Foren-Übersicht / Formel 1 / Historisches

Erfolgreichste Hersteller der Motor-Formeln

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beiträge: 45441
Seit 2006 fährt die Formel-1 mit den gleichen V8-Motoren, seit dem ist Renault der erfolgreichste Hersteller nach GP-Siegen. Hat jemand eine Liste der erfolgreichsten Motorhersteller der einzelnen Motor-Formeln?


Beiträge: 197
So mal auf die Schnelle zusammengezählt:

2-Liter-Formel, 1923-1925: Alfa Romeo (3 Siege)
1,5-Liter-Formel 1926-1927: Delage (5 Siege)
3,0/4,5-Liter-Formel 1938-1946: Mercedes-Benz (6 Siege)
1,5/4,5-Liter-Formel (1) 1947-1951: Alfa Romeo (16 Siege)
0,6/2,0-Liter-Formel 2 1952-1953: Ferrari (14 Siege)
2,5-Liter-Formel 1954-1960: Climax (15 Siege)
1,5-Liter-Formel 1961-1965: Climax (25 Siege)
1,5/3,0-Liter-Formel 1966-1985 (schwer abzugrenzen): Ford-Cosworth (155 Siege)
1,5-Liter-Formel 1986: Honda (9 Siege)
1,5/3,5-Liter-Formel 1987-1988: Honda (25 Siege)
3,5-Liter-Formel 1989-1994: Renault (38 Siege)
3,0-Liter-Formel 1995-1999: Renault (37 Siege)
3,0-Liter-10-Zylinder-Formel 2000-2005: Ferrari (58 Siege)
2,4-Liter-8-Zylinder-Formel 2006-2013: Renault (57 Siege)


Beiträge: 45441
Zwischen 1928 bis 1937 gab's ja ne freie Formel, da wäre natürlich auch interessant, welche Motorenkonzepte sich da durchgesetzt haben (welche es alles gab). Muss ich mal bisschen recherchieren^^


Beiträge: 197
Bis 1933 war das Konzept im Wesentlichen, den optimalen Kompromiss aus Motorenleistung (= Motorengröße) und Reifenverschleiß (= möglichst geringes Gewicht) zu finden, und das ggf. passend zum Streckentyp. So gab es Monsterrennwagen wie den Alfa Bimotore, die nur auf Hochgeschwindigkeitskursen eine Chance hatten, während auf den normalen Rennstrecken und Straßenkursen die Hubräume von anfänglich 1,5 über 2,3 (Bugatti 51, Alfa Romeo Typ Monza usw.) bis auf um die 3 Liter (Alfa Romeo "B", Maserati 8CM) entwickelt haben. In der Regel waren das aufgeladene Achtyzlinder Reihenmotoren, die damals tonangebend waren.

Ab 1934 galt dann ja die 750-kg-Formel, somit war also das Ziel die maximale Motorengröße und damit Leistungsausbeute innerhalb des Gewichtslimits zu finden. Da gab es unterschiedliche Konzepte, vom traditionellen Reihenachtzylinder (Mercedes, Maserati, Alfa Romeo, Bugatti) über Reihensechszylinder (Maserati), V8 (ebenfalls Maserati) bis zu V12 (Alfa Romeo) und V16-Motoren (Auto Union, Alfa Romeo). Wirklich konkurrenzfähig waren bekanntlich nur die Mercedes und Auto Union.


Beiträge: 45441
Dann dürfte in der fehlenden Formel von 1928 bis 1937 wohl Mercedes die meisten Siege haben.


Beiträge: 197
Ich denke nicht, dass man das also so eine einheitliche Periode sehen kann, zumindest nicht vor 1934. Die Rahmenbedingungen haben sich ja trotzdem jährlich geändert und zumindest für die "offiziellen" internationalen Veranstaltungen gab es ja auch bis 1930 noch wechselnde Festlegungen von Maximal- und Minimalgewicht, Treisbtoffverbrauch usw.. Problem war, dass sich halt weder die Hersteller noch die Rennveranstalter groß drum gekümmert haben und lieber auf den offiziellen internationalen Status verzichtet haben, um große Teilnehmerfelder zu bekommen. Deswegen hat man starke Abgrenzungsschwierigkeiten, was die wirklich wichtigen Rennen gewesen sind. Z.B. ist der GP Frankreich in der Zeit mal als SPortwagenrennen (1928), mal entsprechend den internationalen Bestimmungen (1929) und auch mal als formelfreies Rennen (1930) gelaufen. Daher ist es auch schwer zu sagen, welcher Hersteller auf Top-Level am erfolgreichsten war und wie viele Siege er eingefahren hat. Das ist ja gerade das charakteristische dieser "formelfreien" Epoche gewesen, dass alle eigentlich immer nur von Rennen zu Rennen gedacht haben. Gefühlsmäßig dürfte aber Bugatti als erfolgreichster Konstrukteur aus diesen Jahren hervorgegangen sein (hat jedenfalls die drei "reinrassigen" Großen Preise von Italien 1928, Frankreich 1929 und Belgien 1930 gewonnen)

Wirklich richtig frei war die Formel eigentlich nur in den Jahren 1931 bis 1933, wo nur Mindestdistanzen für die großen internationalen Rennen festgelegt waren. Insofern wird es dann auch mit der Abgrenzung wieder etwas einfacher und ich komme auf Alfa Romeo mit sechs Siegen als besten Hersteller.

1934 bis 1937, die Jahre der 750-kg-Formel udn wie du schon vermutest, Mercedes als erfolgreichster Hersteller mit 12 Siegen (vor Auto Union mit 5 und Alfa Romeo immerhin auch noch mit 3). Abgrenzungsschwierigkeiten gibt es aber nach wie vor, ob man z.B. den GP von Frankreich von 1935 mitzählt. Er hatte zwar Status eines Grand Epreuves, ist aber andererseits kein Lauf zur Europameisterschaft gewesen.


Beiträge: 45441
Danke, echt eine interessante Zeit, wobei die 20er Jahre und die Jahre davor fast noch interessanter waren.


Beiträge: 1199
JackOMalley hat geschrieben:
Bis 1933 war das Konzept im Wesentlichen, den optimalen Kompromiss aus Motorenleistung (= Motorengröße) und Reifenverschleiß (= möglichst geringes Gewicht) zu finden, und das ggf. passend zum Streckentyp. So gab es Monsterrennwagen wie den Alfa Bimotore, die nur auf Hochgeschwindigkeitskursen eine Chance hatten,

Hier komme ich aber ins Grübeln. Wie kann der Alfa Bimotore bis 1933 auf Hochgeschwindigkeitsstrecken erfolgreich gewesen sein wenn er erst 1935 zum ersten Mal eine Rennstrecke sah?
Diskutiere niemals mit Idioten!
Erst ziehen sich dich auf ihr Niveau
und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung.

(c) by Mark Twain


Beiträge: 197
Hast Recht, hab´s mit den anderen Motorenmonstern wie dem Maserati V4 und Bugatti 54 verwechselt.


Zurück zu Historisches