Drei Siege, insgesamt elf Podestplätze, aber insgesamt 19 Punkte Rückstand. Mikko Hirvonens Ziele für das Jahr 2009 waren klar definiert. Die gute Leistung aus dem Vorjahr weiter ausbauen und Sébastien Loeb dabei so nahe, wie möglich oder im Optimalfall natürlich an dem Franzosen vorbeikommen. Wobei, wer die Wettbücher vor der Saison sah, der wusste, dass nur wenige auf den Finnen setzen. Schließlich hatte Loeb fünf Titel in Folge gewonnen.

Heimsieg und Loeb im direkten Duell geschlagen: Saisonhöhepunkt in Finnland, Foto: Sutton
Heimsieg und Loeb im direkten Duell geschlagen: Saisonhöhepunkt in Finnland, Foto: Sutton

Hirvonen erlebte einen soliden Saisonstart. Auf Asphalt landete er zwar nur auf Rang drei, doch es folgten drei zweite Plätze. 30 Punkte nach vier Rallyes waren eigentlich kein schlechter Start. Dennoch machte sich ein wenig Unmut breit, denn Loeb hatte alle Rallyes gewonnen und so bereits einen Vorsprung von 10 Punkten Herausgefahren. Gerade die Niederlage in Norwegen um lediglich 9,8 Sekunden schmerzte, nachdem Hirvonen diese Rallye 2007 noch für sich entschieden hatte. Doch es kam noch schlimmer: In Argentinien schied Hirvonen technisch bedingt aus und verlor weitere 10 Punkte auf Loeb, der WM-Kampf schien entschieden.

Doch Hirvonen kam zurück. Nach einem zweiten Platz auf Sardinien hinter Teamkollege Latvala feierte Hirvonen in Griechenland, Polen und Finnland drei Siege in Folge. Begünstigt durch Probleme bei Loeb übernahm er damit sogar die WM-Führung und lag vor der Rallye Australien drei Punkte vor dem Franzosen.

Beim Finale knapp geschlagen, aber 2010 könnte Hirvonens Stunde schlagen., Foto: Hardwick/Sutton
Beim Finale knapp geschlagen, aber 2010 könnte Hirvonens Stunde schlagen., Foto: Hardwick/Sutton

Wie schon in Finnland folgte ein enges Duell, doch anders als bei seiner Heimrallye schien der Sieg zunächst an Loeb zu gehen. Nach einer Strafzeit wurde Hirvonen jedoch zum Sieger erklärt und sein Vosrprung wuchs zwei Rallyes vor Saisonende auf nicht mehr für möglich gehaltene fünf Punkte. Zurück auf Asphalt reichte es dann in Spanien allerdings wieder einmal nur zu Rang drei und Loeb kam auf einen Punkt heran. Beim Saisonfinale waren es dann zwei Etappen am Samstag, bei denen Hirvonen viel Zeit und wohl auch alle Chancen auf den Titel verlor.

Auch wenn es letztlich nicht zum Titelgewinn reichte, zeigte Mikko Hirvonen eine starke Saison. Zur Saisonmitte bereits abgeschrieben bewies er Moral und überholte Loeb in der WM sogar wieder zeitweise. Vielleicht hätte er bei einigen Veranstaltungen - gerade in der ersten Saisonhälfte - Loeb noch etwas mehr die Stirn bieten müssen, dafür diktierte er bei Anderen wie in Finnland oder Polen aber auch selbst das Tempo.

Zudem war der Finne der einzige Pilot aus der Spitzengruppe, der das ganze Jahr über, ohne größeren Fehler blieb. Kritiker mögen nun einwenden, dass der diesjährige Rennkalender mit vielen schnellen Schotterrallyes, Hirvonens Fahrstil auch ein wenig entgegen kam. Dennoch: Hirvonen steigerte sich gegenüber dem bereits guten Vorjahr noch einmal und wäre wohl ohne Frage ebenfalls ein würdiger Weltmeister gewesen. Note: 1-