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Jules Bianchi †

Diskussionsforum über Fahrer in der Formel 1.
Beitrag Samstag, 18. Juli 2015

Beiträge: 4967
Motorsport-Magazin.com - Der französische Formel-1-Pilot Jules Bianchi ist in der Nacht von 17. auf 18. Juli im Centre Hospitalier Universitaire (CHU) in Nizza verstorben. Das bestätigte die Familie des Franzosen in einer Pressemitteilung. Der ehemalige Marussia-Fahrer lag seit einem Unfall beim Großen Preis von Japan 2014 in Suzuka im Koma.

"Jules kämpfte bis zuletzt, wie er es immer getan hat, aber heute kam sein Kampf zu einem Ende", heißt es in einem Statement der Bianchi-Familie. "Der Schmerz ist immens und unbeschreiblich. Wir möchten uns bei dem medizinischen Personal in Nizza bedanken, dass sich liebevoll um ihn gekümmert hat. Auch möchten wir den Mitarbeitern des General Medical Center in der Mie Präfektur in Japan danken, wo Jules direkt nach seinem Unfall behandelt wurde, sowie natürlich allen Ärzten, die ihn in den vergangenen Monaten behandelt haben."

Zudem bedankte sich die Familie bei Bianchis Kollegen, Freunden und Fans, die ihn in den vergangenen Monaten seit seinem folgenschweren Unfall mit einem Bergungsbagger unterstützt haben. "Das hat uns Kraft gegeben und uns geholfen, mit diesen schwierigen Zeiten umzugehen", heißt es weiter. "Die vielen Nachrichten zu lesen und zu hören, hat uns gezeigt, wie sehr Jules die Herzen von so vielen Menschen in aller Welt berührt."

Bianchi ist der erste Fahrer seit Roland Ratzenberger und Ayrton Senna 1994, der in Folge eines Unfalls an einem Formel-1-Rennwochenende verstorben ist. Er hinterlässt seine Eltern Philippe und Christine sowie einen Bruder Tom und eine Schwester Mélanie.

Beitrag Samstag, 18. Juli 2015

Beiträge: 1199
R.I.P. Jules
Diskutiere niemals mit Idioten!
Erst ziehen sich dich auf ihr Niveau
und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung.

(c) by Mark Twain

Beitrag Samstag, 18. Juli 2015

Beiträge: 1679
oh man. :(

Beitrag Samstag, 18. Juli 2015

Beiträge: 9403
echt schade, mein Beileid an alle, die ihn Nahe standen.

Aber er ist jetzt erlöst....
Nachdem die Seite nicht mehr ordentlich funktioniert bin ich dann weg. Viel Spaß noch.

Beitrag Samstag, 18. Juli 2015

Beiträge: 45398
Das sind nicht die Nachrichten, mit denen man aufwachen will

RIP

Beitrag Samstag, 18. Juli 2015

Beiträge: 25658
Herzliches Beileid an seine Familie und seine Freunde.

Sein Vater hatte sich ja erst vor wenigen Tagen geäußert, dass ihm ein Tod lieber gewesen wäre als dieses monatelange Leiden ohne jegliche Fortschritte. Für die Familie müssen die letzten 9 Monate eine reine Qual gewesen sein.

Wer weiß ob die Familie nicht sogar die Entscheidung getroffen hat, lebenserhaltende Maßnahmen einzustellen. Als ich die Nachricht heute früh vernahm, musste ich sofort an die Aussagen von Bianchis Vater diese Woche denken. Letztlich hat er da schon angedeutet, dass er keine Hoffnung mehr hat.

Wie auch immer. Bianchi ist der erste in der F1 tödlich verunglückte Fahrer seit Senna (abgesehen von de Vilota). Man hat zwar Konsequenzen daraus gezogen und das virtuelle SC eingeführt, aber reicht das?!

Seine Familie kann in den nächsten Monaten wieder langsam zu einem normaleren Leben zurückkommen, vielleicht ist es besser so.
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Beitrag Samstag, 18. Juli 2015

Beiträge: 9403
ich wollte jetzt hier und jetzt eigentlich nicht über den Unfall und die Maßnahmen diskutieren, aber:

was will man mehr machen? Der Unfall war einer von der Sorte, die einmal in 100 Jahren passiert, man kann nicht jede noch so kleine Möglichkeit ausschließen.
Motorsport ist gefährlich.
Nachdem die Seite nicht mehr ordentlich funktioniert bin ich dann weg. Viel Spaß noch.

Beitrag Samstag, 18. Juli 2015

Beiträge: 1681
R.I.P. Jules
Kimi Räikkönen ,Heikki Kovalainen ,Mikko Hirvonen ,Bruno Spengler ,Gary Paffett

Beitrag Samstag, 18. Juli 2015

Beiträge: 2591
Wenn ich so eine Nachricht lese, dann packen mich schon die Emotionen und empfinde Trauer.
Mein Beileid geht an alle, die ihm nahe standen.
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. Albert Einstein

Beitrag Samstag, 18. Juli 2015

Beiträge: 4406
Bild
Bin nicht weg ... aber auch nicht da.

Beitrag Sonntag, 19. Juli 2015

Beiträge: 814
Sehr traurig.
Die beste Serie der F1 geht zu Ende - 21 Jahre ohne Todesfall.
Ich hoffe, die nächste Serie hält noch länger.

Solange Motorsport betrieben wird bleibt die Gefahr nunmehr bestehen.
Ich habe alle tödlichen Unfälle seit Jochen Rindt miterlebt und muss dass nicht mehr haben.
Insofern kann ich es nicht nachvollziehen wenn es schon Stimmen gab, die F1 müsse wieder gefährlichr werden zwecks Spannung.

Beitrag Sonntag, 19. Juli 2015

Beiträge: 45398
Nicht gefährlicher, aber weg mit übertriebenen Sicherheitsvorkehrungen wie asphaltierte Auslaufzonen. Ich bin mir sicher, dass die auch hauptsächlich deswegen gemacht werden, um die Fahrer im Rennen zu halten.

Beitrag Dienstag, 21. Juli 2015

Beiträge: 25658
Die Beerdigung soll sehr emotional gewesen sein.

Es waren auch viele Fahrer und Ex-Fahrer da:

Button, Vettel, Massa, Grosjean, Ricciardo, Sutil, Kvyat, Chilton, Hamilton, Rosberg, Hülkenberg, Grosjean, Vergne, Prost und wohl noch weitere...

Finde ich gut, dass sie der Familie beigestanden haben.

Die Startnummer 17 soll in der F1 zu Ehren Bianchis nie wieder vergeben werden. Eine schöne Geste der FIA.

R.I.P Jules
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Beitrag Mittwoch, 22. Juli 2015

Beiträge: 45398
Was ich aber weniger schön finde: Offiziell wertet die FIA den Crash nicht als tödlichen Unfall, weil das nur dann gilt, wenn der Fahrer innerhalb von 30 Tagen stirbt. Braucht es solche Statistiken?

Beitrag Sonntag, 26. Juli 2015

Beiträge: 45398
Wer hätte das gedacht? Ayrton Senna blieb nicht der letzte F1-Fahrer, der bei einem Grand Prix tödlich verunglückt. 21 Jahre lang hielt die beste Serie, die der Sport je geschrieben hat. Sie ging mit Jules Bianchi leider zu Ende. Es lässt die F1-Gemeinde am Wochenende in Budapest zusammenrücken.

Der Überlebenskampf von Jules Bianchi dauerte 286 Tage. Der 25-Jährige war zwar seit seinem Crash in Suzuka 2014 nicht mehr bei Bewusstsein, aber diese Zahl zeigt, dass er gekämpft hat wie eh und je. Denn als er damals mit seinem Marussia Manor seitlich in einen Bergungstraktor geknallt ist, wirkten auf seinen Kopf Verzögerungswerte von 254g! Also das 254-fache des eigenen Körpergewichts! Sogar die Airbox wurde bei diesem Einschlag komplett abgerissen, die Wucht des Unfalls war enorm. Die Tragik dessen aber auch: Es war eine Verkettung nicht nur unglücklicher, sondern unglücklichster Umstände, ein Unfall, der so sinnlos war und bei dem sich jeder dachte: Das darf und das kann doch eigentlich gar nicht passieren. Es ist passiert. Hoffentlich zum letzten Mal.

Der Automobilweltverband FIA reagierte als Veranstalter der F1-Weltmeisterschaft mit einer genauen Unfallforschung. Das Ergebnis ist das virtuelle Safety-Car, bei dem die Fahrer bei einer Gefahrensituation den Kurs in langsamer Fahrt umrunden müssen, ohne dass das Safety-Car auf die Strecke kommt und die Abstände egalisiert. Damals in Japan gab es an der Stelle gelbe Flaggen, die dem Fahrer eigentlich signalisiert, dass er an der Stelle vom Gas gehen soll. Doch Bianchi war schnell unterwegs, zu schnell.

#17 wird nicht mehr vergeben


Die FIA zeigt Herzlichkeit: Die Startnummer 17, die sich Bianchi für seine F1-Karriere ausgesucht hat, wird in Zukunft nicht mehr vergeben werden. Sie wird immer mit dem Gesicht des Franzosen verbunden bleiben. Was weniger herzlich ist: Offiziell zählt Bianchis Unfall nicht als tödlicher GP-Unfall, weil als solche nur Zwischenfälle eingestuft werden, bei denen der Tod innerhalb 30 Tage eintrifft. Es ist reine Statistik, aber so mancher wird sich natürlich fragen, ob es solche Statistiken braucht.

Was mehr als nur Statistik ist: Bianchi fuhr in seinen 34 WM-Rennen zwei Punkte heraus. Sein neunter Platz beim Monaco-GP 2014 wurde mehr gefeiert als so mancher Sieg. Es waren die ersten und bis heute einzigen Punkte des Marussia-Manor-Teams. Die Mannschaft von John Booth geht 2015 bereits in die sechste F1-Saison, hat den Anschluss ans Mittelfeld aber bis heute nicht geschafft. Inzwischen wurde das Team an ein britisches Konsortium um Stephen Fitzpatrick und Justin King verkauft.

Zwei Jahre lang fuhr Bianchi für das Marussia-Team. Es war seine erste F1-Festanstellung. Es wäre nicht die letzte geblieben: Der Vertrag mit Sauber war für 2015 schon fix – und 2016 sollte er Kimi Räikkönen bei Ferrari beerben. Bianchi war im Nachwuchskader von Ferrari.

Immer unter den besten drei

Seine Karriere verrät auch: Aus Bianchi hätte ein Siegfahrer werden können. Ab 2007 fuhr der Franzose Formel-Rennen, dabei war er immer unter den besten drei seiner Kategorie. Aus dem Stand heraus gewann er die französische Formel-Renault, wechselte dann in die F3-Euroseries zu ART. Während sein Stallgefährte Nicolas Hülkenberg Meister wurde, beendete Bianchi die Saison als Gesamt-Dritter, holte den Titel dann aber im darauf folgenden Jahr. 2010 und 2011 blieb Bianchi bei ART, stieg allerdings in die GP2 auf. In beiden Jahren wurde er Dritter. 2012 fuhr er für das Tech-1-Team in der Formel-World-Series-by-Renault und wurde Vizemeister. Erst am Schluss drehte er damals auf, musste sich aber im Finale Robin Frijns beugen. Die Entscheidung war ein Foul: Frijns krachte mit Bianchi zusammen, wurde dafür bestraft – aber Bianchi schied aus, verlor den Titel. Parallel dazu war Bianchi Freitagstestfahrer bei Force India in der Formel-1.

Bianchi ist nicht der erste Familien-Vertreter in der Formel-1. Der erste war sein Uropa: Er war Mechaniker von Johnny Claes in dessen gegründeten F1-Team. Zwischen 1950 und 1955 fuhr Claes 23 WM-Rennen, immer dabei: Uropa Bianchi als Mechaniker. Aus Mailand stammend, siedelte er auch nach Belgien über. Deshalb taucht Lucien Bianchi in der F1-Statistik auch als Belgier auf. Er ist Jules’ Großneffe und war selbst F1-Pilot. Sein Debüt gab er 1959 im Claes-Rennstall Equipe National Belge. Bis 1968 fuhr Lucien Bianchi Rennen für Reg Parnell, Scuderia Centro Sud und Cooper. Das Highlight: Platz drei beim Monaco GP 1968 im Cooper BRM. Aber das wirkliche Highlight in der Laufbahn von Lucien Bianchi: Der Sieg beim 24-Stundenrennen von Le Mans 1968, auf einem von John Wyer eingesetzten Ford, gemeinsam mit Pedro Rodriguez. Ein Jahr später verstarb Bianchi beim Vortraining zum Le-Mans-Klassiker.

In der Familien-Dynastie fehlt noch Mauro Bianchi, der Opa von Jules Bianchi. Er schaffte es nie in die Formel-1 – wurde trotzdem Weltmeister, drei Mal in der GT-Klasse.

In Budapest ist der Tod von Jules Bianchi auf fast jedem Auto, auf diversen Helmen und auch in vielen Trauerfeierlichkeiten überall präsent. Die F1-Gemeinde und mit ihr viele Fans trauern.

Beitrag Sonntag, 21. Februar 2016

Beiträge: 10721
In Anwesenheit von Papa Bianchi wurde am Wochenende ein Kart-Team in den Farben von Jules vorgestellt und eingesetzt. Jules früherer Teamchef Armando Finini (der in der Branche dafür bekannt ist seine Konstruktionen gerne unter fremden, meist zahlungskräftigen - Namen einzusetzen, so z.B. früher ART und zuletzt MadCroc) ist für den Einsatz verantwortlich.
Schön dass die Familie trotz der tragischen Ereignisse noch eine Beziehung zum Motorsport hat und sogar jungen Fahrern helfen will.
http://www.kartcom.com/en/news/2016/2/2 ... -at-lonato
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Sonntag, 21. Februar 2016

Beiträge: 45398
Sehr interessant, danke für die Info!


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