JackOMalley hat geschrieben:
Nach meinen Quellen war Fischer beim GP der Schweiz 1950 gemeldet, ist aber nicht angetreten. Eine Qualifikationshürde hat es dort ja auch praktisch nicht gegeben, wer vom Veranstalter als Nennung akzeptiert wurde, durfte auch starten.
Das einzige Rennen, zu dem der SVA demnach erschienen wäre, war der GP von San Remo, wo er aber keine Runde weit gekommen ist (vermutlich schon am Start stehen geblieben).
Das mit dem Begriff "Fehlkonstruktion" ist auch immer so eine Sache. Der SVA hatte ja nur 1100 Kubik, war also gar kein "richtiger" Formel 1. Ich vermute, er wurde vielleicht entwickelt, als man noch gehofft hat, dass die Formel 2 vielleicht für 1100/2000 ccm eingeführt würde. Diese Klasseneinteilung war ja in Frankreich nach dem Krieg eine Weile populär und hätte eigentlich auch meiner Meinung nach mehr Sinn gemacht, weil man mit den ganzen Fiat-Ablegern wie Cisitalia oder Gordini schöne Startfelder zusammengebracht hätte.
Sicher wird der SVA an sich kein "großartiger" Rennwagen gewesen sein, aber der Cooper war ja z.B. mit dem 500er Motor in der Formel 3 das Mass der Dinge und ebenso sehr erfolgreich bei den englischen Clubrennen. In einem Formel 1 Feld sicher ziemlich deplaziert, auch wenn es in Monaco war. Dass jemand auf so eine Idee kommt kann man aber weder dem Auto noch dem Konstrukteur vorwerfen.
Von einer Fehlkonstruktion kann man doch eigentlich nur sprechen, wenn ein Auto für einen bestimmten Zweck gebaut wurde und dann auch nur in diesem Bereich die Erwartungen nicht erfüllt. Um mal mit einem aktuellen Beispiel zu kommen, den McLaren von letzter Saison würde ich schon eher als eine Fehlkonstruktion werten, obwohl das Team damit mehr Punkte eingefahren hat als die Toro Rosso.
Kürzlich hatten wir es im anderen Thread ja auch vom 1990er March. Die Aerodynamik muss so extrem anfällig gewesen sein, dass das Auto auf Strecken mit eher welligem Belag ziemlich unfahrbar gewesen sein muss. Noch in Mexiko konnten sich beide Fahrer nicht qualifizieren, aber kaum gab es mal guten Belag, war er in Paul Ricard schon ein Siegkandidat. Bei einem großen Team wäre so ein Auto sicher als Versager gesehen worden, aber für March war´s vielleicht sogar besser, lieber einmal ganz groß rauskommen und Punkte sammeln, als wenn man zwar regelmäßig, aber dafür immer nur um die hinteren Ränge mitgefahren wäre.
Um wieder auf 1950 zurückzukommen, hier hätte ich als Kandidat den Milano-Maserati anzubieten. Man wollte ja mittels Doppelaufladung mehr Leistung, aber im Ergebnis war man wohl eher schlechter als das Basismodell vom Werk.
Hab mich da wohl ein  wenig missverständlich ausgedrückt  .   Fischer  fuhr ja bereits  seit  1948  für die  Ecurie Espadon.  1950  wollte Fischer beim  Grand Prix  Schweiz mit einem  SVA mit aufgeladenem 1100 ccm  FIAT Motor  fahren  .  Das Auzto wurde  mit Fischer als  Fahrer für  den  Schweizer  Grand Prix gemeldet  und  bestätigt  .  Im Vorfeld  versuchte  Fischer  sich mit  dem  SVA  beim  Grand Prix San Remo  am  16.April  1950  . Er brachte  das eigentümliche Fahrzeug so  gut wie  nicht  zum  laufen  und  wurde mit der  Gnade  der Veranstalter  ohne  Trainingszeit  in  die  hinterste  Startreihe verfrachtet  .  Von dort  überlebte  der  SVA  nicht mal  die erste  Runde  ehe  er  mit gebrochener  Ölleitung  ausschied .  
Fischer versuchte  dann  noch bis zum schweizer GP das  Auto fahrbar zu machen  ,was  aber nicht gelang . Aus dem  Grund verzichtete  Fischer auf einen  Start.
Natürlich war der  Cooper  genau wie der  SAV  kein  reiner  F1-Rennwagen  .Deswegen schrieb  ich ja auch  " Ok sehen wir mal von der irreführenden Bezeichnung des Themas ab und suchen die größen Fehlkonstruktionen in der Automobil-WM Wobei die aufgeführten Modelle in anderen Meistertschaften /Formeln durchaus erfolgreich gewesen sein können  " 
Wenn man  also von  der  umgangsprachlichen "  Formel-1 " ausgeht  und  damit ist ja wohl eindeutig die Automobil-WM gemeint  ,dann sind die  beiden  in dieser  Meisterschaft  nun  mal  Fehlkonstruktionen .Zumindest  sehe ich das so  . 
was den  March betrifft  ,so  meinst du wohl den Leyton House  CG 901 Judd    konstruiert von Adrian  Newey  und Gustav Brunner .  Der größte Teil des  Autos stammte  vom March  891   ,das  Monocoque  war neu  . Das Auto hatte eine  grausame  Aerodynamik .Mitte  der  Saison  (vor  dem Frankreich  GP !!!)  wurde  ein neuer  Unterboden von Brunner  getestet  und  der  brachte  dann den entscheidenen Vorteil  . Allerdings konnte  dieser Aufwärtstrend in Sachen  Aerodynamik  nicht  greifen  ,weil  die  Kisten  mechanisch  ständig  im Eimer  waren  .Wobei der  Frankreich GP  1990  eh schon  etwas  merkwürdig  war ,wenn  man  sich mal den Rennverlauf ,die Ausfallquote  usw. anschaut  .