Nachdem Citroen-Pilot Sebastien Ogier, aufgrund zahlreicher Probleme seiner Konkurrenten, bereits mit 37,6 Sekunden Vorsprung in die letzte Etappe der Rallye Portugal ging, lies er es ruhig angehen. Bei strömendem Regen konnte er den zweiten Sieg in Folge in Portugal mit einem Vorsprung von 31,8 Sekunden auf Sebastien Loeb einfahren. "Ich bin sehr zufrieden mit einem perfekten Wochenende", freute sich Ogier, der den Sieg dem Team widmete. "Sie haben mir ein perfektes Auto gegeben und mir trotz meines Fehlers in Mexiko vertraut. Das ist der beste Weg wieder zurück zu kommen."

Loeb hatte schon während des Mittags-Service erklärt, seinen Teamkollegen nicht mehr angreifen zu wollen, da er mit Platz 2 zufrieden sei. Dennoch konnte der siebenfache Weltmeister noch die Power-Stage gewinnen, in welcher er Ogier auf den dritten Rang verwies. Durch die drei zusätzlichen Punkte teilt sich Loeb nun die Führung in der Weltmeisterschaft mit Mikko Hirvonen.

Kampf der Großen

Schon kurz nach Beginn der Rallye, die unter größtenteils bewölktem Himmel stattfand, zeichnete sich ein Vierkampf der Werksfahrer ab. Tatsächlich belegten diese, mit andauernden Positionswechseln zunächst die Ränge eins bis vier. Doch dann ereilte das Ford-Werksteam eine Serie von Problemen. Nach etlichen Reifenschäden, versagten sowohl bei Jari-Matti Latvala als auch bei Hirvonen die Antriebsstangen in ihren Fiestas. Dies bedeutete große Zeitverluste und damit rutschten die Beiden auf die Ränge drei, beziehungsweise fünf, ab.

Ford wurde von zahreichen Problemen überrollt, Foto: Ford
Ford wurde von zahreichen Problemen überrollt, Foto: Ford

Krönender Abschluss

Während Latvala seinen dritten Platz halten konnte, und sich sogar zwei Punkte in der Power-Stage sichern konnte, brach Hirvonens Radaufhängung zum krönenden Abschluss in dieser Prüfung erneut. "Die hintere Radaufhängung ist wieder gebrochen, weshalb ich die letzten fünf Kilometer nicht mehr richtig pushen konnte", erklärte ein frustrierter Finne. Dennoch gibt Hirvonen, der mit Rang vier nach Hause fährt, die Hoffnung auf den Titel nicht auf: "Wir sind immer noch gut im Rennen."

Diese Schwierigkeiten bedeuteten eine Chance für den Briten Matthew Wilson, der in seinem Stobart-Ford nun um den vierten Gesamtrang kämpfte. Doch letztlich kam es nicht zum besten Ergebnis seiner Karriere, da Hirvonen am Sonntagnachmittag mit den Plätzen drei und fünf, die Werksfahrer-Union wieder vereinigte. "Ich bin langsamer gefahren als vorher, aber das Letzte, was ich wollte, war etwas wegzuwerfen, besonders weil das vor zwei Jahren hier passiert ist", erklärte der Brite, der dennoch positiv gestimmt war. "Ich habe es richtig genossen."

Solberg-Brüder im Pech

Erneut gebeutelt wurde der Weltmeister von 2003, Petter Solberg. Trotz mehrerer Stage-Siege kam der Norweger nicht über den achten Rang hinaus. Grund waren wie schon bei der Rallye Mexiko zahlreiche Reifenschäden. Alleine vier am Eröffnungstag. "Ich war so traurig über den ersten Tag, es war unglaublich, aber ich gebe nie auf", zeigte sich der Norweger kämpferisch. Auch am abschließenden Tag konnte er erneut zwei Prüfungen für sich entscheiden.

Glück kaufen?

Sein Bruder Henning, der zu Beginn der Rallye gegen Teamkollege Wilson um den vierten Rang kämpfte, fiel durch technische Probleme im Verlauf des Wochenendes bis auf Rang neun zurück. Diesen konnte der Norweger allerdings trotz erneuter Schwierigkeiten auf der Power-Stage verteidigen. "Ich hatte eine Menge Probleme", erkärte er und fragte mit einem Schmunzeln: "Mich würde interessieren, ob man Glück kaufen kann?"

Kimi Räikkönen, der die erste Schotter-Rallye in Mexiko ausgelassen hatte, zeigte eine überzeugende Vorstellung. In der vergangenen Saison noch auf Rang zehn konnte er sich um drei Plätze steigern und beendete die Rallye Portugal mit einem Rückstand von 10:54,1 Minuten auf Markenkollege Ogier auf Rang 7. Schon auf Platz sechs angekommen, musste er seinen Platz noch an Petter Solberg abgeben. "Wir hatten am ersten Tag kleinere Probleme mit den Reifen. Zudem wussten wir, dass Petter wie die Hölle kämpfen würde, daher mussten wir schnell machen", resümierte der Finne.

Paddon gewinnt PWRC

Hayden Paddon hat sich bei der Rallye Portugal den Sieg in der PWRC geholt. Mit seinem Subaru Impreza STI überquerte er die Ziellinie mit einer Gesamtzeit von 4:33:33,4 Stunden. "Es ist unglaublich das erste Mal außerhalb Neuseelands zu gewinnen", konnte er sein Glück kaum fassen und bedankte sich bei seinem Team für ein "exzellentes Auto". Doch das war laut Paddon erst der Anfang: "Da wird definitiv noch mehr von mir und dem Auto kommen. Ich kann es kaum erwarten."

Endergebnis der Rallye Portugal:

1. Sebastien Ogier, Citroen 4:10:53,4
2. Sebastien Loeb, Citroen +31,8
3. Jari-Matti Latvala, Ford +3:22,1
4. Mikko Hirvonen, Ford +6:16,3
5. Matthew Wilson, Ford +7:48,5
6. Petter Solberg, Citroen +10:17,4
7. Kimi Räikkönen, Citroen +10:54,1
8. Frederico Villagra, Ford +11:38,8
9. Henning Solberg, Ford +14:16,4
10. Dennis Kuipers, Ford +17:54,6

Ergebnisse der Power-Stage:

1. Sebastien Loeb, Citroen 22:35,9
2. Jari-Matti Latvala, Ford +1,7
3. Sebastien Ogier, Citroen +4,1
4. Petter Solberg, Citroen +15,5
5. Mikko Hirvonen, Ford +22,0