Hammer-Nachricht aus Wolfsburg: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge steigt VW Ende 2016 aus der Rallye-Weltmeisterschaft aus! Nach dem vergangene Woche kommunizierten Ausstieg von Audi aus der Sportwagen-Weltmeisterschaft wäre es der zweite Rückzug des Volkswagen-Konzerns aus einer großen Motorsportserie. Auf Anfrage von Motorsport-Magazin.com wollte man sich nicht zu den Berichten äußern.

Seit 2013 Erfolge am laufenden Band

Erst am vergangenen Wochenende feierte VW den Gewinn der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft, nachdem Sebastien Ogier bereits länger als alter und neuer Weltmeister feststeht. Zur Saison 2013 stieg VW in die WRC ein und feierte auf Anhieb große Erfolge. Viermal in Folge fuhr man beide Titel ein, bei 42 Rallyes stand man ganz oben auf dem Podest.

Zur Saison 2017 greift in der Rallye-Weltmeisterschaft ein neues Reglement, für das VW seinen Polo WRC überarbeitete. Diese Arbeit war nun wohl umsonst. Sollte VW tatsächlich aussteigen, sind in der kommenden Saison vier Hersteller in der WRC vertreten: M-Sport, Hyundai sowie die Rückkehrer Citroen und Toyota.

Citroen kehrt 2017 zurück, Foto: Citroen
Citroen kehrt 2017 zurück, Foto: Citroen

Spitzenfahrer im Schaufenster

Für den Fahrermarkt könnte diese Entscheidung gravierende Auswirkungen haben. Mit Weltmeister Sebastien Ogier, Jar-Matti Latvala sowie Andreas Mikkelsen sind drei absolute Spitzenfahrer verfügbar. Alle drei Piloten verfügten über laufende Verträge. Citroen und Hyundai haben ihren Fahrerkader jedoch bereits bekanntgegeben. Bei den Franzosen bilden Kris Meeke, Stephane Lefebvre und Craig Been das Trio. Hyundai geht mit Thierry Neuville, Hayden Paddon und Dani Sordo in die neue Saison.

Einzig Toyota und M-Sport haben noch Plätze frei, wobei letztgenanntes Team vermutlich weder über die finanziellen Möglichkeiten verfügt, einen der Fahrer zu verpflichten, noch sportlich attraktiv genug ist. Latvala wurde bereits häufiger mit Toyota in Verbindung gebracht, ein Wechsel des Finnen zu den Japanern scheint wahrscheinlich. Wie es mit Mikkelsen und Ogier weitergeht, ist offen.

Zweiter Ausstieg binnen einer Woche

Seit Bekanntwerden des Abgas-Skandals und der damit verbundenen finanziellen Entschädigungen, die der Konzern zahlen musste, wird jedes Motorsport-Programm genau betrachtet. Für die Saison 2016 beließ man die Aktivitäten unberührt, zur Saison 2017 folgt nun der große Kahlschlag. Zunächst wurde bekanntgegeben, dass Audi - ebenfalls Teil des Konzerns - aus der Langstrecken-WM aussteigt. Nun folgt der nächste Rückzug.