Zusatzgewichte

Wie diese Internetseite berichtet, wird es 2005 Zusatzgewichte für Gewinner und Mindergewichte für die Nichtgewinner geben. Die Regel ist nicht neu, in der alten DTM (bis 1996) hat es sie immer gegeben, nun taucht sie wieder auf. Ich halte das für Wettbewerbsverzerrung, aber ich muß mich, wie alle Fans, damit abfinden.

https://www.motorsport-magazin.com/dtm/aktuelles/nachrichten/nachricht.php?ID=21304

@ StH

In der Tat, diese Regelung kann auch ich nicht nachvollziehen - man kann es durchaus auch als Wettbewerbsverzerrung bezeichnen.

Wenn diese Regel nur dazu gedient hätte, die Vorjahresfahrzeuge mit einem niedrigeren Fahrzeuggewicht wettbewerbsfähiger zu machen, hätte ich das noch halbwegs akzeptabel gefunden, um die seit 2001 bestehende "Zweiklassengesellschaft", die durch die beiden Fahrzeugjahrgänge zu Stande kommt, der Spannung wegen ein bisschen zu lindern.

Theoretisch kann die Rechung auch gar nicht aufgehen:

1. Nehmen wir an, Audi und Mercedes sind gleich stark. Im ersten Rennen gewinnt Audi, so dass sie im zweiten Rennen mit Zusatzgewichten antreten müssen. So ist für das zweite Rennen ein Mercedes-Sieg fast schon zementiert.
2. Nehmen wir an, dass Audi vor Mercedes einen leichten Vorsprung hat. Audi gewinnt das erste Rennen. Im zweiten Rennen sind Audi und Mercedes auf Grund der Zusatzgewichte im A4 gleich stark - es gewinnt Mercedes. Im dritten Rennen hat ist der A4 die Gewichte wieder los, während die ohnehin schon unterlegene C-Klasse nun mit Zusatzgewichten zu kämpfen hat. Somit wäre dem dritten Rennen jegliche Spannung genommen und eine Audi-Dominanz - bis zum nächsten Rennen - nicht aufzuhalten.

In Fall 1 wird die für die Spannung viel versprechende Gleichwertigkeit der Fahrzeuge in etwa der Hälfte der Rennen zunichte gemacht. In Fall 2 wird angesichts der leichten Überlegenheit einer Marke ein spannendes Rennen mit gleich starkem Material mit einem langweiligen, von der verstärkten Dominanz der ohnehin leicht überlegenen Marke erkauft.

Resultat: Für die Spannung ist diese neue Regelung keineswegs effektiv.

Kann mich dem Tenor nur anschliessen. Das richtige Wort, Wettbewerbsverzerrung! Den Gewinner zu bestrafen ist leicht meschugge, vor allem, dass die DTM keine andere Lösung gefunden hat, da kramen sie eine längst verschwundene Regel aus den Mottenkisten
Ich vermute aber, dass das damit zu tun hat, dass die Mercedes fast alleine unter sich fahren werden, dazu sowieso in einer eigenen Liga fahren vom Speed her, auch wenn Audi der Mercedessuppe eventuell noch reinspucken kann. Das soll die Teams von Opelz & Audi wohl beruhigen, bei der Stange halten, damit die vielleicht auch mal aufs stockerl fahren können. Alfa kommt nicht und das gleiche gilt für Maserati wie Roover. DTM quo vadis? Keep racing.

PS: Freue mich schon riesig auf ein Teaminternen Kampf zwischen Alesi gegen Hakkinen. Bin echt gespannt. Ob wir vielleicht zusammenlegen und für HHF einen gut gebrauchten Käfer oder Cinquecento kaufen , ich mein, der Frentzen braucht auch mal wieder ein Erfolgserlebnis. Tja, DTM ist eben nicht wie Kart fahren.

Da darf ja frentzen aj leichter fahrern

Kann mich nur der Meinung anschließen. Man sieht ja bei der ETCC was das ganze bringt.

Nehmen wir als Beispiel das Saisonfinale 2004. Jörg und Dirk Müller hatten einen riesigen Vorspung, mussten mit jeder mit Zusatzgewichten ins Rennen gehen, Andy Priaulx musste weniger Gewicht mitnehmen und gewann.

Zumal es in der ganzen Saison immer hin und her ging. Einmal hatte Alfa Gewichte und BMW gewann, dann hatte BMW Gewichte und Alfa gewann.

Also kann ich mich der Meinung der Vorherigen nur anschließen. Es ist eine Wettbewerbsverzerrung. Man kann nur hoffen, dass es in der DTM nicht ähnlich wird, obwohl ich eh finde das das Niveau der DTM immer mehr abnimmt.

Viele Grüße

Torben Friehe

DrSpeed hat geschrieben:

Kann mich dem Tenor nur anschliessen. Das richtige Wort, Wettbewerbsverzerrung! Den Gewinner zu bestrafen ist leicht meschugge, vor allem, dass die DTM keine andere Lösung gefunden hat, da kramen sie eine längst verschwundene Regel aus den Mottenkisten
Ich vermute aber, dass das damit zu tun hat, dass die Mercedes fast alleine unter sich fahren werden, dazu sowieso in einer eigenen Liga fahren vom Speed her, auch wenn Audi der Mercedessuppe eventuell noch reinspucken kann. Das soll die Teams von Opelz & Audi wohl beruhigen, bei der Stange halten, damit die vielleicht auch mal aufs stockerl fahren können. Alfa kommt nicht und das gleiche gilt für Maserati wie Roover. DTM quo vadis? Keep racing.

PS: Freue mich schon riesig auf ein Teaminternen Kampf zwischen Alesi gegen Hakkinen. Bin echt gespannt. Ob wir vielleicht zusammenlegen und für HHF einen gut gebrauchten Käfer oder Cinquecento kaufen , ich mein, der Frentzen braucht auch mal wieder ein Erfolgserlebnis. Tja, DTM ist eben nicht wie Kart fahren.

hat 2004 nicht audi gewonnen?

automatix hat geschrieben:

hat 2004 nicht audi gewonnen?

Allerdings.
Von daher kann ich DrSpeeds Einschätzungen auch nicht so ganz nachvollziehen; auch angesichts der Tatsache, dass Mercedes in Mugello nicht unbedingt überzeugender war als Opel.

Diskussionen dazu aber bitte dort:
https://www.motorsport-magazin.com/forum/viewtopic.php?t=10387

Ich möchte den von mir hoch geschätzten Avocato "automatix" aber nicht eine Antwort schuldig bleiben.
Das mit den Testzeiten ist schon richtig, genau wie die wohl ironisch gemeinte Frage, ob nicht Audi 2004 die DTM gewonnen hat? Nicht umsonst sage ich ja, dass Audi der Mercedes-Armada in die Suppe spucken kann. Da sich nun aber kein weiterer Autohersteller für die DTM finden ließ, wenn man ihn denn überhaupt gesucht hat, ist Mercedes vom Budget her ein Globalplayer.
Ja ich weiss, auch hinter Audi steht ein riesen Konzern (VW), aber schaut man sich die Relationen an, wie z.B. die Fahrerpolitik von Mercedes, Mika, Jean, Bernd, Gary usw. da komme ich schon ins grübeln.
Dann hat Opelz wohl schon angesagt, sich werksseitig nur noch dieses Jahr in der DTM zu engagieren und da verwundern die Testzeiten von Opelz schon mächtig.
Richtig ist auch, dass es erst mal heißt, den amtierenden DTM-Champion Mattias Ekström (Audi) zu schlagen. Aber ich glaube das Mercedes dieses Jahr das Maß aller Dinge sein wird. Auch wenn Audi sich so schnell nicht geschlagen geben wird, hoffentlich auch Opel nicht. But money makes the Worl goes around und wenn es schon nicht in der F1 klappt, dann wird man zumindest verstärkt versuchen in der DTM etwas zu reißen. Aber alles hypotetisch. Wolle me se reinlasse? Mit cuore sportivo.

PS: Ich würde nur alzugern von MS erfahren, was aus den ganzen auch von ihm vollmundig getroffenen Ansagen bezüglich Alfas comeback in die DTM geworden ist? Kein Wort mehr, schon auffällig, odde? Der hat bestimmt andere Probleme !

Generell möchte ich mich meinen Vorrednern anschliessen, denn ein Sieger darf nicht für seine gezeigte Leistung bestraft werden, keine Frage.

Da diese neue Regelung

"Die DTM 2005 sieht ein Markenplatzierungsgewicht vor. Die siegreiche Marke startet beim jeweils nächsten Rennen mit 10 kg Zusatzgewicht. Die zweitplatzierte Marke fährt mit unverändertem Basisgewicht. Die dritt- und viertplatzierte Marke startet mit 10 kg Mindergewicht. "

alle Fahrzeuge einer Marke ( und nicht die eines Teams) betrifft, halte ich sie für äusserst fragwürdig, da davon ja auch die Teams betroffen sind, die die Vorjahresmodelle einer Marke fahren.

Also ich denke mal nicht, dass die Vorjahreswagen für die Siege der neueren Markenkollegen bestraft werden.
Gerade da man ja auch mal darüber nachdachte eine B-Wertung für die Jahreswagen einzuführen

Also nach zwei Rennen muss man sagen dass die Sache mit den Zusatzgewichten die absolut richtige Entscheidung war. Die Abstände von Mercedes zu Audi zu Opel sind so groß, dass die maximale Ausreizung der Zusatzgewichtsregel nun der einzige Quell zur Spannung im nächsten Rennen bietet.
Hätte man die Regel nicht eingeführt, es wäre vermutlich die langweiligste Saison der Masters-Serie geworden. So bietet man Audi und Opel wenigstens auch mal die Chance ein Rennen zu gewinnen, ohne Zusatzgewichte wäre die Vorentscheidung um den Titel nun schon gefallen.

shoemaker hat geschrieben:

Also nach zwei Rennen muss man sagen dass die Sache mit den Zusatzgewichten die absolut richtige Entscheidung war. Die Abstände von Mercedes zu Audi zu Opel sind so groß, dass die maximale Ausreizung der Zusatzgewichtsregel nun der einzige Quell zur Spannung im nächsten Rennen bietet.
Hätte man die Regel nicht eingeführt, es wäre vermutlich die langweiligste Saison der Masters-Serie geworden. So bietet man Audi und Opel wenigstens auch mal die Chance ein Rennen zu gewinnen, ohne Zusatzgewichte wäre die Vorentscheidung um den Titel nun schon gefallen.

So wie es aussieht würde Mercedes im Moment Audi völligst kontrollieren. Deswegen ist diese Regel im Moment wirklich gut. Allerdings sieht das wohl anders aus wenn die Autos ziemlich gleichwertig sind!
Und über Opel brauchen wir sowieso erst garnicht zu reden, die sind ja leider sowieso nicht Konkurrezfähig.

Ich finde es trotzdem nicht in Ordnung, alle 2005er Modelle einer Marke mit den Zusatzgewichten zu bestrafen. (oder zu belohnen, je nach Sichtweise)

Wenn schon Zusatzgewichte, dann wäre es doch viel interessanter, wenn die Fahrer entsprechend der Punktausbeute aufgepackt bekämen. Pro Punkt z.B. ein Kilo Ballast. Oder man nimmt die bewährte Regelung der alten DTM wieder ins Regelwerk.

Aber prinzipiell finde ich jede Art von Strafgewichten eine Wettbewerbsverzerrung, die nicht dem Sport dient sondern einzig und allein der Sensationsgier dient.

Also der Unterschied zur alten Regel ist tatsächlich, daß es jeweils die gesamten aktuellen Autos der jeweiligen Marken betrifft, anders als in der "alten" DTM.

Ganz ohne Frage geht es hier darum, die chronisch hinterherfahrenden Opel nach vorne zu bringen. Es geht ja nicht nur darum, potentiellen Einsteigermarken das Geschäft schmackhaft zu machen, sondern es geht auch darum, daß Opel den Sport evtl. doch nicht verläßt, sondern daß es möglicherweise Privatiérs geben könnte, die weitern Opel einsetzen.

aus dem Adrivo-Boxengeflüster:

Mercedes-Pilot Gary Paffett malte dieser Tage ein schwergewichtiges Szenario an die Wand: "Wir könnten das gesamte Jahr über 20 kg an Zusatzgewichten haben. Schaut Euch doch nur mal die Leistung vom letzten Wochenende an. Mercedes hatte trotz der 10 kg sechs Autos in der Super-Pole."

"Die Pace des Autos war ermutigend und ich erwarte nicht, dass wir in Spa langsamer sein werden - noch nicht einmal wegen der 20 kg. Wir werden die gesamte Saison über um die Spitze kämpfen."

Hmm, wenn er sich da mal nicht irrt. Kann mir gut vorstellen, dass die Rennleitung in diesem Fall auch weiteres Gewicht verteilen wird. Denn der einzige Grund der Gewichtsregel ist es ja, alle Teams in etwa gleichmäßig konkurrenzfähig zu halten. Also müsste Mercedes bei zu großer Überlegenheit entsprechend eingebremst werden.

shoemaker hat geschrieben:

Also nach zwei Rennen muss man sagen dass die Sache mit den Zusatzgewichten die absolut richtige Entscheidung war. Die Abstände von Mercedes zu Audi zu Opel sind so groß, dass die maximale Ausreizung der Zusatzgewichtsregel nun der einzige Quell zur Spannung im nächsten Rennen bietet.
Hätte man die Regel nicht eingeführt, es wäre vermutlich die langweiligste Saison der Masters-Serie geworden. So bietet man Audi und Opel wenigstens auch mal die Chance ein Rennen zu gewinnen, ohne Zusatzgewichte wäre die Vorentscheidung um den Titel nun schon gefallen.

das sehe ich ganz genao so Ich finde die Zusatzgewichte sehr gut. Ich glaube in der tat, dass sonst Mercedes fast nur gewinnen und Opel nur dem Feld hinterher fahren würde.

Fabian