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1.Mai 1994

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Samstag, 22. Mai 2004

Beiträge: 7
Nun noch eine Frage zum Horror in Imola!

Nachdem Senna den fatalen Unfall hatte und die Rettungsfahrzeuge
in Nähe der Todeskurve standen kam wie aus dem Nichts Erik Comas
herangefahren und wollte scheinbar eine Runde zu den Boxen zurück-
fahren, oder was war da los?
Warum kam Comas plötzlich vorbei?Wurde er nicht vor dem Unfall gewarnt? Kann es sein, dass der Funk gestört war und somit falsch verstand?
Danke für Antworten

Beitrag Samstag, 22. Mai 2004

Beiträge: 402
Ich hab letzte Woche die Aufzeichnung des Grand Prix zum ersten Mal gesehen und habe mich auch gefragt, warum Comas (wusste nicht das er es war) deutlich nach Rennabbruch an der Unfallstelle vorbeifahren wollte.

Ich kann nur vermuten, aber ich denke das er nach Rennabbruch nicht wie beispielsweise Michael Schumacher, der wie im Bild zu sehen in die Startaufstellung gefahren war, sondern an die Box gefahren ist. Um in die Startaufstellung zu kommen hätte er somit die Box verlassen müssen und einmal um den Kurs fahren. Verstehen tu ich das allerdings nicht. Die Ampel in der Box hätte noch auf rot stehen müssen. Wäre allerdings nicht verwunderlich wenn selbst das an diesem Wochenende schief gegangen wäre.

Auch wenn ich nicht zur Aufklärung in der Comas-Frage beitragen konnte, würde ich gerne wissen warum Jean Alesi in dem Rennen von Nicola Larini ersetzt wurde. Laut Kommentator Heinz Prüller wurde Senna nach seinem Unfall ins gleiche Krankenhaus eingeliefert indem Jean Alesi damals lag. Hatte er zu vor einen Testunfall?

Beitrag Samstag, 22. Mai 2004

Beiträge: 86
@ Stowi !

Leider kann ich mich nur noch düster an dieses Rennen erinnern.
Ich kann mich täuschen aber ich glaube das Rennen wurde nicht sofort nach Senna´s Aufprall abgebrochen, habe keine Aufzeichnung und in der GP-Story 94 steht über Comas Verhalten auch nichts drin.

@ zloerp!

Jean Alesi hatte in Mugello mit 250 km/h einen Testunfall mit Überschlag und sich dabei eine Wirbelquetschung zugefügt. Wurde dann von Nicola Larini in Aida und Imola ersetzt.

Beitrag Samstag, 22. Mai 2004

Beiträge: 4695
Ich kann mich trotz meines damals noch jungen Alters genau an die Situation erinnern, mir war damals auch unbegreiflich, wieso ausgerechnet Comas als einziger Fahrer während der Bergung auf einmal an der Unfallstelle vorbei wollte......

Das Rennen wurde glaube ich sofort abgebrochen, zumindest kam Schumacher als Führender nicht noch einmal an der Unfallstelle vorbei, es wurde dann ja mit einiger Verzögerung ein zweites Rennen gestartet, das zum ersten Teil addiert wurde, an dem z.B. Gerhard Berger nicht mehr teilnahm....

Warum Comas da lang kam weiß ich nicht, sie haben ihn auf jeden Fall nach ein wenig lamentieren durchgelassen und dann ist er wohl auch in die Box oder auf die Startzielgerade gefahren....

Äußerst seltsam das ganze.... :roll:
F1-Forumstippspiel-Moderator & Mitglied des
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Beitrag Samstag, 22. Mai 2004

Beiträge: 402
cezann hat geschrieben:
Das Rennen wurde glaube ich sofort abgebrochen, zumindest kam Schumacher als Führender nicht noch einmal an der Unfallstelle vorbei, es wurde dann ja mit einiger Verzögerung ein zweites Rennen gestartet, das zum ersten Teil addiert wurde, an dem z.B. Gerhard Berger nicht mehr teilnahm....


Direkt nach dem Unfall wurden erst nur Gelbe Flaggen geschwenkt. Es dauerte aber keine 20 Sekunden bis der erste Streckenposten die gelbe Flagge zu Boden fallen liess und auf die rote Flagge gedeutet hat.

Gerhard Berger dachte nachdem Unfall von Ratzenberger am Tag vor dem Rennen ans Aufhören. Jean Todt sagte zu ihm, das er das Rennen fahren solle, egal wie schnell. Hauptsache er fahre. Nach dem Unfall von Senna, Bergers Teamkollege aus McLaren-Zeiten und guter Freund, ist Berger zwar in das "zweite" Rennen von Imola gestartet, hat es aber nach wenigen Runden abgebrochen. Zu groß waren die Erinnerungen an seinen Tamburello-Unfall von 1989 und die schmerzenden Sorgen um Ayrton.

Was mir zu diesem Wochenende noch einfällt. Die Art und Weise, wie das Fernsehen damals die Bilder gezeigt hat, die hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Ich finde solche Bilder darf man als Fernsehanstalt nicht zeigen. Ich meine damit nicht RTL oder ORF, die das damals im deutschsprachigem Raum ausgestrahlt haben. Sondern die italienischen Rundfunkanstalten. Der Helicopter hat während der halben Stunde als Senna noch am Unfallort verarztet wurde Nahaufnahmen davon gezeigt. Jeder Zuschauer konnte den ernormen Blutverlust von Senna sehen. Es waren wirklich schreckliche Aufnahmen. Bei Schumachers Unfall in Silverstone 1999 oder auch bei Diniz 1999 auf dem Nürburgring gab es diese Tücher als Sichtschutz, so das die Kameras gar nichts sehen konnten. So finde ich das dem Verletzten gegenüber würdiger.

Beitrag Samstag, 22. Mai 2004

Beiträge: 3257
zloerp hat geschrieben:
Gerhard Berger dachte nachdem Unfall von Ratzenberger am Tag vor dem Rennen ans Aufhören. Jean Todt sagte zu ihm, das er das Rennen fahren solle, egal wie schnell. Hauptsache er fahre. Nach dem Unfall von Senna, Bergers Teamkollege aus McLaren-Zeiten und guter Freund, ist Berger zwar in das "zweite" Rennen von Imola gestartet, hat es aber nach wenigen Runden abgebrochen. Zu groß waren die Erinnerungen an seinen Tamburello-Unfall von 1989 und die schmerzenden Sorgen um Ayrton.

In seinem Buch schildert Berger seine Aufgabe so, dass er das Gefühl hatte, etwas wäre mit seinem Auto nicht in Ordnung. Er steuerte sicherheitshalber die Box an (weil Unfälle von Ratzenberger, Barrichello, Senna). Dort wurde das Auto untersucht, und kein Problem gefunden. Berger ließ sich trotzdem nicht umstimmen, wieder auf die Strecke zu gehen. Er war überzeugt, dass etwas nicht stimmte.

Erst zurück in der Fabrik fand man dann tatsächlich einen Schaden an seiner Aufhängung, der allerdings zu dem Zeitpunkt sicher noch keine Auswirkung auf das Fahrverhalten gehabt haben konnte. Berger fühlte sich im Nachhinein von Geist Sennas beschützt.
04.05.06 - mein Vierteljahrhundert!

Rossi is not good, he is God! (Transparent beim GP von Italien 2005)

Beitrag Sonntag, 23. Mai 2004

Beiträge: 402
MoPower hat geschrieben:
zloerp hat geschrieben:
Gerhard Berger dachte nachdem Unfall von Ratzenberger am Tag vor dem Rennen ans Aufhören. Jean Todt sagte zu ihm, das er das Rennen fahren solle, egal wie schnell. Hauptsache er fahre. Nach dem Unfall von Senna, Bergers Teamkollege aus McLaren-Zeiten und guter Freund, ist Berger zwar in das "zweite" Rennen von Imola gestartet, hat es aber nach wenigen Runden abgebrochen. Zu groß waren die Erinnerungen an seinen Tamburello-Unfall von 1989 und die schmerzenden Sorgen um Ayrton.

In seinem Buch schildert Berger seine Aufgabe so, dass er das Gefühl hatte, etwas wäre mit seinem Auto nicht in Ordnung. Er steuerte sicherheitshalber die Box an (weil Unfälle von Ratzenberger, Barrichello, Senna). Dort wurde das Auto untersucht, und kein Problem gefunden. Berger ließ sich trotzdem nicht umstimmen, wieder auf die Strecke zu gehen. Er war überzeugt, dass etwas nicht stimmte.

Erst zurück in der Fabrik fand man dann tatsächlich einen Schaden an seiner Aufhängung, der allerdings zu dem Zeitpunkt sicher noch keine Auswirkung auf das Fahrverhalten gehabt haben konnte. Berger fühlte sich im Nachhinein von Geist Sennas beschützt.


Danke für die Antwort. - Das etwas mit dem Auto nicht stimmte, man aber an der Box nichts vor Ort nichts gefunden hatte, sagte Berger bereits nach seinem Austieg aus dem Auto. Das ist richtig.

Dann war das wohl Heinz Prüller der seine Besorgnis und Trauer um Senna dazu gedacht hatte. Wobei ich glaube das Prüller da auch nicht unrecht hatte.

Beitrag Sonntag, 30. Mai 2004

Beiträge: 7
die tollen Antworten!

War leider jetzt eine Woche offline...

Beitrag Montag, 31. Mai 2004

Beiträge: 8060
1992 hatte Erik Comas einen schweren Unfall in Spa und Ayrton Senna fuhr fast in ihn hinein. Und wurde bekam deswegen ziemlichen Ärger. Interessante Koizidenz, oder...?!

Beitrag Montag, 31. Mai 2004

Beiträge: 3106
Alfalfa hat geschrieben:
1992 hatte Erik Comas einen schweren Unfall in Spa und Ayrton Senna fuhr fast in ihn hinein. Und wurde bekam deswegen ziemlichen Ärger. Interessante Koizidenz, oder...?!


Ich habe mir mal einen Film runtergeladen wo zu sehen ist wie Senna nach einem Unfall von Comas aus dem Cockpit steigt und diesem dann zu Hilfe eilt! Da ist er aber soweit ich mich erinnern kann nicht fast in ihn hineingefahren... Ich müsste mir das Video nochmalansehen, aber bei dem durcheinander auf der Festplatte findet man ja gar nichts wieder :roll:
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Beitrag Montag, 31. Mai 2004

Beiträge: 8060
...oder war das beim Zanardi Unfall ein Jahr später, ebenfalls in Spa...?! Müsste mal nachlesen, das liese sich ja feststellen. Jedenfalls hatte Senna in Spa mal mächtig Ärger, weil er bei gelber Flagge fast voll in eine Unfallszene raste. Passiert ist aber dann glücklicherweise nichts.

Beitrag Montag, 31. Mai 2004

Beiträge: 3106
Ich hab mir die 92er Szene noch mal angeschaut (was hat das wieder im Meine Musik Order zu suchen :evil: ) und Senna hat ganz klar abgebremst. Ich kann mir nicht vorstellen dass er dafür Ärger bekommen hat!! Allerdings find ich das stark von ihm einfach aus dem Wagen zu klettern und Comas zu hellfen, das sieht man heute gar nicht mehr!!! :roll:
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Beitrag Dienstag, 01. Juni 2004

Beiträge: 91
senna war der eltzte fahrer vom, ich sag jetzt mal "alten" schlag. sein rennfahrerherz galt dem rennsport und den rennfahrern, heute hängt es mehr bei den leistungen und dem geld, nur michael kann unbeschwert fahren, denn alles läuft wie von selbst.

Beitrag Donnerstag, 03. Juni 2004

Beiträge: 343
Ja, habe wir auch nochmal die ORF Aufnahmen sowie die RTL Aufnahmen aus dem Jahr angekuckt. Bzw. die Kommentare Angehört. Comas kam genau 14 Minuten nach Abbruch an der Unfallstelle an. Was mich dennoch wundert ist, das ihn weder sein Boxenteam, noch die Streckenposten am Ende der Box aufgehalten haben. Weil Comas wissen musste das er ja ein Zeitfenster von 5 bis 10 Minuten hat (nach der Bergung der Fahrzeuge) in dem er herausfahren kann. Auch musste er bestimmt mitbekommen haben das keiner mehr fuhr. :roll: Aber naja, man müsste Comas mal selber fragen. Weis einer wie man ihn per Internet Erreichen kann ? Zum mindest hat er bestimmt sowas wie eine Presseabteilung (Er fährt ja noch, oder ?)

Was ist Interessant finde ist die Aussage von Berger das Senna ihn geschützt habe. Berger sagte nachher, wie schon gesagt, das er keinen Grund finden würde.
Aber spinnen wir mal weiter, was wäre passiert wenn ihn bei 310 die Hintereradaufhängung in der Tamburello bebrochen wäre.
Aber wenn wir schon bei Toden sind. Hat einer Bilder oder Videos vom Tod von de Angels ? Weis zwar das es bei Testfahten in Paul Riccard passiert ist, aber denke das es bestimmt einer Fotografiert hat
Die erste ist Überstanden. Die nächste folgt.
Heute wird wieder ne lange Nacht !!!!

http://www.inside-racing.de

http://www.rtv-world.de
http://www.formula-world.de.vu/

Beitrag Donnerstag, 03. Juni 2004

Beiträge: 8060
roloman hat geschrieben:
Aber spinnen wir mal weiter, was wäre passiert wenn ihn bei 310 die Hintereradaufhängung in der Tamburello bebrochen wäre.

An dem Tag hätte mich nichts mehr gewunder, ehrlich....

Beitrag Dienstag, 22. Juni 2004

Beiträge: 8060
Senna hat geschrieben:
Alfalfa hat geschrieben:
1992 hatte Erik Comas einen schweren Unfall in Spa und Ayrton Senna fuhr fast in ihn hinein. Und wurde bekam deswegen ziemlichen Ärger. Interessante Koizidenz, oder...?!


Ich habe mir mal einen Film runtergeladen wo zu sehen ist wie Senna nach einem Unfall von Comas aus dem Cockpit steigt und diesem dann zu Hilfe eilt! Da ist er aber soweit ich mich erinnern kann nicht fast in ihn hineingefahren...

Ja, es war (wie bereits vermutet) der Zanardi-Unfall ein Jahr später, als Senna trotz gelber Flagge voll durchzog. Ich weiss auch nicht warum mir gerade das in Erinnerung geblieben ist - ist ja eigentlich in der F1 nichts besonders. Und bei Senna wurde eh immer nur mit Strafe gedroht - passiert ist nie etwas, außer vielleicht die Entscheidung in Suzuka 1989...


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