Thierry Neuville bestreitet seine zweite Saison mit Hyundai. Nach drei bestrittenen Rallyes 2014 liegt der Belgier aber bereits 46 Punkte hinter Dominator Sebastien Ogier. Dennoch stehen die Zeichen positiv. In Mexiko lieferte sich der Vizeweltmeister von 2013 am ersten Tag ein hartes Duell mit Ogier, das erst durch einen Unfall von Neuville vorzeitig beendet wurde.

Als möglicher Grund galt eine Motor-Modifikation in seinem Hyundai i20, mit der auch die Teamkollegen Hayden Paddon und Dani Sordo unterwegs waren. Neuville ist aber überzeugt, dass ihm diese Modifikationen auch ohne Unfall nicht gereicht hätte, um Volkswagen-Pilot Ogier wirklich den Sieg streitig zu machen. "Es ist positiv und wir haben uns verbessert, aber es hilft noch nicht wirklich", sagte der Belgier gegenüber der offiziellen WRC-Homepage.

Die Verbesserungen am Motor des i20 hätten laut Neuville etwa zwei PS ausgemacht - bei weitem nicht genug, um auf einem Niveau mit dem Polo R WRC zu sein. "Uns fehlen immer noch 15 PS", erklärte Neuville. Erst im Laufe der Saison soll ein neuer Hyundai-Motor kommen. Bis dahin rechnet Neuville maximal mit Podestplätzen, ein Angriff auf die Spitze würde ein zu hohes Risiko erfordern.

In Schweden wurde Neuville Zweiter, Foto: Sutton
In Schweden wurde Neuville Zweiter, Foto: Sutton

Streckencharakteristik ausschlaggebend

Trotz dieser pessimistischen Prognose kämpfte er in Schweden bis zur letzten Prüfung um den Sieg, in Mexiko den ersten Tag gegen Leader Ogier. Insgesamt sicherte sich der Belgier 2015 sieben Bestzeiten und wurde Zweiter beziehungsweise Dritter in zwei der drei Power Stages. Diese guten Ergebnisse führte der Hyundai-Pilot aber mehr auf die Streckencharakteristik als auf den verbesserten i20 zurück.

"Wenn es wenig Traktion gibt, ist die Motorleistung nicht so ausschlaggebend und wir sind ziemlich schnell", verriet Neuville. Das war sowohl in Schweden als auch am ersten Tag der Rallye Mexiko der Fall. Bei der ersten Schotter-Rallye 2015 wurden auf der ersten Etappe vor allem kurvige Straßen gefahren. "Aber danach war es viel schwieriger, die Zeiten von Ogier zu fahren. Auf der Power Stage hat er uns 5,8 Sekunden abgenommen - das zeigt, wie weit wir eigentlich weg sind", untermauerte der Belgier.