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Braucht es einen neuen FIA-Präsidenten?

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Wie soll die Formel-1 in Zukunft aussehen? Eine Frage, die akuter ist als eh und je. Weil die Zuschauerzahlen weltweit im Sinkflug sind. Doch bei der Diskussion um neue Ideen stehen sich die Topteams gegenseitig im Weg. Daher werden Rufe laut, es bräuchte wieder einen starken Automobilweltverband FIA, der die Regeln vorgibt. Die Kritik an Präsident Jean Todt wächst.

Viele Fans und Beobachter wünschen sich wieder Max Mosley zurück. Er führte die Geschicke der FIA von 1991 bis 2009. Dann wurde er mehr oder weniger von den Herstellern gestürzt, seither hat Jean Todt die Rolle des FIA-Präsidenten inne. Doch in den F1-Machtkämpfen nimmt man ihn kaum wahr. Er startete zwei Versuche, eine Budgetobergrenze in der Formel-1 einzuführen, beide zog er wieder zurück. Seine Begründung sinngemäß: „Wenn die Teams nicht wollen, können wir auch nichts machen.“

Mosley zeigte speziell beim Thema Ausgabengrenze mehr Biss. Daher wächst die Kritik an Todt. Der Franzose begann selbst als Rallyefahrer seine Rennsportkarriere, führte dann aber die Motorsportprojekte von großen Herstellern, erst von Peugeot, dann von Ferrari. Seine Laufbahn gipfelte in der Rekordära von 2000 bis 2004, als Michael Schumacher unter seiner Leitung für Ferrari fünf Mal in Serie F1-Weltmeister wurde.

Mosley hatte bessere Rahmenbedingungen

Mosley dagegen – nachdem er zunächst ebenfalls Amateur-Rennfahrer war – war Ende der 60er Jahre Mitbegründer des March-Teams, einem eher kleinen Rennstall. Er erlebte die 70er Jahre am eigenen Leib mit, als kleine Rennteams mit noch kleinerem Aufwand teilweise erfolgreich im GP-Sport bestehen konnten. Der Hintergrund von Mosley ist also ein ganz anderer als der von Todt. Das schärft die Waffen der Todt-Kritiker.

Aber tun sie dem 69-Jährigen damit nicht Unrecht? Mosley war viel einflussreicher in der Formel-1 als Todt. Aber das hatte auch seine Gründe: Erstens waren die Strukturen in der Formel-1 damals eine ganz andere. F1-Zampano Bernie Ecclestone kümmerte sich um die Vermarktung, die FIA stellte das Reglement auf, die Teams betrieben Rennsport. Weil Mosley und Ecclestone zweitens an einem Strang zogen, wirkte die Position Mosleys noch mächtiger. Erst als Rechte und Macht an die Teams verkauft wurden, damit diese keine Herstellerserie gründeten, änderten sich die Vorzeichen. De facto arbeiten die Teilnehmer nun selbst das Reglement aus, ein Prozedere, das logischerweise kaum von Erfolg gekrönt sein kann.

Natürlich könnte Todt viel energischer auftreten und so die Position der FIA stärken. Aber was wäre die Folge? Man würde ihn genauso von seinem Thron absägen wie Mosley vorher. Deswegen hat Todt längst neue Arbeitsfelder für sich entdeckt, sowohl innerhalb, als auch außerhalb des Rennsports. So stärkt er eine relativ günstige Struktur im Nachwuchsrennsport, er installierte die Formel-E, eine Formel-Serie ausschließlich für Elektromotoren, er etablierte eine Kommission, die die Rolle der Frauen im Motorsport stärken soll und vieles mehr.

Die großen Änderungen in der Formel-1 sollen 2017 kommen. Bis dahin ist Todt noch im Amt. Im Dezember 2013 wurde er für vier weitere Jahre gewählt.


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Autsch, das tut weh, Herr Todt!!!

Da wird bekannt gegeben, dass es morgen vor dem Rennen eine Schweigeminute geben wird. Alle Welt denkt, dass man den Todesofern der Anschläge in Paris gedenken möchte.

Darauf angesprochen gibt Todt dann in einem Interview wieder, dass die Schweigeminute den täglich weltweit rund 3200 Todesopfern im Straßenverkehr gilt.

Nahezu alle Medien berichten jetzt darüber und kritisieren Todt scharf. Was für ein PR-Gau für die FIA. Sorry Herr Todt, aber das ist mega peinlich und dumm. Dabei ist Todt sogar Franzose....ob der sich jetzt noch zuhause blicken lassen kann...
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