - nämlich Teile einer alten Auto-Union-Rennwagen-Karosserie - fragt mich aber nicht wie die beiden dazu gekommen sind. Wahre AU-Freunde werden rotieren!




Das Auto wurde zur Saison 1951 fertig und für DDR-Verhältnisse äußerst konkurenzfähig, doch anläßlich einer Testfahrt zog sich Sieper schwere Verbrennungen zu, an deren Folgen er schließlich verstorben ist. Fritz Bagge, Meister in Sipers Betrieb, hat das Auto dann in Eigenregie weiter eingesetzt. Auf alle Fälle scheint Bagge schnell erkannt zu haben, dass die Rennfahrerei wohl doch nicht so ganz sein Metier gewesen ist, und hat das Auto in Folge dann an Dietmar Zimpel weitergegeben, den wir hier im Cockpit sehen (weiss aber nicht wann genau und wo das Bild aufgenommen wurde)...



Ich muss zu meiner Schande gestehen ,ich kenne dieses Auto nicht :cry:
Ich hab mich jetzt duirch den halben Keller gewühlt und die Rennberichte soweit vorhanden der Jahre 1950 bis 54 in den Klassen Sportwagen 2000 ccm ,Sportwagen 1500 ccm und F2 durchgesehen und nix. Zimpel kenne ich eigentlich nur als Motorradfahrer !!!!
Die Startnummer 44 lässt auf ein Rennen ausserhalb der Hoheitsgebiete der DDR schließen . Ich nehme an es ist ein Sportwagenrennen der klasse F bis 1500 ccm .
Zu denen bin ich eh erst am Rande durchgedrungen aber normalerweise entgeht mir ein Ossi Auto nicht !!!!!!
Solche Autos lassen mich in einer ruhigen Sekunde immer wieder zu der frage kommen warum nur tust du dir das an . Die haben alle den 6 Zyl. BMW unter der Haube aus dem sie dann mit einem anderen Kopf und sechs langen Pleul einen 2 Liter Basteln ,,die fahren mal in der sportwagenklasse mit Motorrad.kotflügeln und dann wieder in der F2 oder noch schlimmer in irgend einer Bauernformel einen Berg hoch und unsereiner soll nach 50 Jahren wissen was wo hin gehört :-)
Wenn nicht die 44 drauf stände würde ich auf Leipzig Stadtparkrennen tippen aber da isser (zumindest bei mir) nicht gemeldet .
Gibts da noch mehr Bilder von dem Auto . Das will ich doch jetzt wissen .

Also das ist schon ein schlimmes WE . Erst raubst du mir das Vertrauen in Brauchitsch und die Mercedes Silberpfeile und nun das :oops:

Beitrag Samstag, 18. März 2006

Beiträge: 3303
Das ist doch auch keine 51er Kiste die sieht doch viel älter aus ,eher sowas um 49 rum .
Also Dresden Hellerau 1951 glaub ich nicht ,die Startnummer irretiert mich . ausserdem kann ich mir nicht vorstellen das es einer gewagt hätte AU Teile zu verbauen denn AU war sowas wie autonomes Gebiet der Russen . Ich hab mich vor vielen Jahren mal mit einem Dresdner Rennfahrer unterhalten der damls in den 50ern angefangen hat und der sagte AU ,da hat es nix mehr groß gegeben . Alles was silber geglänzt hat haben die russen sofort richtung Osten gekarrt . Es gab ja auch nur einen Spezi im Osten der frühen 50er der für alle Sportwagen und F2 die Karossen gedängelt hat , Hufnagel aus Eisenach .
der Baum von 1949 hat ne ähnliche Schnauze auch diese Entenbüzel an der Vorderachse aber ab Ende 1950 wurden die Karossen ganz anderes gebaut ,zumindest bei Hufnagel

Beitrag Samstag, 18. März 2006

Beiträge: 8060
LotusFan hat geschrieben:
Alfalfa hat geschrieben:
@LotusFan: sagt Dir der 'Fall Latarius' etwas, bzw. kannst Du etwas dazu berichten?

Meinst du Siegfried Latarius + Vater aus Harta? Der fuhr in den 50ern unter anderem in der Klasse F1 Sportwagen bis 1500 ccm. Also schreib was du wissen willst. Was meinst du mit Fall? Damals war jedes Rennen irgendwo ein Fall :-)

Ja, genau den meine ich. Ich hab's mal in einem alten Zeitungsausschnitt gelesen. Das ging sinngemäß ungefähr so:

Latarius (ich glaube der war mal DDR-Meister - fragt mich aber nicht mehr in welcher Klasse) wollte Ende 1952 einen westdeutschen Start dazu benutzen um sich in den Westen abzusetzen. Alles was nicht mehr notwenig war hatte er schon verscheuert, so ganz traute er den westdeutschen Frieden aber doch nicht, denn die westvolleren Sachen (wie das Tafelsilber, die Teppiche, u.s.w.) wurden in einem doppelten Boden seines Transportanhängers verstaut. Und die Mutti wartete auf dem Tempelhofer Flugahfen auf das Startsignal für den Antritt ihres Interzonenfluges!

Hätte währscheinlich geklappt, wenn der gute Latarius nicht einen falschen Personalausweis beim Grenzübergang vorgezeigt hätte. Und er trug offenbar noch mehrere von der Art bei sich! Darauf hin wurde er sofort eingegknastet. Weiss aber nicht genau wann und bei welcher Gelegenheit sich das zugespielt hat. Und vor allem was aus ihm geworden ist.

Beitrag Samstag, 18. März 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:
Alfalfa hat geschrieben:
@LotusFan: sagt Dir der 'Fall Latarius' etwas, bzw. kannst Du etwas dazu berichten?

Meinst du Siegfried Latarius + Vater aus Harta? Der fuhr in den 50ern unter anderem in der Klasse F1 Sportwagen bis 1500 ccm. Also schreib was du wissen willst. Was meinst du mit Fall? Damals war jedes Rennen irgendwo ein Fall :-)

Ja, genau den meine ich. Ich hab's mal in einem alten Zeitungsausschnitt gelesen. Das ging sinngemäß ungefähr so:

Latarius (ich glaube der war mal DDR-Meister - fragt mich aber nicht mehr in welcher Klasse) wollte Ende 1952 einen westdeutschen Start dazu benutzen um sich in den Westen abzusetzen. Alles was nicht mehr notwenig war hatte er schon verscheuert, so ganz traute er den westdeutschen Frieden aber doch nicht, denn die westvolleren Sachen (wie das Tafelsilber, die Teppiche, u.s.w.) wurden in einem doppelten Boden seines Transportanhängers verstaut. Und die Mutti wartete auf dem Tempelhofer Flugahfen auf das Startsignal für den Antritt ihres Interzonenfluges!

Hätte währscheinlich geklappt, wenn der gute Latarius nicht einen falschen Personalausweis beim Grenzübergang vorgezeigt hätte. Und er trug offenbar noch mehrere von der Art bei sich! Darauf hin wurde er sofort eingegknastet. Weiss aber nicht genau wann und bei welcher Gelegenheit sich das zugespielt hat. Und vor allem was aus ihm geworden ist.


Schmunzel das muss die BILD gewesen sein .Da hast du dir einen Braunbären aufbinden lassen .
Latarius war in keiner DRR Rennwagenklsse Meister oder auch nur nah dran . Er ist bei einigen Sportwagenrennen in der Liste aufgetaucht aber mit mäßigem erfolg .
Wer 1952 in den Westen abgehauen ist und sich debei erwischen lassen hat der muss schon total besoffen gewesen sein :-)
Der stammt auch Taucha die grüne Grenze zu Hessen und Bayern war zu dem Zeitpunkt nicht mehr als de Linie auf der Landkarte .
Ich werde nächste woche mal schauen ob ich was über ihn rausbekomme .Habe mich noch nicht mit ihm beschäftigt weil wer wie gesagt nicht die große Rolle gespielt hat

Beitrag Samstag, 18. März 2006

Beiträge: 3303
MichaelZ hat geschrieben:
Klasse F1 Sportwagen bis 1500 ccm .

Was war das für eine Serie?
Sorry war ein Tippfehler die Klasse hieß F und nicht F1 .
Das war die internationale Sportwagenklasse bis 1500 ccm .Die gabs von 1950 bis 1956 in der Form . Die Rennsportwagen -Rennen auf der Avus und in der Eifel waren z.Bsp. in dieser Klasse

Beitrag Samstag, 18. März 2006

Beiträge: 8060
Hier noch mal der alte Zeitungsausschnitt (hat mir vor langer Zeit mal ein Kollege zugesandt):

Bild

Beitrag Samstag, 18. März 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
Hier noch mal der alte Zeitungsausschnitt (hat mir vor langer Zeit mal ein Kollege zugesandt):

Bild


ach diese scheiß 1100ter Klasse .Da hab ich null Unterlagen drüber .die wurde glaube ich nur 5 Jahre oder so überhaupt gefahren .
Aber ich hab es mir ausgedruckt und ich geb dir Beschied wenn ich
meine Plauderstunde hatte .
Er ist nähmlich auch bei den 1500 und 2000 ccm gefahren und da hat er nichts gewonnen

Aber das ganze kommt mir schon was spanisch vor . 1952 ,wer da so eine Nummer gemacht hat der muss schon hochgradig besoffen gewesen sein . Ich bin zwar erst Jahrgang 61 aber soviel weiß ich schon das 52 die Grenze noch offen war wie Muttis Küchenfenster beim großen Lüften . Ich wette da war noch mehr aber das werden wir garantiert nicht mehr rausfinden . Aber mal schauen was aus dem geworden ist .Das ist ja raus zu bekommen ,jetzt wo es Anhaltspunkte gibt

Beitrag Samstag, 18. März 2006

Beiträge: 8060
Ja,schau mal ob Du was heraus findest. So wie ich das verstehe war das auch weniger Republikflucht. Die Strafe ist aber ganz schön happig! Außerdem - so habe ich mal gehört - wurde sein Eigenbau mit einem Peugeot-Motor nach der Beschlagnahme zugunsten der DDR eingezogen und formalrechtlich unter eine Treuhand gestellt. Für die Saison 1953 veräußerte man es an einen gewissen Heinz Schaumburg - jedenfalls schreibt das Melenk in seinem Buch 'Meister des Sports' (das ich aber leider nicht besitze)...

Beitrag Samstag, 18. März 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
Ja,schau mal ob Du was heraus findest. So wie ich das verstehe war das auch weniger Republikflucht. Die Strafe ist aber ganz schön happig! Außerdem - so habe ich mal gehört - wurde sein Eigenbau mit einem Peugeot-Motor nach der Beschlagnahme zugunsten der DDR eingezogen und formalrechtlich unter eine Treuhand gestellt. Für die Saison 1953 veräußerte man es an einen gewissen Heinz Schaumburg - jedenfalls schreibt das Melenk in seinem Buch 'Meister des Sports' (das ich aber leider nicht besitze)...



Ich hab schon viel über dieses Buch gehört und nicht nur gutes :-)
Er hatte damals ne ganz komische Kiste . In einigen Listen ist er als "ISH" bezeichnet . Übrigens Asche auf mein kahles Haupt ,der war wirklich mal DDR Meister bei den 1100ccm .Ich habe eben mal nachgeschaut :oops:
Normalerweise bin ich ja ein Autofreak aber ich habe dieses Auto auf meiner Liste ganz weit hinten weil es echt nur drei vier mal bei den großen "mitspielen" wollte und was die klasse 1100 cmm oder gar 750 ccm betrifft ,da ist Hopfen und Malz verloren . Da hat jeder aus der Benzinkuh des Nachbarn einen Rennwagen gebaut und den nach jedem Rennen neu verblecht und umbenannt . Das wollt ich mir nicht antun :D)
Der gute war ein priviligierter ,Firmenbesitzer .Rennfahrer ,da musste der damals nur den richtigen Neider haben und alles ging seinen Lauf . Da waren die äusserst erfinderisch . Bei Barth war es ja ähnlich . Da hatte Mutti im heimatlichen Herold auch ne Strumpffabrik und Edgar war Geschäftsführer .Aber Barth hat alle Abwerbungsversuche von Porsche und Co. in den Wind geschossen und sein Leben bei EMW /AWE genossen. Der ist ja erst dann weg als die Jungs von AWE aus dem Rennsport ausgestiegen sind und sich der Rallye zugewendet haben .
Bei Klodwig und Straubel war es ja ähnlich . Die sind auch erst nach ihrem Karriereende Richtung Westen . Klodwig hat wohl sogar seinen Wagen mitgenommen .,denn der Heck ist ja später wieder aufgetaucht ,hört man zumindest

Beitrag Sonntag, 19. März 2006

Beiträge: 4967
@Alfalfa und LotusFan: Sehr interessant, Eure Berichte.
Mehr davon! :wink:

Beitrag Samstag, 25. März 2006

Beiträge: 4967
Im Heft Motor Klassik vom April werden drei 1,5 Liter
Rennsportwagen miteinander verglichen. Unter Anderem ist auch
ein AWE 1500 dabei. Was mich an diesem Auto verwundert, ist
das vollsynchronisierte 5-Gang Getriebe und die Höchstgeschwindigkeit
von 235km/h. Ein gleiches Modell soll Barth 1955 am Nürburgring
gefahren sein. Ausserdem kommt noch Paul Thiel zu Wort. Er schildert
wie er in Le Mans Startprobleme hatte, und 60! Autos vor ihm lagen,
als er endlich losfahren konnte. Er belegte noch den 4. Platz.

Edgar Barth und Arthur Rosenhammer beim 1000 Kilometer Rennen
in Monza 1956:
Bild

Beitrag Samstag, 01. April 2006

Beiträge: 3303
torino hat geschrieben:
Im Heft Motor Klassik vom April werden drei 1,5 Liter
Rennsportwagen miteinander verglichen. Unter Anderem ist auch
ein AWE 1500 dabei. Was mich an diesem Auto verwundert, ist
das vollsynchronisierte 5-Gang Getriebe und die Höchstgeschwindigkeit
von 235km/h. Ein gleiches Modell soll Barth 1955 am Nürburgring
gefahren sein. Ausserdem kommt noch Paul Thiel zu Wort. Er schildert
wie er in Le Mans Startprobleme hatte, und 60! Autos vor ihm lagen,
als er endlich losfahren konnte. Er belegte noch den 4. Platz.

Edgar Barth und Arthur Rosenhammer beim 1000 Kilometer Rennen
in Monza 1956:
Bild



Der AWE Rennsportwagen war in seiner letzten Version vom Typ R3 überaus konkurenzfähig und mit Poresche und Co durchaus auf Augenhöhe . Porsche hat Edagar Barth ja schon seit 53 immer wieder abwerben wollen aber Barth war wohl der Meinung das der EMW bzw. dann AWE -REnnsportwagen der bessere wäre. Als AWE dann seine Rennsportwagen -Aktivitäten einstellten ,wechselte Barth die Fronten und heuerte bei Porsche an .
Paul Thiel lebt ca. 30 km von mir entfernt und hat den AWE Rennsportwagen noch vor wenigen Jahren in Goodwood gefahren .

Beitrag Samstag, 01. April 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
Ja,schau mal ob Du was heraus findest. So wie ich das verstehe war das auch weniger Republikflucht. Die Strafe ist aber ganz schön happig! Außerdem - so habe ich mal gehört - wurde sein Eigenbau mit einem Peugeot-Motor nach der Beschlagnahme zugunsten der DDR eingezogen und formalrechtlich unter eine Treuhand gestellt. Für die Saison 1953 veräußerte man es an einen gewissen Heinz Schaumburg - jedenfalls schreibt das Melenk in seinem Buch 'Meister des Sports' (das ich aber leider nicht besitze)...



Hab mich mal ein wenig kundig gemacht weil ich ehrlich gesagt darüber auch nichts im Archiv hatte .
Die ganze Sache war damals mehr als dubios. Die damalige Gerüchteküche besagte das es offiziell als Republikflucht "getarnt "war " aber wohl eher eine einfache und sehr zweckmäßige Art der
Enteignung gewesen ist . Er hatte ja einige wohl sehr gut gehende private Unternehmen und sowas hat man damals halt nicht so gern gesehen . Angeblich gab es da Probleme mit einem "Parteigenossen" der seine eigenen Interessen da ein wenig behindert sah und über die entsprechenden Kontakte verfügte .
Auf jeden Fall wurde er wegen Republikflucht ,Steuerhinterziehung ,Schmuggel und noch ein paar Kleinigkeiten vor Gericht gebracht und verurteilt . Nach meinen Infos wurde die Familie irgendwann Mitte der fünfziger über die
noch offene Grenze abgeschoben oder freigekauft (da scheiden sich die Geister ) Auf jeden Fall wurde der gesamte Besitz der Familie eingezogen und der "Volkswirtschaft " zugeführt . Der Rennwagen verbleibt ebenfalls im Osten und wurde über Strukturen des ehemaligen Rennkollektivs Johannisthal irgendwann 1953 zerlegt .
Über eine vorherige Leihgabe konnte ich nichts rausfinden aber wenn es so ist dann müsste das auto ja in den Meldelisten auftauchen

Beitrag Sonntag, 02. April 2006

Beiträge: 4967
Bei Edgar Barth möchte ich noch auf seinen Sohn Jürgen hinweisen,
der bei Porsche als Entwicklungsingenieur und Rennfahrer tätig war.
Er gewann u.A. die 24h von Le Mans 1977.

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