Die Pause in der Rallye Weltmeisterschaft neigt sich dem Ende entgegen und damit die Piloten gleich richtig aus dem Sommerschlaf erwachen, geht es zur Finnland Rallye, die nicht gerade zu den einfachsten gehört. "Es ist eine sehr schnelle Rallye. Man ist vom Start bis ins Ziel am Limit", meint Sebastien Loeb zu der bevorstehenden Herausforderung. Doch nur die Anstrengung macht es für den Weltmeister nicht aus. "Es gibt all diese Sprünge, auf die oft versteckte Kurven folgen. Die Aufgabe bei der Aufklärung ist es, zu beurteilen, wie weit man wohl springen wird und mit welcher Geschwindigkeit man abhebt. Wenn sich die Straße nach dem Scheitelpunkt dreht, ist es am besten, den Landepunkt genau richtig zu erwischen und in die richtige Richtung zu schauen."

Besonders wichtig wird aber, wie so oft, die Kenntnis der Umgebung sein, da 46 Prozent der Prüfungen neu sein werden. Nicht ohne Grund konnten die Skandinavier in Finnland so oft gewinnen. Dani Sordo meint dazu: "Die Einheimischen haben auf diesen Straßen Fahren gelernt. Sie kennen sie auswendig, das ist ein großer Vorteil. Ich bin hier erst einen Bewerb in einem WRC-Auto gefahren, also muss ich noch viel lernen." Loeb erklärt zu den neuen Prüfungen: "Gerade jetzt, als ich meine Markierungen gefunden habe. Das ist sicher ein Schlüsselfaktor, der verspricht, das Wochenende noch komplexer zu machen."

Für die Citroen-Piloten steht also auf einigen Abschnitten mehr oder weniger Neuland bevor. Zumindest gehen sie davon aus, dass sie sich auf ihre Autos verlassen können. "Beim Testprogramm vor der Veranstaltung hat sich das Auto gleich gut ausbalanciert angefühlt und das ist für Finnland sehr wichtig. Wir haben mit dem Team dann in der Feinabstimmung des Setups gearbeitet, um es für alle Bedingungen noch besser zu machen", berichtet der Loeb. Auch Sordo war von den Ergebnissen der Tests angetan und spricht von einem konstanten Auto mit progressivem Handling. "Das ist gut für das Selbstvertrauen und wird uns erlauben, so hart zu pushen, wie wir wollen", betont er.

Dani Sordo will nicht um jeden Preis mit der Spitze mithalten, Foto: Sutton
Dani Sordo will nicht um jeden Preis mit der Spitze mithalten, Foto: Sutton

Trotzdem bleibt für Sordo noch der Erfahrungsrückstand, der sich nicht über Nacht wird aufholen lassen. Deswegen will er nicht alles riskieren. "Man kann leicht einen Fehler machen und es genügt schon einer... Ich werde also nicht um jeden Preis mit der Spitze mithalten. Mein Ziel ist es, so nahe wie möglich dabei zu sein, damit ich Konstrukteurs-Punkte mitnehmen kann." Für Loeb sehen die Ziele freilich anders aus, schließlich gibt es eine WM, die er gewinnen will. Momentan liegt er neun Punkte hinter Marcos Grönholm, hofft diesen Rückstand aber verkürzen zu können. "Es ist eigentlich recht einfach... Ich werde tun, was ich kann, um zu gewinnen. Ich werde einmal von Beginn an pushen und dann sehen wir, wo wir stehen. Ich darf aber auch nicht riskieren, alles wegzuwerfen, da das alles nur noch schlimmer machen würde. Unsere Situation ist nicht einfach, aber es kann sich auch alles schnell ändern, da auch Marcus Grönholm nicht immun gegen Fehler ist", sagt Loeb.