Die Rallye Sardinien brachte für beide Ford Privatteams zufrieden stellende Ergebnisse. Während Stobart Ford seinen Rückstand auf Subaru weiter verkleinern konnte, setzte sich Munchi´s Ford von Suzuki ab.

Henning Solberg erlebte eine solide Rallye, Foto: Sutton
Henning Solberg erlebte eine solide Rallye, Foto: Sutton

Doch innerhalb der Teams gab es klare Gewinner und Verlierer. Bei Stobart Ford konnte Gigi Galli seine Vormachtstellung im Stobart Team unterstreichen. Zwar blieb der Italiener auch bei seiner Heimrallye nicht völlig fehlerfrei, doch im Gegensatz zu den letzten Rallyes hinderten sie in dieses Mal nicht daran, eine Topplatzierung zu erzielen. Vielmehr zeigte er eine überragende Geschwindigkeit, die fast auf dem Niveau der Werks Ford lag. Verlierer war demnach Matthew Wilson, der durch Henning Solbergs Einsatz im Munchi´s Team nach Mexiko erneut die Chance als zweiter punktnominierter Fahrer erhielt. Doch im Gegensatz zu seinen letzten Einsätzen konnte er dieses Mal die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Am Freitag haderte er mit seinem Setup, am Samstag morgen kämpfte er mit Bremsproblemen, doch auch sonst war er einfach zu langsam. Mit 10 Minuten und 7 Sekunden Gesamtrückstand kam er fast achteinhalb Minuten hinter seinem Teamkollegen ins Ziel. Auch wenn Gigi Galli bei seiner Heimrallye eine besonders starke Rallye zeigte, war dass definitiv zu wenig, um Wilsons Ruf weiter aufzupolieren.

Auch bei Munchi´s Ford setzte sich der arrivierte Mann klar im Teamduell durch. Nach zuletzt starken Leistungen schien Federico Villagra hier die große Chance zu haben, den derzeit etwas strauchelnden Henning Solberg zu schlagen und somit sein Standing innerhalb der WRC nachhaltig zu verbessern. Doch wie Matthew Wilson bei Stobart, gelang es auch Federico Villagra nicht diese Chance zu nutzen. Zwar konnte Henning Solberg seine leichte Krise auf Position sieben mit einem Rückstand von mehr als 6 Minuten nicht wirklich beenden, doch Villagra verlor weitere 5 Minuten auf seinen Teamkollegen. Auch wenn er sich im Ziel darüber freute, sich im Gegensatz zum Vorjahr deutlich gesteigert zu haben, war das einfach zu viel, um wirklich einen Schritt nach vorne darzustellen.

Mathew Wilson konnte sich gegen Gigi Galli nicht behaupten, Foto: Sutton
Mathew Wilson konnte sich gegen Gigi Galli nicht behaupten, Foto: Sutton

Bei Stobart Ford herrschte nach der Rallye ein gemischtes Bild: Während Matthew Wilson zu keinem Zeitpunkt wirklich konkurrenzfähig war, zeigte Gigi Galli eine herausragende Leistung und bewies, dass der Stobart Ford zu den besten WRC Autos im Feld gehört. In der Form aus Sardinien darf Stobart sogar weiter davon träumen, Subaru in der Konstrukteurswertung zu überholen. Stobart wird dabei natürlich mit großem Interesse den Einsatz des neuen Subaru verfolgen. Zentral wird dabei die Frage sein, inwiefern es Stobart gelingen wird, von etwaigen Startschwierigkeiten der Konkurrenz zu profitieren. Dabei wird es insbesondere für Gigi Galli darauf ankommen, seine Geschwindigkeit auch bei den kommenden schwierigen Rallyes mit möglichst fehlerfreien Rallyes in weitere gute Positionen umzusetzen.

Das Munchi´s Team bekam hingegen bei der Rallye Sardinien klar seine Grenzen aufgezeigt. So lange die Topteams kein Schwäche zeigen, hat Munchi´s trotz einer beeindruckenden Steigerung zum Vorjahr derzeit keine Chance auf die vorderen Punkteränge. Allerdings ist das für das Team auch gar nicht entscheidend, denn Primärziel muss sein den fünften Platz in der Konstrukteurswertung gegen Suzuki zu verteidigen. Auf diesem Weg konnte das Team auch am letzten Wochenende punkten und so dürfen am Ende der Rallye Sardinien zwar nicht alle Fahrer, aber durchaus beide Teams mit dem Ergebnis zufrieden sein.