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Diese zehn Teams sollten in die Formel-1

Diskussionsforum über Teams und Motoren in der Formel 1.
Beitrag Donnerstag, 25. Juni 2015

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1. Carlin
Heute sind F1-Teams wie Williams und Sauber schon legendäre Traditionsteams. Doch seit Jahren kommen keine solcher Privatteams mehr in die Formel-1, weil ein Einstieg aufgrund der Kosten und des erforderten Know-Hows fast unmöglich ist. Obwohl der Automobilweltverband FIA eine Ausschreibung für neue Teams gestartet hat, ist es unwahrscheinlich, dass es neue Mannschaft geben wird. Dabei gäbe es so viele Teams, die aufgrund ihrer Erfolge einen Platz in der Formel-1 verdient hätten.

Die Zahlen lügen nicht: In den letzten 15 Jahren, also seit 2000, gab es nur fünf neue F1-Rennställe. Im gleichen Zeitraum 15 Jahre davor (1985 bis 2000) waren es noch 23 Neueinsteiger! Damals stiegen noch Teams wie Jordan oder Sauber aus den Nachwuchsserien in die Formel-1 ein – und wurden zu legendären Traditionsteams. Sauber mischt noch heute mit. Der Aufstieg eines Fahrers aus dem Nachwuchssport in die Formel-1 ist ja schon schwer, der eines Teams aber quasi unmöglich.

Eines der Teams, das eigentlich unbedingt in die Formel-1 müsste, ist das von Trevor Carlin. Mehr als 200 Fahrer standen schon in den Diensten des 52-Jährigen. Fast die Hälfte der aktuellen F1-Fahrer kommen aus seiner Schule: Der Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel, WM-Anwärter Nico Rosberg, GP-Sieger Daniel Ricciardo, dazu Daniil Kvyat, Carlos Sainz jr., Marcus Ericsson, Felipe Nasr und Will Stevens. Auch frühere F1-Fahrer wie Robert Kubica, Bruno Senna, Jaime Alguersuari, Kevin Magnussen, Max Chilton, Narain Karthikeyan, Tiago Monteiro, Takuma Sato und Anthony Davidson erlernten ihr Rennfahr-Handwerk bei Carlin. Genauso wie auch IndyCar-Meister Will Power.

Carlin überall dabei

Carlin engagiert sich auch in diversen Nachwuchsmeisterschaften: Mit der GP2 und der Renault-World-Series ist man in beiden F1-Vorzimmern unterwegs. Mikhail Aleshin 2010 und Robert Wickens 2011 wurden in der WSbR jeweils Meister. In der GP3 stellt man mit Alex Lynn den amtierenden Champion, in der F3-Europameisterschaft kämpft Antonio Giovinazzi dieses Jahr um den Titel, in der MSA-Formula Lando Norris. Carlin ist auch das erfolgreichste Team in der britischen F3-Geschichte, beteiligte sich auch in Serien wie der A1GP-Serie, Formel-BMW und dem Formel-Renault-Eurocup.

Weil trotz solcher Erfolge der Aufstieg in die Formel-1 äußerst schwer ist, suchen sich Teams wie das von Carlin neue Betätigungsfelder. ART zum Beispiel ist neues Mercedes-Einsatzteam in der DTM, Carlin aber wechselt erstens in die Formel-E, wo man die Mahindra-Einsätze leitet, sowie zweitens über den großen Teich nach Amerika, wo man dieses Jahr ein Indy-Lights-Programm gestartet hat, das vielleicht schon nächstes Jahr in die IndyCar führt. Carlin sieht in der IndyCar einen Markt auch für europäische Nachwuchsfahrer, weil viele eben nicht das Geld für einen F1-Aufstieg haben und sich nach Alternativen umsehen müssen.

Trevor Carlin selbst hat schon mehrmals versucht in der Formel-1 Fuß zu fassen. Als er mit Martin Stone 1996 das Team gründete, war man Dienstleister des damaligen Weltmeister-Rennstalls Williams. 2005 wurde Carlin Sportdirektor bei Jordan, dem heutigen Force-India-Team. Die Zusammenarbeit hielt nur kurz. 2006 bewarb sich Carlin erfolglos um einen F1-Platz für die Saison 2008. Die Anforderungen sind einfach zu hoch und selbst für ein solch riesiges Nachwuchsteam wie das von Carlin nicht mehr stemmbar.

Carlin begann wie Ron Dennis


Dabei begann Trevor Carlin wie einst ein Ron Dennis oder Ken Tyrrell, also wie diverse andere legendäre F1-Teamchefs, als Mechaniker. Das war 1980 in der Formel-Ford. Anschließend wurde er bei Bowman und West Surrey Racing F3-Teammanager. 1989 holte sich David Brabham unter seinen Fittichen den Titel in der britischen Formel-3 und gewann auch den klassischen Macau-GP. Sogar eigene F3-Fahrzeuge entwickelte Bowman Racing. Was zur Krönung von Carlins Karriere noch fehlt ist ein F1-Rennwagen, der seinen Namen trägt. Aber darauf gibt es nur dann realistische Chancen, wenn endlich weitreichende Sparmaßnahmen in der Formel-1 umgesetzt werden.


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2. DAMS
Das DAMS-Team stellte 2014 den Meister in beiden zweiten Ligen des GP-Sports: Jolyon Palmer holte sich den Titel in der GP2, Carlos Sainz jr. in der Renault-World-Series-by-Renault. Wenn das kein Kriterium ist, den Schritt in die erste Liga zu wagen, was dann?

Es wäre nicht das erste Mal, dass DAMS sich in der Formel-1 versucht. Der erste Schritt kam 1994 und war für die F1-Saison 1995 angedacht. Bei der Rennwagenschmiede Reynard gab man einen F1-Boliden in Auftrag. F1-Nimmersatt Jan Lammers und Erik Comas, der mit DAMS 1990 Meister der GP2-Vorgängerserie Formel-3000 wurde, testeten den klobig wirkenden Wagen auf Herz und Nieren. Im Heck schlummerte ein Cosworth-Motor, aber auch Mugen Honda war als Partner im Gespräch.

Vielversprechend waren die Zeiten nicht, deswegen schlug man einen anderen Weg ein: Man wollte mit dem Larrousse-Team fusionieren, das seit sieben Jahren F1-Sport betrieb, nun aber finanziell dem Abgrund entgegenschlitterte. Es war gerade die Zeit, in denen das Leben vieler auch traditioneller und langjähriger F1-Rennställe zu Ende ging, etwa von Brabham, March oder Lotus. Die Zeit für Privatteams wurde immer schwieriger und vielleicht auch deshalb scheiterte der F1-Aufstieg von DAMS.

Vettel-Verpflichtung scheiterte

Heute ist ein Aufstieg in die Königsklasse des Rennsports noch viel schwieriger, eigentlich für ein Team wie DAMS fast unmöglich. Schade, denn genau solche Mannschaften braucht es. Seit 1988 existiert das Team von Jean-Paul Driot schon. Eine Vorgängermannschaft GDBA mischte 1986 und ’87 auch schon in der Formel-3000 mit.

Immer wieder hat DAMS auch prominente Partner. Ursprünglich war der siebenmalige GP-Gewinner René Arnoux Mitbegründer, danach war man immer wieder Partnerrennstall von verschiedenen Herstellern und F1-Teams wie Toyota, Renault und Red Bull. In der Formel-E leitet heute der viermalige F1-Weltmeister Alain Prost die Mannschaft. Auch Prost hatte von 1997 bis 2001 schon einen eigenen Rennstall in der Formel-1.

Seit 1988 hat DAMS rund 30 Fahrer in die Formel-1 gebracht. Einen Weltmeister findet man darunter nicht, auch wenn man 2007 eigentlich Sebastian Vettel für das GP2-Team anheuern wollte. Red Bull, in dessen Juniorkader der Deutsche ja war, legte damals aber ein Veto ein. Er fuhr stattdessen in der günstigeren WSbR, wo DAMS damals aber noch nicht involviert war.

Auch Boullier kommt von DAMS


Seit 1988 hat DAMS aber auch viele Meisterschaften gewonnen. In der GP2/F3000 holten sich Erik Comas 1990, Olivier Panis 1993, Jean-Christophe Boullion 1994, Romain Grosjean 2011, Davide Valsecchi 2012 und Jolyon Palmer 2014 den Titel. In der WSbR klappte das 2003 mit José-Maria Lopez, dem heute amtierenden Tourenwagen-Weltmeister, 2013 mit Kevin Magnussen und 2014 mit Carlos Sainz jr. DAMS führte 2006 auch das französische A1GP-Team zum Titel in der Nationenmeisterschaft, die auch mit Formel-Rennwagen ausgetragen wurde. Fahrer waren damals Alexandre Prémat und Nicolas Lapierre. Grosjean wurde mit DAMS 2010 zusätzlich Auto-GP-Meister.

Auch beim 24-Stundenrennen von Le Mans mischte DAMS von 1997 bis 2001 schon mit. Kein Wunder: Immerhin hat man den Firmensitz nur unweit der Rennstrecke entfernt. Doch die Konzentration galt schon immer dem Formel-Sport, daher blieb es beim kurzen Intermezzo.

Neben den vielen Fahrern haben es auch einige Teammitglieder in die Formel-1 geschafft. Berühmtestes Beispiel ist Eric Boullier, der zuerst bei Lotus, inzwischen bei McLaren als Teamchef die F1-Geschicke großer Rennställe betreibt. Derzeit arbeiten rund 30 Mitarbeiter bei DAMS, um die Aktivitäten in der GP2, WSbR und Formel-E zu gewährleisten.


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3. ART
Das ART-Team bietet für Nachwuchsfahrer eine beispiel- und lückenlose Leiter vom Kart bis in das F1-Vorzimmer an. Weil die Formel-1 aber zu teuer ist, wurden Pläne eines eigenen GP-Rennstalls verworfen. Stattdessen macht man jetzt DTM.

Am 13. Mai 2010 verkündete das ART-Team, sich für einen F1-Einstieg zur Saison 2011 zu bewerben. Schon damals war das Starterfeld, das Platz für 13 Teams hat, nicht voll – und auch ART erkannte nur zwei Monate später, dass ein F1-Engagement für ein Privatteam bei der wirtschaftlichen Gesamtsituation, aber auch bei den finanziellen Rahmenbedingungen in der Formel-1 nicht langfristig stemmbar ist und zog die Bewerbung zurück.

Interesse an einer Teilnahme an der Formel-1 hat man immer noch. Kürzlich wurde darüber diskutiert, die Kundenfahrzeuge in der Formel-1 wieder zu erlauben. Dann wäre ART ein logisches Kundenteam von McLaren gewesen, weil man bereits in der GP2 als Partnerteam des McLaren-Teams auftritt.

Partner von McLaren


Das war auch stets die Philosophie von ART: Man hat sich immer wieder zum Partner gemacht. Das war schon 1997 so, als Frédéric Vasseur den Rennstall erstmals in der französischen Formel-3 einsetzte – als Partner von Renault. Bald wurde man enger Verbündeter von Mercedes. ASM – so hieß das Team damals noch – dominierte als Mercedes-F3-Werksteam die F3-Euroseries (heute F3-EM) nach Belieben. Von 2004 bis 2009 stellte man ununterbrochen den Champion, beginnend mit Jamie Green, dann Lewis Hamilton, Paul die Resta, Romain Grosjean, Nicolas Hülkenberg und schließlich 2009 Jules Bianchi.

Das sind bereits einige Namen, die durch die Schule von ART gegangen sind, dazu kommen aber unter anderem auch noch Sebastian Vettel, Valtteri Bottas, Sébastien Buemi, Lucas di Grassi, Esteban Gutiérrez, Kamui Kobayashi, Pastor Maldonado, Tiago Monteiro, Nico Rosberg, Adrian Sutil, Giedo van der Garde und viele weitere bekannte Fahrer.

In der GP2 wurde 2005 Nico Rosberg, 2006 Lewis Hamilton und 2009 Nicolas Hülkenberg mit ART Meister. Derzeit führt Stoffel Vandoorne die Tabelle an. In der GP3 gab es Titeln für Esteban Gutiérrez 2010 und Valtteri Bottas 2011.

Viele Erfolge


Aktuell ist man in diversen Rennserien vertretend, beginnend ganz unten der Treppe im Kartsport. Dort spannte man letztes Jahr mit dem Karthersteller Birel zusammen, einer italienischen Mannschaft, die seit dem Aufkommen der Kartszene in Europa in den 50er Jahren mitmischt. Die Einsätze werden von Ronni Sala geleitet, dem Enkel von Firmengründer Umberto Sala. Birel und ART entwickelten zusammen ein Kart, das den Namen vom aktuellen F1-Pilot Daniel Ricciardo trägt.

Über den Kartsport kann man im ART-Team dann in der Formel-Renault-Zweiliterklasse den Einstieg in den Formel-Sport schaffen. Weiter geht es mit der GP3 und der GP2 – und schon ist man im F1-Vorzimmer. Auch an der Formel-3 zeigt man inzwischen wieder Interesse. Mit 76 Siegen in der F3-EM ist man nach wie vor das erfolgreichste Team, aber Prema Power kommt den Franzosen spürbar nahe (72 Siege).

Weil man in die Formel-1 bisher nicht aufsteigen konnte, will ART den jungen Fahrern eine Alternative bieten: Seit diesem Jahr setzt man Mercedes-Boliden in der DTM ein.

Vasseur hat sich über die Jahre auch wichtige Partner an Bord geholt. Seit 2005 mischt Nicolas Todt mit, ein bekannter Fahrermanager – unter anderem kümmert er sich um Felipe Massa und Pastor Maldonado – mit guten Kontakten dank seines Vaters Jean Todt, der Ferrari-Erfolgsmanager in Zeiten von Michael Schumacher war und inzwischen das Präsidentenamt des Automobilweltverbandes FIA bekleidet. Todt kümmert sich um das Marketing und die kommerziellen Aspekte des Teams, Vasseur um die sportlichen.

Als Finanziers dockten über die Jahre auch Bahrains Kronprinz Scheich Salman bin Hamad Al-Khalifa an, der als Initiator für die F1-Bewerbung 2010 galt, sowie Rafael Sportelli an, einem Teilhaber einer großen brasilianischen Automobilzuliefererkette. Die Voraussetzungen für die Formel-1 sind definitiv da, jetzt muss das F1-Umfeld nur noch Privatteams freundlicher werden.


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Penske
Es ist das größte Team Amerikas: Penske Racing! In der IndyCar-Serie, dem amerikanischen F1-Pendant, ist man mit 16 Indy-500-Siegen und fast genauso vielen Meisterschaften das erfolgreichste Team. Man hat sogar schon eine Vergangenheit in der Formel-1.

Roger Penske betreibt seit 1958 Rennsport, erst als Fahrer, dann als Teambesitzer. Mit inzwischen 78 Jahren darf man sagen: Er ist ein Urgestein des amerikanischen Rennsports. Als Fahrer war er durchaus auch erfolgreich: Er siegte bei einem NASCAR-Rennen und brachte es sogar auf zwei F1-Rennen: 1961 wurde er beim USA-GP Achter, ein Jahr später Neunter.

1962 setzte er dabei einen privaten Lotus Climax ein. Es war eine damals noch äußerst kleine Mannschaft, die Penske dabei unterstützte. Erst 1966 hob er seinen eigenen Rennstall aus der Taufe. Ein Jahr zuvor hing der Geschäftsmann, der damals lediglich einen Chevrolet-Handel in Philadelphia hatte, seinen Helm an den Nagel. Heute ist das Rennsportteam nur eine Firma seines riesigen Konzerns: Sein Unternehmen gehört zu den 30 größten in Amerika!

16 Indy-500-Siege


Was man daraus ableiten kann: Das Geld für die Formel-1 wäre auf jeden Fall vorhanden. Aber Penske will eben nur dann GP-Sport betreiben, wenn es auch wirtschaftlich Sinn macht. Unter den aktuellen Bedingungen (hohe Kosten, unfaire Geldverteilung) tut es das nicht. Trotzdem probierte er es immer wieder. In den 70er Jahren gehörte Penske sogar zum GP-Zirkus dazu. 1971 setzte er für Mark Donohue einen McLaren Ford beim Großen Preis von Kanada ein. Prompt wurde der US-Amerikaner Dritter.

Donohue war der Fahrer der ersten Stunde von Penske. Er gewann 1972 in einem McLaren Offenhauser das erste Indy-500 für Penske. 15 weitere Siege folgten, vier von Rick Mears, drei von Hélio Castroneves, je einen von Bobby Unser, Al Unser, Al Unser jr., Emerson Fittipaldi, Gil de Ferran, Danny Sullivan, Sam Hornish jr. und zuletzt in diesem Jahr Juan-Pablo Montoya. Donohue holte sich 1973 aber auch den CanAm-Titel für Penske. In der amerikanischen Sportwagenmeisterschaft konnte man extrem hohe Preisgelder gewinnen, daher war sie auch sehr beliebt und lockte ein prominentes Fahrerfeld an. Penske war dabei offizieller Partner von Porsche.

Als Penske merkte, dass Donohue auch mit einem F1-Engagement liebäugelt, stampfte er 1974 ein eigenes F1-Team aus dem Boden. Dazu wurden auch eigene Boliden konstruiert. Die ersten beiden Jahren waren nicht nur eher erfolglos, sondern vor allem auch noch tragisch: Beim Warm-Up zum Österreich-GP 1975 verunglückte Donohue tödlich. Der Unfall war grauenvoll: Durch einen Reifenplatzer bei Tempo 260 verlor er über den Penske Ford die Kontrolle, durchbrach Streckenbegrenzungen, überschlug sich mehrmals und landete meterweit von der Strecke entfernt. Ein Zaunpfosten traf ihn am Kopf und verletzte ihn tödlich. Die Fahrerkollegen Emerson Fittipaldi, Bob Evans und Hans Joachim Stuck halfen Donohue sich aus dem Wagen zu befreien, noch am Abend wurde er von Dr. Fritz Heppner operiert. Wenige Tage darauf starb er, genauso wie der Streckenposten Manfred Schaller.

Immer wieder F1-Pläne


Es ist der typische Sarkasmus des Rennsports, dass Penske ein Jahr später in Österreich sein erstes und bis heute auch einziges F1-Rennen gewann: Mit John Watson am Steuer. Am Ende des Jahres verkaufte Penske das Team an Günther Schmid aus Deutschland, der damit das Abenteuer ATS startete. 1979 entwickelte Penske noch einmal im Auftrag von Hector Rebaque einen F1-Rennwagen, aber das Projekt war nicht besonders erfolgreich.

Danach kehrte Penske der Formel-1 erst einmal den Rücken zu, erst Mitte der 90er Jahre kooperierte Penske mit dem McLaren-Team (Penske war auch Teilhaber von Ilmor, die für Mercedes die F1- und IndyCar-Motoren bauten). 1995 versuchte man das Team sogar zu übernehmen. Als 1999 die F1-Pläne von Toyota bekannt wurden, wurde spekuliert, Penske würde mit Toyota das Minardi-Team kaufen. Daraus wurde aber ebenso wenig, wie aus der geplanten Übernahme des Jordan-Teams 2003. Drei Jahre später gab F1-Boss Bernie Ecclestone bekannt, dass Penske an einem F1-Team für 2008 bastle. Doch als im März 2006 die Ausschreibung für die Saison 2008 angeloffen war, wurde klar: Penske bewirbt sich nicht für einen Platz in der Formel-1.

Stattdessen betrieb man erfolgreich den IndyCar-Sport, lange Zeit auch mit eigenen Chassis. Heute setzt man gleich vier Fahrer in der IndyCar ein: Ex-F1-Pilot Montoya, dazu Castroneves, sowie Will Power und Simon Pagenaud. In der NASCAR holte man sich 2012 mit Brad Keselowski den ersten Titel in der Top-Liga.

Auch Sohn mit Rennteam


Auch sein Sohn Jay Penske betreibt heute ein Team: Dragon Racing war ebenfalls schon in der IndyCar aktiv, derzeit beteiligt man sich an der Formel-E-Meisterschaft. Den Lauf in Berlin konnte man mit Ex-F1-Pilot Jérôme D’Ambrosio sogar gewinnen.


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5. Hendrick
Mit Haas Racing kommt nächstes Jahr ein US-amerikanisches Team in die Formel-1. Doch die zwei größten amerikanischen Rennställe würden dem GP-Sport noch besser zu Gesicht stehen. Das ist zum einen Penske, zum anderen aber auch Hendrick Motorsports.

Bei Hendrick handelt es sich um das derzeit erfolgreichste NASCAR-Team aller Zeiten – und die NASCAR, eine Stockcar-Meisterschaft mit Tourenwagen, ist die mit Abstand populärste Rennserie in Amerika. Zwar sind Tourenwagen und Formel-Rennwagen zwei völlig verschiedene Paar Stiefel und Hendrick engagierte sich noch nicht einmal in der IndyCar, aber trotzdem wäre Hendrick wohl das Team aus Amerika, das in der Formel-1 neben Penske am erfolgversprechendsten wäre. Nicht nur, weil man in der NASCAR die zukünftige F1-Mannschaft von Gene Haas immer wieder besiegt.

Hendrick Motorsports beschäftigt auch 400 Angestellte und ist damit so groß wie ein F1-Topteam. 700 Motoren entwickelt man pro Jahr, die an verschiedene Teams geleast werden. Die Marke Chevrolet ist eng mit Hendrick Motorsport verbunden – und Chevrolet wäre auch für die Formel-1 ein Glücksgriff. Vier Hersteller wie aktuell sind einfach zu wenig.

Aufwand wie bei einem F1-Team

Gegründet wurde das Team 1984 von Rick Hendrick, selbst ein Rennfahrer, vor allem in der Drag-Szene. Hendrick Motorsports beschäftigt derzeit aber auch die populärsten Rennfahrer Amerikas, darunter natürlich Dale Earnhardt jr. In der NASCAR-Topliga, der Sprint-Cup-Serie holte man inzwischen elf Titel: 1995 mit Jeff Gordon, 1996 mit Terry Labonte, 1997, ’98 und 2001 wieder mit Gordon, sowie von 2006 bis ’10 und 2013 mit Jimmie Johnson.

Der US-Markt ist für die Formel-1 wichtig. Mit Teams wie Penske und Hendrick würde die Formel-1 in Amerika sicherlich beliebter werden. Sie würden auch die amerikanischen Stars und Haudegen in die Formel-1 locken.


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6. TOM's
Das TOM‘-Team ist der führende japanische Rennstall und in Japan gibt es nach wie vor eine große Rennsportkultur mit Tradition, Vielfalt und Enthusiasmus. Ein japanischer Rennstall würde der Formel-1 wieder gut zu Gesicht stehen. Vor allem, weil TOM’s ausgezeichnete Verbindungen zu Toyota unterhält.

Das TOM’s-Team hat schon einmal versucht, in die Formel-1 zu kommen: 1993 entwickelte Gordon Coppuck, der bei McLaren bereits die WM-Boliden von Emerson Fittipaldi und James Hunt entwarf, ein Modell für den japanischen Rennstall, der allerdings nie über den Windkanalstatus hinauskam. Vielleicht auch, weil TOM’s nicht die Unterstützung von Toyota gewinnen konnte.

TOM’s agierte damals als Toyota-Werksteam etwa beim 24-Stundenrennen von Le Mans. 1992 wurden Jean-Pierre Raphanel, Kenny Acheson und Masanori Sekiya Zweiter. Damals war TOM’s aber noch weit mehr: Man baute sogar eigene F3-Chassis, die nicht nur in Japan, sondern auch in Europa verbreitet wurden und Erfolg hatten. Auch beim F3-GP in Macau ging TOM’s mehrfach als Sieger hervor, darunter 1992 mit dem eigenen Chassis. Fahrer war der Schwede Rickard Rydell.

Eigene F3-Chassis


Heute ist TOM’s das größte japanische Rennteam, ist sowohl in der Super-GT, der Super-Formula und der japanischen Formel-3 vertreten. Dazu produziert man Teile für die Automobil- und die Rennsportindustrie, vorzugsweise für Toyota und deren Luxusmarke Lexus.

Gegründet wurde TOM’s bereits 1974 vom Toyota-Werksrennfahrer Nobuhide Tachi (das T im Namen), sowie dem Toyota-Ingenieur Kiyoshi Oiwa (das O, während das M für Motor und das S für Sport steht). Auch Tachis Sohn Shingo Tachi fuhr selbst Rennen – bis in die britische Formel-3.

In der Super-Formula-Meisterschaft, der höchsten japanischen Rennserie, ist derzeit André Lotterer eine der Fahrer. Der Deutsche holte dort 2011 den ersten Titel für TOM’s. Kazuki Nakajima legte 2012 und ’14 nach. In der japanischen Formel-3 führt aktuell Nick Cassidy aus dem TOM‘-Team die Tabelle an. Kein Team kann dort TOM’s auch nur ansatzweise das Wasser reichen.

Japan-Boom in den 90er Jahren


Die Zeiten für den F1-Einstieg wären 1993 günstig gewesen. Damals boomte die Formel-1 in Japan – und Japan in der Formel-1. Es gab diverse F1-Teams, die in japanischen Besitz übergingen: Aus March wurde Leyton House, aus Arrows Footwork und Brabham bekam Middlebridge als Besitzer. McLaren dominierte mit Honda die Weltmeisterschaften, dazu baute auch Yamaha F1-Motoren. Subaru (mit Coloni) und Isuzu (mit Lotus 1991) versuchten es ebenfalls – allerdings erfolglos. Dazu kamen diverse Fahrer wie Satoru Nakajima, Aguri Suzuki und Ukyo Katayama in die Formel-1. Viele Europäer fuhren in Japan in den Nachwuchsserien, weil man dort viel Geld verdienen konnte.

Heute wäre der F1-Einstieg für TOM’s unweit schwieriger. Aber es wäre definitiv ein Rennstall, der in die Formel-1 gehört.


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7. Prema Power
Die meisten Nachwuchsteams, die einen Platz in der Formel-1 verdient hätten, fahren in der Stufe unmittelbar unterhalb der Formel-1: In der GP2. Prema Power ist auch eine Nachwuchsmannschaft. Es ist die beste Mannschaft derzeit in der F3-Europameisterschaft – und die wird ja immer populärer und umkämpfter.

Ein F1-Projekt von Prema Power gab es noch nie – zumindest keines, dessen Pläne auch an die Öffentlichkeit drangen. Das mag auch daran liegen, dass die Besitzer Angelo und René Rosin genau wissen, dass ein F1-Projekt nicht zu stemmen ist. In den ersten zehn Jahren von 1984 bis ’94 sowieso nicht, weil man sich dort nur in Italien etwa in der Formel-3 engagierte. Erst seit 1994 ist man international aufgestellt, aber seither ist es für Privatteams auch ungleich schwieriger geworden, sich in der Formel-1 zu etablieren – oder in diese gar erst aufzusteigen.

Prema Power schätzt das also ganz bescheiden und realistisch ein. Weniger bescheiden spricht man auf der offiziellen Homepage von sich: Dort ist die Rede, dass Prema Power von der Größe und der Wichtigkeit der dritte Rennstall in Italien ist – hinter den F1-Teams Ferrari und Toro Rosso. Dabei gibt es durchaus auch noch italienische Mannschaften in der GP2 und der WSbR.

Partnerschaft mit Ferrari


Auch in diesen beiden Serien war Prema Power schon vertreten. 1998 hieß die zweite Liga zwar noch nicht GP2, sondern internationale Formel-3000, aber Prema Power war vertreten, wenn auch nur für ein Jahr. Etwas länger ging das Engagement in der Renault-World-Series, wo man von 2006 bis ’09 mitmischte – und immerhin sechs Rennen gewann. Damals kooperierte Prema Power eng mit Renault. Überhaupt sind Kooperationen das A und O in der Laufbahn der Scuderia: Man arbeitet oder arbeitete schon mit Ferrari, Lotus, Renault, Mercedes und anderen bekannten Namen zusammen.

Derzeit fällt man vor allem damit auf, einige Ferrari-Junioren an Bord zu haben. Lance Stroll in der F3-EM oder auch Guanyu Zhou in der italienischen Formel-4. In der F3-EM ist man nach Siegen inzwischen die erfolgreichste Mannschaft, auch wenn man davon profitierte, dass andere Spitzenteams zumindest vorrübergehend nicht mehr dabei waren – oder es auch nicht mehr sind. Wie ART/ASM zum Beispiel.

Felix Rosenqvist, der derzeit für Prema Power um den F3-Titel kämpft, könnte aber der fünfte Würdenträger aus dem Rennstall der Familie Rosin in Folge werden, nach Roberto Merhi, Daniel Juncadella, Raffaele Marciello, sowie Esteban Ocon. Auch Ryan Briscoe holte sich die Krone in Diensten von Prema Power, allerdings schon 2003. In der Hall of Fame des Teams sind auch Jacques Villeneuve, Robert Kubica, Valtteri Bottas, Kamui Kobayashi, Roberto Merhi und andere erfolgreiche Rennfahrer.

Prema Power mischte schon in diversen Serien mit, in bekannten wie dem Formel-Renault-Eurocup, aber auch in exotischen wie der griechischen Formel-3. Die Formel-1 fehlt aber noch – und das wird in absehbarer Zeit auch so bleiben.


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Seit letztem Jahr gibt es in Russland nun auch einen eigenen Grand Prix. Weil Präsident Vladimir Putin im Westen durch seinen Politikkurs kein hohes Ansehen mehr genießt, wird auch der russische Grand Prix scharf kritisiert. Doch Russland ist rennsporttechnisch im Kommen, ein eigenes russisches F1-Team wäre daher höchste Zeit. SMP wäre dabei der viel versprechendste Kandidat.

Es ist sicher kein Zufall, dass Daniil Kvyat beim Ungarn-GP als Zweiter das beste Ergebnis eines Russen in der Formel-1 holte. Vitaly Petrovs dritter Platz vom Australien-GP 2011 im Lotus Renault ist damit übertroffen worden. Aber Petrov war immerhin der erste Russe am Start eines F1-WM-Rennens. Mikhail Aleshin war letztes Jahr der erste russische Fahrer beim Indy-500 - all diese Wegmarken wurden in der jüngsten Geschichte geschrieben. Man kann es nicht verleugnen: Russland erobert den Rennsport.

Und es gibt noch eine bedeutende Wegmarke, die 2015 aufgestellt wurde: Beim 24-Stundenrennen von Le Mans gewann SMP Racing die GT-Amateur-Klasse in einem Ferrari, unter anderem mit dem ehemaligen Ferrari-F1-Testfahrer Andrea Bertolini am Steuer. Es war der erste Klassensieg eines russischen Rennstalls in Le Mans.

Eigener LMP2-Rennwagen


SMP ist vor allem bei den Sportwagen sehr aktiv. Dieses Jahr gab man an Paolo Catone, der schon für Peugeot Sieger-LMP1-Rennwagen entwarf, einen LMP2-Boliden im Auftrag von SMP zu konstruieren. Beim 24-Stundenrennen von Le Mans kam er unter anderem mit Mikhail Aleshin am Steuer zum Einsatz. Noch sind damit aber keine großen Sprünge zu machen, auch nicht in der European-Le-Mans-Serie, wo er zuletzt immerhin als Dritter ins Ziel einlief.

Parallel dazu läuft als das GT-Programm mit einem Ferrari-GT-Rennwagen. Der Klassensieg in Le Mans ist durchaus beeindruckend, immerhin rang man damit auch das AF-Corse-Team nieder, das als Ferrari-Werksteam in Le Mans auftritt.

Neben dem Sportwageneinsätzen ist SMP inzwischen aber weit gefächert unterwegs. In dieser Woche testete Aleshin wieder für Schmidt Peterson einen IndyCar-Rennwagen in Sonoma. Der Russe plant ein Vollzeit-Comeback 2016. In diesem Jahr musste er trotz überzeugenden Darbietungen seinen Platz räumen. Im Zuge der Sanktionen gegen Russland wegen der Ukraine-Krise musste die SMP-Bank etwas kleinere Brötchen backen. Aleshins Cockpit konnte schlicht und ergreifend nicht finanziert werden.

Rotenberg der Chef


Auch in diversen Nachwuchs-Formeln war SMP in den vergangenen Jahren als Sponsor für Teams oder Fahrer aktiv. Gemeinsam mit dem GP3-Team Koiranen hat man in diesem Jahr auch die SMP-F4-Meisterschaft ins Leben gerufen, um gezielt nach Renntalenten aus Finnland, Estland und eben Russland zu suchen.

Inzwischen ist Boris Rotenberg der Besitzer des Teams. Der finnisch-russische Oligarch machte sein Geld mit dem russischen Gasriesen Gazprom und mit der SMP-Bank. Ursprünglich wurde das Team 2007 aber vom russischen Tourenwagenfahrer Viktor Shapovalov aus der Taufe gehoben. In dieser Disziplin begann Russian-Bears-Motorsport (so der ursprüngliche Name) auch, 2009 etwa als Lada-Werksteam in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft.

SMP Racing ist im Motorsport inzwischen fest verankert. Die Formel-1 könnte in Zukunft durchaus anstehen. Erst zuletzt gab es Stimmen aus Russland, die einen eigenen F1-Rennstall forderten.


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9. KCMG
Beim 24-Stundenrennen von Le Mans wurde Geschichte geschrieben: Mit SMP gab es erstmals ein russisches Team als Klassensieger, mit KCMG darüber hinaus auch noch ein chinesisches. Die Basis des KCMG-Rennstalls bildet aber der Formel-Sport – und der Formel-1 stünde ein chinesisches F1-Team gut zu Gesicht.

Die Formel-1 öffnet sich den neuen Märkten. Aber nur halbherzig: China hat seit 2004 einen eigenen Grand Prix, aber das Interesse ist in den vergangenen Jahren eher wieder gesunken, als gestiegen. Der chinesische Traum eines landeseigenen Michael Schumachers hat sich bis heute nicht erfüllt. Weder gab es bisher einen chinesischen F1-Fahrer, noch wird es das kurz- und mittelfristig geben. Ferrari fördert zwar den in der italienischen Formel-4 durchaus viel versprechenden Guanyu Zhou, aber der muss sein Talent auch erst einmal in den folgenden Nachwuchskategorien immer und immer wieder unter Beweis stellen. In den nächsten drei Jahren wird er jedenfalls kaum in die Formel-1 aufsteigen.

Trotzdem tut sich ein bisschen was in China, zumindest in Hong Kong, die ja schon immer einen Sonderfall Chinas darstellen, nicht nur wegen der britischen Kolonialzeit. In Hong Kong jedenfalls hat seit 2007 eine eigene Nachwuchsmannschaft ihren Sitz: KCMG. Zunächst beschränkte sich die Mannschaft des Rennfahrers Paul Ip auch voll und ganz auf die asiatische Rennszene. In den japanischen Meisterschaften wie der Super Formula, der Formel-3 und der Formel-4 ist man längst vertreten, wenn auch nicht wirklich erfolgreich. Zuletzt sollte übrigens auch Ip selbst, der immerhin schon 36 Jahre alt ist, in Fuji ein F4-Rennen bestreiten, es kam aber nicht dazu.

In Japan enttäuschend


In der Super Formula kommen leistungsstarke Formel-Fahrzeuge zum Einsatz, die sogar die F1-Nachwuchsserie GP2 überflügeln. Nur hat KCMG dort bislang nicht zu überzeugen gewusst: Drei Mal wurde man Siebter in einem Rennen, Katsuyuki Hiranaka 2010 in Motegi und Autopolis, sowie Alexandre Imperatori in Autopolis 2011.

Wo KCMG, ausgeschrieben übrigens KC Motorgroup, bislang richtig stark ist: In China selbst. In der Formel-Masters-China führt man auch in diesem Jahr dank Martin Rump die Tabelle an, letztes Jahr holte sich bereits James Munro in KCMG-Diensten den Titel.

Und den größten Erfolg erzielte man in diesem Jahr mit dem LMP2-Sieg in Le Mans. Zum Einsatz kam dabei ein Oreca Nissan, den Nicolas Minassian, Richard Bradley und Matthew Howson pilotiert haben.


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10. AF Corse
Obwohl der Teambesitzer Amato Ferrari heißt und weltweit mehr als 40 GT-Boliden von Ferrari durch AF Corse eingesetzt werden, hat das Team nichts mit der Familie oder dem Werk Ferrari zu tun. In der Sportwagen-Weltmeisterschaft genießt man zwar einen Semi-Werksstatus, aber AF Corse setzte auch schon GT-Rennwagen von Maserati ein – oder aktuell auch einen Oreca Nissan LMP2 in der European-Le-Mans-Serie.

Inzwischen ist AF Corse eines der größten GT-Teams – und das weltweit. Rund 100 Mitarbeiter beschäftigt die Mannschaft, dazu gibt es Kooperationen mit anderen Rennteams. AF Corse tritt sowohl in der amerikanischen Sportwagen-Meisterschaft, als auch in den größten europäischen GT-Serien, sowie in Asien an. Meistens kommt dabei ein Ferrari zum Einsatz.

Der GT-Sport hat sich in den vergangenen Jahren als günstigere Alternative zum teuren Formel-Sport entwickelt. Viele junge Fahrer, die in den Nachwuchsserien eher des Budgets statt des Talents wegen hängen bleiben, versuchen sich inzwischen im GT-Sport. Zu den Stammfahrern bei AF Corse gehören daher zwar auch ehemalige F1-Fahrer wie Gianmaria Bruni, Giancarlo Fisichella oder Olivier Beretta, aber eben auch junge Fahrer wie James Calado, dem man durchaus eine F1-Zukunft zugetraut hätte. Calado konnte ja auch als F1-Testfahrer bei Force India überzeugen, genauso wie in der GP2 für ART. Doch für den Aufstieg zum Stammfahrer langte das Geld nicht.

F1 unrealistisch


Ein F1-Einstieg für AF Corse wäre daher durchaus wichtig – weil damit auch junge GT-Fahrer eine neue Option hätten, es doch noch in die Formel-1 zu schaffen. Wirklich realistisch ist das aber nicht: Seit 1995 existiert das Team schon (zuvor versuchte sich Amato Ferrari selbst als Rennfahrer unter anderem in der britischen Formel-3000), aber noch nie gab es bisher Einsätze mit Formel-Fahrzeugen.

Die größten Erfolge von AF Corse waren freilich bisher die zwei Le-Mans-Klassensiege 2012 und ’14, herausgefahren durch Fisichella, Bruni und Toni Vilander. Amato Ferrari selbst hat auch noch den Titel in der Formel-Alfa-Boxer-Meisterschaft 1987 in seiner Vita stehen, unter anderem vor dem späteren F1-Fahrer Andrea Montermini.


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Also Carlin, ART und Prema Power kann ich nachvollziehen warum die in deiner Liste sind.
DAMS und TOM`s haben ihren Zenit überschritten.
Aber warum Hendrick und Penske? Nur weil es erfolgreiche US Rennteams sind?
SMP, KCMG und AF Corse sind doch einfach sinnlos rausgegriffen. Da hättest du genauso gut ORECA, Rebellion, Strakka oder Kolles einsetzen können.
Oder welche Begründung hast du für deine Auswahl?
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Also ich wüsste nicht, wo DAMS den Zenit überschritten haben soll, ganz im Gegenteil: 2014 Meister sowohl in der GP2, als auch in der WSbR, dieses Jahr bestes Team in der Formel-E.

Bei SMP, KCMG und AF Corse habe ich die Begründungen doch geliefert:
1) KCMG - ein chinesisches Team würde meines Erachtens der F1 mittelfristig gut tun
2) SMP - gleiches auch hier: Russland ist Kommen
3) AF Corse: Viele Nachwuchsfahrer gehen inzwischen wegen den horrenden Kosten in die GT-Serien - und das beste GT-Team ist nun mal AF Corse.


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Ehrlich gesagt wüßte ich momentan überhaupt kein Team aus einer unteren Kategorie was unter derzeitigen Bedingungen in die F1 aufsteigen könnte und sollte... Das Problem ist nach wie vor dass die alle mehr oder weniger Kundenchassis einsetzen die man mit 6 Mechanikern und 2 Rennings abfertigt, man aber für die F1 ne High-Tech-Schmiede inkl. Fertigung braucht. Und die einzigen die da noch ein bisschen KnowHow haben sind die LMP-Bastler - und vom Level her dummerweise nur die Werke...
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Da hast du aber ein falsches Bild. AF Corse beschäftigt 100 Leute!

Aber stimmt: Der Schritt in die F1 ist viel zu groß. Das muss sich ändern. Realistisch ist ja keines meiner zehn Vorschläge, leider...


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MichaelZ hat geschrieben:
Da hast du aber ein falsches Bild. AF Corse beschäftigt 100 Leute!

Jau für 50 Autos in drei Erdteilen. Chassisentwicklung treiben die auch nicht. Das ist ein reines Kundenteam von Ferrari. AF hat nix mit Monopostosport am Hut und wird auf Grund der Aufstellung des Teams niemals in der F1 auftauchen, es sei den es werden Kundenchassis wieder zugelassen. Dann gäbe es die Möglichkeit dass das Ferrari B Team unter dem Namen antritt.
Aber stimmt: Der Schritt in die F1 ist viel zu groß. Das muss sich ändern. Realistisch ist ja keines meiner zehn Vorschläge, leider...

Für die genannten GP2 /WSbR gilt im übrigen das gleiche. Es werden heute nur Einheitschassis und Motoren in den unteren Klassen eingesetzt. Keines der Teams hat heute die Möglichkeit mehr sich durch die unteren Klassen durch Entwicklung zu entwickeln. Der Sprung ist viel zu groß geworden.
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MichaelZ hat geschrieben:
Also ich wüsste nicht, wo DAMS den Zenit überschritten haben soll, ganz im Gegenteil: 2014 Meister sowohl in der GP2, als auch in der WSbR, dieses Jahr bestes Team in der Formel-E.

Bei SMP, KCMG und AF Corse habe ich die Begründungen doch geliefert:
1) KCMG - ein chinesisches Team würde meines Erachtens der F1 mittelfristig gut tun
Das mag schon stimmen. Aber KCMG setzt kundenchassis von ORECA in der WEC ein. Also das Team hat keinerlei erfahrung in Sachen Chassisbau. Nur weil es China bzw aus Hong Kong (Sonderwirtschaftsone!) kommt ist KCMG für mich kein Aspirant für die Formel 1
2) SMP - gleiches auch hier: Russland ist Kommen
Hier gilt das gleiche. Die LMP2 Chassis kommen von Catone bzw BR Engineering. Keine Aufbauarbeit und Erfahrung in Sachen Chassisbau und im Augenblick keine Möglichkeit dazu. Nur weil die aus Russland kommen und eine große Bank als Namenssponsor haben (Der Bankbesitzer steht übrigens auf der EU Sanktionsliste) ist das kein Grund um in die F1 aufzusteigen.

3) AF Corse: Viele Nachwuchsfahrer gehen inzwischen wegen den horrenden Kosten in die GT-Serien - und das beste GT-Team ist nun mal AF Corse.

AF Corse siehe oben.

Rebellion, ORECA, OAK (Ligier) und Kolles bauen Chassis und haben die Vorraussetzungen für die F1. Ob die es jemals machen werden um in der F1 mit zu turnen wage ich auf Grund der Kosten und der Risiken für unwahrscheinlich. Kolles ausgenommen, der ist bekloppt und könnte sich das wirklich antun, zumal er als einziger Erfahrung in diesem Haifischbecken hat.
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Realistisch ist keines der Teams, das weiß ich. Aber darum geht es nicht. Es geht ja um die Teams, die ich gerne in der F1 sehen wollen würde.

Realistisch ist derzeit kein einziger Teameinstieg. Eben weil die Hürden so hoch sind. Viel zu hoch.


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Während Aston Martin weiter an einem F1-Einstieg über Force India arbeitet, denkt auch Alfa Romeo über ein Comeback nach.

Zitat:
"Es ist unglaublich, wie sehr die Marke Alfa Romeo noch im Herzen der Leute verankert ist. Daher denken wir an eine Rückkehr Alfa Romeos als Ferraris Konkurrent in die Formel 1", sagte Marchionne am Montag im Rahmen eines Pressegesprächs in Maranello.


Die Italiener gingen zwischen 1950 bis 1985 in der F1 an den Start. Mit Nino Farina und Juan Manuel Fangio wurde man 1950 und 1951 sogar Weltmeister. Mit Alfa Romeo könnte Ferrari sogar weiter gestärkt werden, denn mit Haas hat die Scuderia ein B-Team. Es dürfte also interessant sein, wie sich diese Pläne entwickeln.

Quelle: https://www.motorsport-magazin.com/forme ... -formel-1/
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Ich halte das für äußerst unwahrscheinlich...


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MichaelZ hat geschrieben:
Ich halte das für äußerst unwahrscheinlich...


Ich auch, wobei es einmal doch Planungen im Jahr 1987 gegeben haben soll die Marke Ferrari durch Alfa Romeo zu ersetzen, der Grund war die FIA Politik, aber vielleicht war es doch nur ein Gerücht. Ferrari hätte dann nur noch Le Mans bestritten.


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Das war doch auch in etwa die Zeit, in der Ferrari einen IndyCar-Rennwagen konstruierte. Ich denke das war damals eher als Druckmittel gedacht denn als echte Alternative.


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MichaelZ hat geschrieben:
Das war doch auch in etwa die Zeit, in der Ferrari einen IndyCar-Rennwagen konstruierte. Ich denke das war damals eher als Druckmittel gedacht denn als echte Alternative.


Klar, das war schon so.


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