Auch Carlos Sainz hat Grund zur Freude., Foto: VW Motorsport
Auch Carlos Sainz hat Grund zur Freude., Foto: VW Motorsport

Die UAE Desert Challenge brachte an ihrem letzten Tag gleich zwei Sieger hervor. Der Mitsubishi-Pilot Stéphane Peterhansel durfte sich zum vierten Mal über den Gesamtsieg freuen. Doch der reichte ihm nicht, um sich auch den Titel im FIA Marathon-Rallye-Weltcup zu schnappen. Den holte sich Volkswagen-Fahrer Carlos Sainz zusammen mich Michel Perin. Dem Duo reichte der zweite Platz im Gesamtklassement der Rallye in Dubai. Durch das Pech von Nasser Al Attiyah, der mit Elektronikproblemen ausfiel, übernahm das Duo Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz den dritten Gesamtrang und damit auch den zweiten Platz im Marathon-Weltcup.

Der einzig verbliebener Mitsubishi-Pilot Stéphane Peterhansel versuchte anfangs so wenig Risiko wie möglich einzugehen, doch die anderen Piloten machten ihm einen Strich durch die Rechnung. "Auf der ersten Prüfung war die Geschwindigkeit sehr hoch, da war es für uns schwer, das für uns passende Tempo zu finden", erklärt sein Co-Pilot Michel Perin. "Als wir später auf Nasser Al Attiyah trafen, der ein Problem hatte, haben wir Tempo rausgenommen. Auch auf die Gefahr hin, dass Sainz uns überholt." Doch mit den Plätzen drei und zwei konnte sich das französische Duo vor dem Spanier positionieren. Das reichte zum Gesamtsieg. "Wir haben die Rallye nur gewonnen, weil wir unseren Plan durchgezogen haben", sagte Peterhansel selbstbewusst. "Wenn man hart fährt, kann man zwar einen gute Führung herausfahren, aber es besteht immer das Risiko auszufallen."

Am letzten Tag drehten Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz noch mal richtig auf. Das Duo eroberte Platz zwei und eins bei den beiden Prüfungen auf dem Weg zurück nach Dubai. Eine ganz neue Erfahrung für den Südafrikaner, dem es noch nie gelungen war, die Rallye zu beenden. Carlos Sainz hingegen ging es ruhiger an, um seinen zweiten Tabellenplatz nicht zu gefährden. Der Spanier beendete die beiden Prüfungen auf den Rängen vier und drei. Volkswagen Motorsport ist es als einziges der drei Topteams gelungen, alle Autos ins Ziel zu bringen. Da hatte VW-Motorsportchef Kris Nissen allen Grund zur Freude: "Beim Saisonfinale sind wir mit zwei Race-Touareg angetreten und mit beiden Autos ins Ziel gekommen – und das gegen eine sehr starke Konkurrenz.

Das Glück blieb Al Attiyah nicht hold., Foto: X-Raid
Das Glück blieb Al Attiyah nicht hold., Foto: X-Raid

Besonders großes Pech hatte BMW X-raid Pilot Nasser Al Attiyah. Der Katarer konnte einige Tagessiege seinem Konto gutschreiben. Doch ein Problem mit dem hinteren Differenzial warf zwar ihn zurück, doch die Chancen für einen Podiumsplatz standen sehr gut. Zumal er die erste Prüfung für sich entscheiden konnte und auch später noch in Führung lag. Ausgerechnet auf den letzten Kilometern ereilte den BMW X-raid Piloten ein Elektronikproblem, dass für ihn das Aus bedeutet. "Das ist ein sehr enttäuschendes Ende einer guten Woche", ärgert sich Teamchef Sven Quandt. "Der Wagen startete, blieb dann aber kurz darauf wieder stehen. Den genauen Grund müssen wir in den nächsten Tagen noch herausfinden." Paulo Nobre beendete die letzten beiden Prüfungen auf Rang fünf und neun und wurde damit am Ende 16. der Tabelle. Guerlain Chicherit ging am letzten Tag erst gar nicht an den Start. Zum einen kämpfte der Franzode mit einer Krankheit und sein BMW mit dem hinteren Differenzial. Das Team entschied sich deswegen, sein Fahrzeug als Ersatzteilspender Zweck zu entfremden.

Doch nach der Siegerehrung im Dubai International Marine Club geht die Arbeit für die Teams jetzt erst richtig los. Daten, Resultate und Probleme werden analysiert, um Fahrer und Fahrzeuge perfekt auf das Highlight vorzubereiten – die Rallye Dakar 2008.