Die Rallye Sardinien, die vom 18. bis zum 21. Oktober über die Bühne geht, ist 2012 die letzte Schotter-Veranstaltung. Damit ist die Rallye vom Mai in den italienischen Herbst gerückt, doch auch wenn es morgens und vor Sonnenuntergang kühler sein wird, werden tagsüber angenehme 20 Grad erwartet. Auf der italienischen Insel geht es zwar nicht mehr um den Kampf um die WM-Krone, dennoch wollen sich einige Fahrer beweisen und vielleicht nochmals ein gutes Resultat erzielen.

Die Italiener sind von den WRCs begeistert, Foto: Citroen
Die Italiener sind von den WRCs begeistert, Foto: Citroen

Nachdem der Asphalt-Rallye in den französischen Weinbergen begegnen die Teams auf der italienischen Insel Sardinien einer Mischung aus höher gelegenen, grünen Bergregionen und staubigen, steinigen Passagen. 16 Wertungsprüfungen mit einer Länge von 306,04 km erwarten die Piloten, inklusive der Verbindungsetappen erhöht sich die Distanz auf 1241,45 Kilometer.

Besonders ist auf der Insel der feine Sand, der in einer dünnen Schicht über dem meist harten Untergrund liegt. Wenngleich man nun annehmen könnte, dass das für den Führenden besonders ungünstig ist, stellt sich die Situation umgekehrt dar. Zwar ist die dünne Sandschicht sehr schwer zu befahren, allerdings leiden die folgenden Autos unter Wolken aus Staub und Sand, die aufgewirbelt werden. Schwierig sind zudem Passagen, die einen eher weicheren Untergrund aufweisen. Denn besonders bei Regen steigt hier die Gefahr für Beschädigungen an den Rallye-Autos. Will ein Pilot die Chance auf den Sieg aufrechterhalten, wird ein sehr gutes Qualifying enorm wichtig, um sich richtig zu positionieren.

Problematische Situationen könnten sich mitunter auch durch Gestein entwickeln. Denn ein Großteil der Strecke wird sehr schnell befahren, wenngleich die Begrenzungen durch Felsen oder Bäume sehr nah an der Ideallinie liegen. Besonders gefährlich für die Reifen sind aus dem Boden ragende Steine. Sie kamen in der Vergangenheit aus dem Untergrund, nachdem sich sehr schnell Spurrillen gebildet hatten.

Während der Großteil der Rallye gleich zum Vorjahr ist, wird es am Samstag ein paar neue Prüfungen rund um Sassari geben. "Sie sind offener und glatter als die anderen Prüfungen", erklärt Jari-Matti Latvala, der die Gelegenheit hatte, bereits auf diesen Straßen zu testen. Dabei erinnerten ihn die Wettkampfbereiche eher an die Rallye Finnland.

Als einer der Favoriten geht wieder einmal der neunmalige Weltmeister Sebastien Loeb in die Rallye, dem bereits vier Siege in Italien gelangen. Gute Karten hat auch Jari-Matti Latvala. Der Finne siegte 2009 auf Sardinien und gewann ebenfalls die letzte Schotter-Rallye in Großbritannien. "Das Team war auf Sardinien immer stark und nach dem letzten Schritt in Sachen Pace in Wales, bin ich zuversichtlich, hier ein weiteres starkes Ergebnis zu erzielen", zeigte sich der Finne optimistisch.