Kris Meeke trug mit dazu bei, dass Citroen beim Saisonfinale in Wales Platz zwei bei den Herstellern einfahren konnte. Citroen belohnte den Nordiren nun mit einer Vertragsverlängerung für die Saison 2015. "Als wir Kris Meeke für diese Saison ausgewählt haben, haben wir etwas gepokert", räumte Citroen-Teamchef Yves Matton ein. "Aber er hat sich bei so ziemlich jedem Event verbessert und ist nun ein kompletter Fahrer geworden." 2014 war für Meeke, den IRC-Champion von 2009, die erste volle Saison in der WRC.

Meeke sieht dementsprechend Verbesserungspotential, das Fundament für Fortschritte sei jedoch gelegt. "Mit Erfahrung wird alles etwas einfacher. Ich kenne das Team gut und wir verstehen einander. Ich fühle mich als Teil der Citroen-Familie", bejubelte er seinen neuen Vertrag. "Seit dem Ende des letzten Jahres hat mir Citroen Racing die Chance gegeben, meinen Wert zu beweisen. Meine erste volle Saison habe ich damit verbracht, über die WRC zu lernen. In der zweiten Jahreshälfte konnte ich einen Teil meines Potentials zeigen."

Sieg aus eigener Kraft das Ziel

Meeke ist davon überzeugt, dass man das volle Potential eines Fahrers erst nach zwei vollen Saisons einschätzen kann. Daher sieht er es als große Chance, ein weiteres Jahr bei Citroen zu fahren. Ein Ziel, das er noch nicht erreichen konnte, obwohl er bei der Rallye Deutschland nah dran war, ist ein Sieg. In Deutschland hatte er die Führung von Jari-Matti Latvala 'geerbt', nachdem dieser ausgeschieden war. Allerdings währte die Ehre des Führenden nicht lange, denn auch Meeke erlaubte sich einen Fehler und schied aus.

Schlaflose Nächte hat ihm die verpasste Chance jedoch nicht bereitet, wie er auf seiner Webseite betonte. "Ich hatte die Position, Erster zu sein, aus meiner Sicht nicht verdient", erläuterte er. "Selbst wenn ich die Rallye gewonnen hätte, wäre mir klar gewesen, dass ich mich weiter verbessern muss, um eine Rallye aus eigener Kraft zu gewinnen, ohne mich auf die Fehler von anderen zu verlassen. Das muss ich tun, wenn ich mein Ziel, Meister zu werden, erreichen will."

Matton machte als Wendepunkt in Meekes erster Saison als Werkspilot die Rallye Finnland aus. "Er hat die richtige Herangehensweise gewählt. Er hat es geschafft, über die Saison hinweg Erfahrungen zu sammeln. Er hat gezeigt, dass er nicht nur wahre Pace hat, sondern dass er manchmal auch etwas geduldiger sein kann", lobte Matton. "Kris ist auf allen Oberflächen wettbewerbsfähig und in der Lage, sowohl auf Asphalt als auch Schotter schnell zu sein."

Meeke kann verstehen, warum Matton die Rallye Finnland als Wendepunkt angab, da es von außen gesehen und mit Blick auf die Resultate Sinn ergibt. Für ihn persönlich war jedoch die Rallye Portugal, die er offen als seinen Tiefpunkt bezeichnet, der Augenblick, ab dem sich etwas änderte. Er habe schon vor dem Event gewusst, dass er sich schwer tun würde, da er noch nie zuvor in Portugal an den Start ging. Hinzukamen schwierige Wetterbedingungen mit Regen und starkem Wind, die die Recce massiv erschwerten.

"Ich konnte während der Recce einfach keinen guten Aufschrieb erstellen. Dann haben wir die Rallye aufgenommen und ich habe mir die Zeiten angesehen. Ich war 20, 30 Sekunden langsamer und dann bin ich abgeflogen", erinnerte er sich. Meeke schlug mit dem Podestplatz bei der darauffolgenden Rallye Argentinien eindrucksvoll zurück. Als persönliches Highlight nennt er das Podium bei der Rallye Finnland. Insgesamt kam Meeke in seiner ersten vollen Saison auf vier Podestplätze und schloss das Jahr als Siebter der Gesamtwertung ab.

Wer 2015 neben Allrounder Meeke bei Citroen zum Einsatz kommen wird, wollte Matton noch nicht verraten. Eine Bekanntgabe soll jedoch bald erfolgen, wenn alle Verhandlungen beendet sind. Meeke bricht in dieser Woche nach Portugal auf, um den Citroen DS3 WRC weiterzuentwickeln.