Am Abend des Freitags in Wales war es offiziell: Mikko Hirvonen würde am Samstag nicht mehr zur Rallye Wales antreten und dadurch konnte Sebastien Loeb seinen achten WM-Titel feiern. Doch der Citroen-Pilot wusste selbst am wenigsten, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. "Es ist sicherlich ein komisches Gefühl, hier im Regen in der Mitte einer Rallye zu stehen und zu wissen, dass wir erneut die Weltmeisterschaft gewonnen haben", zeigte sich der 37-Jährige etwas überrascht. "Das ist ein großer Moment, aber es ist auch merkwürdig. Denn normalerweise, wenn du einen Titel gewonnen hast, kannst du eine Party feiern."

Doch diesmal muss er am Tag danach wieder früh aufstehen, denn der dritte Tag der Rallye Großbritannien steht auf dem Programm. "Wie gesagt, es ist eine komische Art, die Weltmeisterschaft zu gewinnen, aber wir versuchen, es zu genießen", erklärte er. Die kommenden Stages kann er nun gelassen und ruhig angehen, wobei seine Gedanken nur um den achten Titel kreisten. "Morgen ist ein anderer Tag, aber im Moment bin ich wirklich glücklich, wieder die Weltmeisterschaft gewonnen zu haben.

Saison mit einem Sieg beenden

Der Druck für den Samstag sei aber nun weg und Loeb möchte einfach für die Fans fahren. Dennoch war bereits nach kurzer Zeit wieder das Kämpferherz des nun achtfachen Weltmeisters zu spüren, der immer noch die Führung in Wales innehat.

"Wenn es möglich ist, werden wir natürlich versuchen, um den Sieg zu kämpfen. Ich führe die Rallye immer noch an und ich sagte zu mir selbst, dass es gut wäre, die Saison mit einem Sieg zu beenden. Aber das werden wir morgen sehen. Das war nicht das Ziel. Wir wollten die Weltmeisterschaft gewinnen", wiederholte ein sichtlich ungläubiger Loeb, der, bei einem guten Gefühl am Samstag, versuchen möchte, seinen vierten Wales-Sieg in Folge zu holen.

Angesprochen auf seine Erfolge, verriet er, dass er diese Siegesserie selbst niemals für möglich gehalten hätte. "Ich hatte nicht daran geglaubt, sie einmal zu gewinnen", schilderte er in Bezug auf die Weltmeisterschaft. Sogar am Morgen hatte er nach dem umkämpften Donnerstag noch nicht an einen Titelgewinn gegen Mikko Hirvonen gedacht. "Der Kampf war so eng. Mikko war so schnell unterwegs und nichts war erreicht. Daher konnte ich selbst an diesem Morgen nicht glauben, dass ich achtfacher Weltmeister sein könnte", ließ Loeb in seine Gefühlswelt blicken.

Sebastien Loeb konnte sich nicht vorstellen, achtfacher Weltmeister zu sein, Foto: Citroen
Sebastien Loeb konnte sich nicht vorstellen, achtfacher Weltmeister zu sein, Foto: Citroen

Auch Citroen-Teamchef Olivier Quesnel war nach einem ereignisreichen Tag immer noch geplättet. "Sebastien ist jetzt wieder der Stärkste. Wir haben gerade die Bestätigung erhalten, dass Mikko Hirvonen definitiv ausgeschieden ist", freute sich Quesnel für seinen Piloten. "Und nun können wir sagen, dass Sebastien und Daniel die Weltmeister 2011 sind!" Für den Abend wurde nun auf die Schnelle eine kleine Party organisiert, um etwas zu feiern. Doch das soll nicht alles gewesen sein. "Am Ende der Rallye werden wir dann richtig feiern", lachte der Teamchef.