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Grundsatzdebatte: Wo soll es hingehen mit der Formel-1

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Daniel B. hat geschrieben:
Aber dem TV Zuschauer kann es egal sein, solange gute Rennen dabei rauskommen. Aber auch das tut es ja nicht.


Ich glaube ja nach wie vor, dass das der Hauptgrund ist, wieso die neuen Rennen so schlecht angenommen werden. Weil alle neuen Rennen auf modernen Tilke-Kursen (Rennstrecken will ich nicht schreiben) stattfinden und die Traditionsrennen eben noch auf Traditionsstrecken mit eigenem Charakter. Natürlich ärgern sich die Franzosen, dass sie keinen Frankreich-GP haben und die Deutschen, dass sie keinen Deutschland-GP haben, aber als Österreich zurückkam, haben alle gejubelt, dass Aserbaidschan reinkommt, sehen viele skeptisch. Das hat seine Gründe.


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Ich bin auch kein Freund der Tilke Architektur. Aber man muß Tilke in soweit in Schutz nehmen das er auch nur Bernies bzw der der F1 Kommison folge zu leisten hat. Sicher hatte das alte Hockenheim mehr Flair wie das Neue. Aber da wollte man ja dem Zuschauer vor Ort mehr Runden gönnen oder so ähnlich war die Argumentation damals. Andere Tilke Kurse kommen aus dem Baukasten und die sind so spannend wie einer Katze beim Schlafen zu zusehen. Die Tilke Strecken haben auch ein Teil der Schuld das es mit der F1 bergab geht, aber auch Tilke ist nur ein Erfüllungsgehilfe von Ecclestone, Wolff und wie die alle heißen. Das Thema ist derart komplex und letztendlich kommt es immer wieder auf den Punkt Bernie und seine Firmen.
Die F1 muß sich neu erfinden und das auf allen Ebenen. Aber das geht nur ohne Bernie und ohne die Macht der Teams. Das Concord Agreement verhindert das aber. Also bleibt alles beim alten und die vorgegebene Richtung ist Bergab :(
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Klar, Tilke kann da nur bedingt was dafür. Ich hab ihm aber auch nirgends die Schuld gegeben, aber Fakt ist halt, dass die modernen Strecken gähnend langweilig sind. Was vorwiegend mal an den asphaltierten Auslaufzonen liegt.


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Asphaltierte Auslaufzonen gibt es auch auf dem "neuen Traditionskurs" in Spielberg - und inzwischen auch in Monza! Und Silverstone hat ja nun mit dem alten Traditionskurs auch nicht mehr so viel zu tun - Mexico dagegen schon eher... Außerdem ist dieser Verweis auf die "neuen Tilke-Strecken" nun nicht so ganz fair - Malaysia ist nicht schlecht, Istanbul war auch okay... Die "Nicht-Tilke-Strecken" Barcelona und Hungaroring sind dagegen nun auch nicht unbedingt ne Offenbarung...

Übrigens - interessant finde ich diese Aussage:
Das größte Problem bringt McLaren-Teamchef Eric Boullier auf den Punkt. "Die Fahrer sind nicht zufrieden. Das fällt den Zuschauern auf und deshalb schauen sie nicht mehr zu", erklärte der Franzose gegenüber der Marca.
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "


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MichaelZ hat geschrieben:
Klar, Tilke kann da nur bedingt was dafür. Ich hab ihm aber auch nirgends die Schuld gegeben, aber Fakt ist halt, dass die modernen Strecken gähnend langweilig sind. Was vorwiegend mal an den asphaltierten Auslaufzonen liegt.

Also das da halbe Bundesländer für die Formel asphaltiert werden, da kann Tilke nun überhaupt nix für. Da kannste die Sicherheits Kommision der F1 und FIA verantwortlich machen. Da setzt Tilke nur Vorgaben um. Übrigens auch Traditions Rennkurse werden zu betoniert.
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Nochmal: Ich hab auch nicht Tilke selbst dafür verantwortlich gemacht :wink:


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Nee Tilke ist nur fürs Layout zuständig, für den Zeitgeist kann er nix.
Es ist ja heute so das überall das Risiko minimiert wird. Am besten alles und jeden in Luftpolsterfolie einpacken. Fängt ja schon im Kindergarten an und zieht sich bis ins Grab. Der Sicherheitswahn nimm schon schizophrene Züge an. Weil das Credo lautet: jeder Unfall ist vermeidbar!
Beispiel aus meinem persönlichen Arbeitsleben:
Ein Kollege schnitt sich in der Kaffeepause (gegen 18 Uhr) beim Apfel schälen in den Daumen. Nix dramatisches. Unsere Vorschriften besagen aber das er zum verarzten in die Polyklinik muss. Also Transport an gerufen. Der RTW kam mit Blaulicht durch den Chempark angerast, obwohl am Telefon die Art der Verletzung beschrieben wurde und gesagt wurde das kein Notfall vorliegt! Hinten dran der Notarzt! Ab mit den Mitarbeiter in den RTW nach dem der Notarzt den Kollegen Blutdruck gemessen hatte und mit Tatü Tata in die Polyklinik. Stunde später kam der Mitarbeiter zu Fuß aus der Polyklinik zurück. Wunde desinfiziert und Plaster drauf! Arbeit wieder aufgenommen.
In der Zwischenzeit wurde der Betriebsleiter und der Abteilungsleiter informiert und eine Stunde später nochmals das der Kollege noch lebt und wieder arbeiten kann.
Am nächsten Tag wurde eine Sicherheitsbetrachtung des Vorfalls gemacht. Dauer ca. 1 Stunde.
Resultat: Es ist von nun an VERBOTEN mit dem Messer einen Apfel zu schälen während der Arbeitszeit! Es wird empfohlen dieses zu Hause zu machen oder einen Sparschäler zu kaufen und mitzubringen.
Das Resultat der Sicherheitsbetrachtung wurde dan an die Abteilungsleitung und der Berufsgenossenschaft weiter geleitet.
Und das was ich hier geschrieben habe ist kein Scherz sondern vor 6 Wochen wirklich passiert, bei mir auf Schicht und als Sicherheitsbeauftragter mußte ich an dieser Sicherheisbetrachtung teilnehmen.
Und um den Bogen zurück zur F1 zu spannen: Jeder Vorfall wird auch hier hunderte Male betrachtet und untersucht. Und Konsequenzen draus gezogen. Fahrer X ist in Kurve 12 von der Strecke abgekommen und trotz 40 Meter Asphalt in den Reifenstapel eingeschlagen. Also ist die Sicherheitszone zu klein und wird verdoppelt und wenn das nicht möglich eine Schikane gebaut um die Kurvengeschwindigkeit zu reduzieren. Einig das offene Cockpit bleibt unangetastet, weil es ja zur DNA der F1 gehört.
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Prinzipiell stimme ich dir schon zu, nur find ichs schon richtig, dass man Unfälle untersucht und Vermeidungsmöglichkeiten erforscht. Nur muss man eine Grenze definieren, die man nicht überschreiten sollte. Etwa die offenen Cockpits. Dass man nach dem Bianchi-Unfall zum Beispiel überlegt, solche Situationen anders zu handhaben, weil sie den Sport ja deswegen nicht schlechter machen, ist vollkommen richtig. Wenn aber die Konsequenzen wären, Kiesbetten zuzupflastern, dann ist da für mich die Grenze erreicht, die derzeit erst bei der FRrage nach den geschlossenen Cockpits gezogen wird. Das ändert den Sport gravierend und darf daher nicht sein.


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Mav,
ich stimme dir vollkommen zu, dass die Kart-WM mehr Rennsport ist, als die FormulaStudent. Die ist letztlich überhaupt kein Rennsport, da es eben kein Racing gibt. Wheel-to-wheel ist verboten, überholt wird nur wenn der zu überholende auf eine andere Spur gewunken wird. Es sind aber eben auch keine Fahrer mit Rennlizenz, sondern Studenten.
Genau deswegen ist das ganze auch ein Konstruktionswettbewerb und fast 1/3 der möglichen Punkte sind bei stehendem Auto zu erhalten.
Beschäftigungstherapie für angehend Ingenieure ist nicht nett gesagt, aber falsch ist es nicht, da kann ich dir auch nicht wiedersprechen. Ich würde es halt eher eine geniale Lernmöglichkeit für angehende Ingenieure mit der Möglichkeit, sich selbst in einem tollen und innovativen Projekt zu realisieren nennen, aber das ist im weitesten Sinne Semantik.
Für nicht involvierte und vor allem für Leute deren Hauptfokus auf Rennsport steht und nicht auf der technischen Seite, ist die FormulaStudent sicher langweilig, das kann ich verstehen. Sie ist aber ja auch nicht als Zuschauersport ausgelegt. Die Zuschauer sind im Regelfall Alumni, Sponsoren, Familienmitglieder und Leute aus der Region (Schulklassen oder einfach nur ne Hand voll Leute, die's ganz lustig finden).

Ich kann auch nicht behaupten, dass es nicht technisch möglich wäre, die Motoren ohne Telemetrie zu betreiben. Wenn man den Herstellern etwa 1 Jahr Zeit gibt, sonst nicht. Man muss einfach die Software, die das ganze automatisch macht dann erst entwerfen, testen, abstimmen usw. Und dieser Prozess dauert selbst mit einem großen Team an Ingenieuren einfach ne ganze Weile. Man muss nur mal sehen, dass auchjetzt schon Autos liegen bleiben, weil die Elektronik spinnt. Und dabei übernimmt der Fahrer über Schalter die meisten Einstellungen und nicht die Software selber. Wenn die Software das dann auch noch aussortieren muss, dann braucht es einfach zusätzliche Entwicklungszeit. Wenn man nicht möchte, dass die Software das macht, dann muss man weiter weg vom technischen Limit. Denn das ist einfach keine Fixgröße, sondern ändert sich laufend im Verlauf des Rennens. Das hat auch denkbar wenig mit der Kraftstoffmenge zu tun. Das wäre noch mit Abstand das einfachste zum Berücksichtigen (klappt ja in der MotoGP ohne weiteres).
Letztlich läuft es darauf, dass du, wenn ich das richtig sehe (korrigier mich gerne), die Technik weniger als Bestandteil der DNA der Formel1 siehst als als ein notwendiges Übel. Zumindest wenn man unter Technik aktuelle Spitzentechnologie versteht und nicht etwas, dass über ein Reglement auf einen alten Stand fixiert wird.
Für mich, und ich glaube auch einige andere, gehört halt der bedingungslose Fortschritt, die bedingungslose technische Entwicklung mit dem einzigen Ziel ne Hundertstel weniger Rundenzeit zu haben, zur Formel 1 dazu. Ich erwarte es aber nicht von der allgemeinen Berichterstattung, dass die mir alles so erklären, wie ich es gerne hätte bzw. so weit in die Materie rein, wie ich interessiert bin. Man muss das ganze im Fernsehen für die technisch nicht vorgebildeten Leute bis zu einem gewissen Grad erklären (können). Wenn das nicht mehr möglich ist, sind entweder die Reporter Müll, oder man ist zu weit gegangen mit der Technik. In meinen Augen sind wir aktuell noch auf dem Bereich, dass die Reporter es verkacken. Gemeinsam mit letztlich dem ganzen Haufen an Leuten, die schon vor dem ersten Motorenstart nur rumgeheult haben, wie blöd das doch alles ist und Spritlimit wäh wäh wäh. Der ganzen Sache wurde von Beginn an ein Schuh angezogen. Das finde ich ehrlich gesagt einfach nur schade.

Zur Frage ob das ganze noch spektakulär ist. Die Karren gehen viel krasser um die Ecke als so einiges, was als das tollste überhaupt empfunden wird aus der Vergangenheit. Das beeindruckende bei diesen Autos (das wiederum unabhängig vom Motor) ist doch die Querbeschleunigung und die Verzögerung. Mit den neuen Motoren ist auch der Kurvenausgang noch interessant. Die Geraden sind, wie in jedem Rennsport, erst einmal langweilig. Wenn man jetzt die Kameras weit weg und hoch positioniert, bekommt man aber kein Gefühl mehr dafür, wie groß die Querbeschleunigung ist. Ich persönlich finde zB. schon, dass Autos die mit 2G um ne Kurve fahren live bemerkenswert aussehen. Auf Videos, wenn die nicht gut gemacht sind, siehts gähnend langweilig aus. Und genau das war doch früher wirklich besser. Da haben die Onboard-Kameras noch vibriert, in Monaco waren die Kameras direkt an der Bande, man hat das Auto vorbeirauschen sehen ohne alles erkennen zu können, dann war's vielleicht auch mal ne Sekunde nicht mehr im Fokus oder garnicht im Bild. Das gibt einfach ein Gefühl von der Dynamik die wirklich drin steckt. Den Zuschauern an der Strecke ergehts ja nicht viel besser. Wo sitzen die denn noch weniger als gefühlte 18km weg?
Hast du mal beim Kartfahren mit GoPros am Kart gearbeitet? Dann weißt du sicherlich, dass es einen RIESEN Einfluss auf das Video am Ende hat, wo man die Kameras positioniert. Die eine Perspektive ist elendig langweilig, in einer anderen wird man an den Bildschirm gefesselt. Wir haben mal ne Kamera auf die vordere Kante vom Unterboden gepackt, beim Bremsen keine 2cm vom Boden weg, Bild nach oben begrenzt durch das Monocoque, links und rechts konnte man die Vorderräder sehen. Da sah letztlich schon das Reifen warmfahren spektakulärer aus als vieles was wir vorher jemals gefilmt hatten. Oder ne Perspektive die durch die hohle Radnabe eines Vorderrads nach außen filmt. Da sieht man wie die Radaufhängung, der Reifen, die Lenkung usw. arbeitet und es ist einfach total dynamisch.
Und dann schaue ich mir die Onboard heutzutage an. Schön weit weg vom Fahrer, man sieht halt wie er am Lenkrad dreht. Traurigerweise ist das immer noch mit die interessanteste Perspektive, da alles von außerhalb des Autos ähnlich spannend gefilmt wird wie ein Carrera-Bahn Rennen. Wenn ich nicht auf technischer Ebene wüsste, was die da leisten, fände ich das am Fernseher genau so spannend wie irgendeine Tourenwagen-Meisterschaft der untersten Klasse. Sieht auch nicht viel langsamer aus am Fernseher, wenn man mal ehrlich ist. Und da sieht man immerhin noch die Bremsscheiben glühen...


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JohF hat geschrieben:
Ich kann auch nicht behaupten, dass es nicht technisch möglich wäre, die Motoren ohne Telemetrie zu betreiben. Wenn man den Herstellern etwa 1 Jahr Zeit gibt, sonst nicht. Man muss einfach die Software, die das ganze automatisch macht dann erst entwerfen, testen, abstimmen usw.


Aber ich glaube, genau da stoßen sich doch die meisten Kritiker, vor allem die Puristen: Software, Hardware - haben wir es hier mit Rennautos oder mit Computern zu tun? Technische Neuheiten und moderne Technologie ist ja schön und gut, aber wenn wir ein F1-Auto erst wie einen Rechner starten müssen, statt mit Zündschloss einfach den Motor anmachen, fängts eben an, weniger Rennsport zu werden, sondern irgendwelche Computer-Ingenieurskunst. Das kommt eben nicht so gut an.


Beiträge: 179
MichaelZ hat geschrieben:
JohF hat geschrieben:
Ich kann auch nicht behaupten, dass es nicht technisch möglich wäre, die Motoren ohne Telemetrie zu betreiben. Wenn man den Herstellern etwa 1 Jahr Zeit gibt, sonst nicht. Man muss einfach die Software, die das ganze automatisch macht dann erst entwerfen, testen, abstimmen usw.


Aber ich glaube, genau da stoßen sich doch die meisten Kritiker, vor allem die Puristen: Software, Hardware - haben wir es hier mit Rennautos oder mit Computern zu tun? Technische Neuheiten und moderne Technologie ist ja schön und gut, aber wenn wir ein F1-Auto erst wie einen Rechner starten müssen, statt mit Zündschloss einfach den Motor anmachen, fängts eben an, weniger Rennsport zu werden, sondern irgendwelche Computer-Ingenieurskunst. Das kommt eben nicht so gut an.


Alleine springt so ein Auto schon ne ganze Weile lang nicht mehr an, hat ja keinen Anlasser.
Jedes moderne Auto springt schon nicht mehr beim Drehen des Schlüssels erst an. Sobald du das Auto aufschließt fahren sämtliche Steuergeräte hoch, die Motorsteuerung schaut schonmal was denn aktuell Sache ist, die Lambda-Sonde wird vorgeheizt usw. Der Zündschlüssel ist bei modernen Autos auch nicht mal mehr ein Schalter. Man muss ihn ja nicht mehr gedreht halten, damit der Anlasser läuft, einmal auf Anschlag und dann wird der Motor gestartet, egal was man macht.

Es läuft darauf hinaus, dass man mechanische Spitzentechnologie einfach nur mit vernünftiger Elektronik sinnvoll betreiben kann. Wenn Software falsch ist, dann sind wir bei Anfang der 70er oder sogar noch früher. 1979 hat Bosch mit der Jetronic die erste elektronische Motorsteuerung für PKWs eingeführt.
Wenn die F1 mit moderner Technik arbeiten soll, dann ist da ne ganze Menge Software und Steuergeräte unweigerlich mit verbunden, das ist einfach ein technologischer Fakt. Wie bereits gesagt, kann man das alles so machen, dass das ohne einen angestöpselten Laptop funktioniert, aber da ist der Aufwand nur in einem gewissen Rahmen noch rechtfertigbar und auch umsetzbar. Es findet ja auch keiner toll, wenn die Autos liegen bleiben, weil ein Steuergerät spinnt. Je mehr Funktionen diese bekommen, desto mehr passiert das. Und je mehr man den Ingenieuren an der Strecke verbietet sich Daten anzuschauen, desto mehr wird auf die Steuergeräteseite verschoben. In einem gewissen Rahmen macht das sicherlich durchaus Sinn, aber nicht bis ins Extrem. Und "einfach so" lässt sich ja schonmal eh ein F1 Auto nicht starten. Das muss man ein paar Stunden vorher wissen, sonst ist der Motor nicht auf ausreichender Temperatur. Wenn wir davon auch noch wegwollen, dann hat das aber echt nichts mehr mit Spitzentechnologie zu tun. Ist ja keine GT-Klasse.


Beiträge: 10721
Das schafft - mit einer begrenzten Warmlaufzeit - jeder Motor der Welt! Warum sollte es der F1 denn nicht gelingen...?
Welche Rennserien verwenden denn überhaupt Telemetrie???
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JohF hat geschrieben:
Es findet ja auch keiner toll, wenn die Autos liegen bleiben, weil ein Steuergerät spinnt.


Natürlich hat es seinen Reiz, wenn die Zuverlässigkeitsquote wieder sinkt.


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Ecclestone und Max Verstappen haben jetzt scheinbar in einem Doppelinterview gequatscht und sich beide dafür ausgesprochen, dass der Informationsfluss zwischen Box und Auto deutlich gesenkt werden sollte.

Vertappen geklagt auch, dass er zu oft von der Box zugelabert wird über das was er im Auto machen soll.

Ich wäre für eine komplette Abschaffung des Datentransfers zwischen Auto und Box. Außer natürlich per Kabel direkt in der Box.

Über den Funkverkehr kann man sicher streiten. Ich denke schon, dass er für die Zuschauer unterhaltsam ist und mit der Abschaffung des Datentransfers würde er sowieso oberflächlicher werden.

Aber der Datenaustausch während der Rennen und Trainings - weg damit!!
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Und am besten wieder Handschaltung.


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Naja, H-Schaltung muss nicht unbedingt sein, sequenziell ist heutzutage kein Problem... So war ja die erste Williams-Wippenschaltung schon 92, quasi ein überdimensionales Motorrad-Getriebe... Aber warum ne Kupplung mehr braucht als nen Hebel, einen Zug (oder meinetwegen ne Hydraulik...) und ne Reibscheibe - keine Ahnung...
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Die Formel 1 entfernt sich immer weiter vom Fan weg. Schlechte Quoten belasten die Serie. Gründe gibt es viele. Die Reifen, die Motoren, die Strafen, die Paydriver oder immer weniger Rennen in Europa. Jetzt hat die FIA eine weitere Änderung angekündigt, die besonders in Europa Auswirkungen haben wird. Denn: Laut der Konkurrenzseite hat Jean Todt nun vorgeschlagen, die Startzeit von 13 oder 14 Uhr auf 18 Uhr zu verlegen. Außerdem glaubt er, dass die Sendezeit nun Familienfreundlicher sei:

Zitat: "Dann können die Leute an den Strand gehen, nach Hause fahren und zuschauen."


Das wird besonders bei den Fans vor Ort und den Teams Folgen haben. Und auch für die Streckenbetreiber, die mit deutlich höheren Verlusten rechnen muss.

Meiner Meinung nach, wollen die FIA und Ecclestone die F1 endgültig töten! Die Rennen in Deutschland und Italien haben schon Probleme und mit einer Verlegung der Startzeit, wird die Situation nicht besser, sondern schlechter. Außerdem darf man die Sicherheit nicht vergessen. Nicht umsonst wurden die Starttermine der Asien-Rennen nach vorne verlegt, damit man bei Regenrennen keine Probleme mit der Dunkelheit bekommt, wie in Japan 2014, als Jules Bianchi tragisch verunglückte...

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Man muss doch nicht unbedingt was ändern, was Jahrzehnte lang funktioniert hat. Andererseits: Wenn das Wetter gut ist, wollen halt viele am Sonntagnachmittag was anderes machen und die meisten Zuschauer hat die Formel-1 nun mal in Europa. Aber wie soll man das durchführen? Es bräuchte dann ja in vielen Fällen Beleuchtungsanlagen an der Strecke, da koimmt dann die Umwelt wieder ins Spiel etc.


Beiträge: 2951
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das irgendwas bringt. Am Sonntag, 14 Uhr ist Rennen, das hat sich einfach so etabliert. Klar gibt es Ausnahmen, den Saisonauftakt am frühen Morgen oder die Rennen in Amerika gegen Abend, aber grundsätzlich hat sich Sonntag Mittag als Rennzeit einfach eingebürgert. Würde man diese Zeit jetzt ändern, würden vermutlich viele Gelegenheitszuschauer, die abseits der Rennen von solchen Veränderungen nichts mitkriegen, um 14 Uhr den Fernseher einschalten, sich denken "Oh, kein Rennen heute" und irgendwas anderes machen. Ich kenne die Einschaltquotenentwicklung der DTM nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass deren panisches Startzeitwechseln irgendeinen positiven Effekt darauf hat. Woher soll jemand wissen, der sich nicht absolut mit der Materie beschäftigt (und selbst der hat es bei der Informationslage nicht unbedingt einfach) dass die Rennen um 16:50 Uhr und 15:15 Uhr anfangen?
Die FIA erkennt einfach das Problem nicht. Es ist ja nicht so, dass die Zuschauer den Sendeplatz nicht finden oder absolut keine Zeit haben. Wer das Rennen sehen will, nimmt sich schon die Zeit. Das Problem ist, dass ihn nach 25 Minuten die Langeweile packt und es ihm dann doch irgendwie verlockender erscheint, die Küche aufzuräumen als sich das anzusehen. Und das würde weiter geschehen, ob nun um 14:25 Uhr oder um 18:25 Uhr.
R.I.P. Marco Simoncelli
20.01.1987-23.10.2011


Beiträge: 3402
Seit Jahren setzen die F1-Teams auf Windkanäle. Doch diese Zeit dürfte bald zu Ende gehen. In der Strategiegruppe wird ein Windkanal-Verbot diskutiert. Ein solcher Eingriff wäre erst für 2017 denkbar. Mercedes ist ganz klar gegen diesen Schritt. Denn schließlich könnte ein Windkanal-Verbot das Kräfteverhältnis umdrehen. Ein Team, das von dieser Regeländerung vielleicht profitieren könnte, wäre Manor. Als Virgin verzichtete man 2010 auf den Windkanal. Allerdings ging der Schuss nach hinten los und Nick Wirth musste gehen. Inzwischen arbeitet das heutige Manor-Team mit dem Windkanal und nicht mehr ohne.

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KLOKRIECHER hat geschrieben:
Seit Jahren setzen die F1-Teams auf Windkanäle. Doch diese Zeit dürfte bald zu Ende gehen. In der Strategiegruppe wird ein Windkanal-Verbot diskutiert. Ein solcher Eingriff wäre erst für 2017 denkbar. Mercedes ist ganz klar gegen diesen Schritt. Denn schließlich könnte ein Windkanal-Verbot das Kräfteverhältnis umdrehen. Ein Team, das von dieser Regeländerung vielleicht profitieren könnte, wäre Manor. Als Virgin verzichtete man 2010 auf den Windkanal. Allerdings ging der Schuss nach hinten los und Nick Wirth musste gehen. Inzwischen arbeitet das heutige Manor-Team mit dem Windkanal und nicht mehr ohne.

Quelle: http://www.motorsport-total.com/f1/news ... 92426.html


Ich bin dafür dass die Windkanäle abgeschafft werden. Sie bringen keinen Mehrwert für die Serienentwicklung und kosten nur Geld.

Aber die Topteams werden sich wohl dagegen sträuben, ich rechne nicht damit, dass es dazu kommt.
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Beiträge: 45398
Die Frage ist halt, ob solche Verbote wirklich was bringen. Was haben wir nicht alles für Einschränkungen erlebt:
- Verbot des Testens
- Verbot des T-Cars und Parc-Fermé-Regeln
- Einschränkungen bei Windkanal- und Computer-Tests
- Längere Haltbarkeit für Teile
- etc.

Und trotzdem ist die F1 so teuer wie nie


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MichaelZ hat geschrieben:

Und trotzdem ist die F1 so teuer wie nie


Das würde ich so nicht sagen.

Die Spitzenbudgets waren vor 10 Jahren höher, wenn ich an Ferrari, McLaren-Mercedes, Toyota oder Honda denke war von 300-400 Mio. die Rede.

Wenn man den Zahlen aus den Medien glauben darf, liegen die Teams mit den größten Budgets (Ferrari, Red Bull) heute offenbar bei max. 300 Mio.

Es gab zumindest einen leichten Rückgang, was wohl auch an der Minimierung der Testfahrten lag.

Ich bin dafür Windkanäle abzuschaffen, die Bedeutung der Aerodynamik zu beschneiden und im Gegenzug bei Elektronik und Motoren mehr Freiheiten zu lassen. Das würde die F1 auch für Hersteller wieder interessanter machen.
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Ich sprach nicht von Budgets, sondern von den Kosten.

Die Budgets sind gleich hoch geblieben.


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MichaelZ hat geschrieben:
Ich sprach nicht von Budgets, sondern von den Kosten.

Die Budgets sind gleich hoch geblieben.


Ich nehme an du meinst in erster Linie die Kosten für die Units. Denn alles andere ist ja eigentlich nicht teurer geworden, sondern tendenziell eher günstiger (Einheitselektronik, Beschränkung der Testfahrten und Windkanalstunden etc.).

Bei den Units war die Entwicklung natürlich sündhaft teuer.

Entscheidend aber dabei ist doch, wie lange ein Reglement Bestand hat. Würde man mit diesen Units jetzt ohne größere Änderungen 10 Jahre und mehr fahren, armotisieren sich die Kosten im Laufe der Zeit. Gerade weil eine Weiterentwicklung ja kaum bzw. später gar nicht mehr erlaubt ist, werden die Hersteller die Kosten über ihren Kundenteams irgendwann wieder reingeholt haben. Je älter eine Technologie ist, desto geringer werden im Zeitverlauf auch die Kosten für das Material, die Komponenten usw.

Insofern ist das ein temporäres Poblem - unter der Annahme, dass das Reglement längere Zeit stabil bleibt.
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