Turbulenter Auftakt zum 1.000-Meilen-Rennen von Sebring beim WEC-Saisonauftakt 2023! Schon in der ersten von rund acht Rennstunden spielten sich im Feld der 36 Autos kleinere und größere Dramen ab. Nach der ersten Stunde und 30 Runden führten die beiden Toyota GR010 #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa) und #7 (Conway/Kobayashi/Lopez) noch ohne Tankstopp das Feld vor dem #6 Porsche 963 (Estre/Lotterer/Vanthoor) an.

Einen ärgerlichen Rückschlag erlebte unterdessen der #50 Ferrari 499P (Fuoco/Molina/Nielsen), der am Donnerstag überraschend die Pole Position bei der Rückkehr der Italiener in die Top-Klasse des Langstreckensports erzielt hatte: Pole-Setter Antonio Fuoco kassierte nach rund einer Stunde eine Durchfahrtstrafe, weil er verbotenerweise während einer Safety-Car-Phase überholt hatte.

Beide Peugeot mit Problemen

Zuvor hatte sich der Italiener bereits nach einem frühen Tankstopp - den aus dem Reigen der elf Hypercars nur die beiden Ferrari während der frühen Safety-Car-Phase eingelegt hatten - wieder durch das Feld in Richtung Spitze kämpfen müssen. Der #51 Schwester-Ferrari (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi) mit Alessandro Pier Guidi belegte nach der ersten Rennstunde wegen des Zeitverlusts durch den kurzen Tankstopp den sechsten Platz.

Alles andere als rund lief es unterdessen für das Peugeot-Werksteam. Beide 9X8-Hypercars der Franzosen wurden schon früh von technischen Schwierigkeiten geplagt. Die #94 (Duval/Menezes/Müller) mit Startfahrer Loic Duval bog während der ersten von zwei Einführungsrunden in die Boxengasse ab und verlor insgesamt acht Runden. Paul Di Resta im Schwesterauto #93 fiel nach 30 Runden wegen eines Getriebeproblems ans Ende des Feldes zurück.

GTE-Ferrari überschlägt sich

Die erste Safety-Car-Phase auf dem Sebring International Raceway löste ein Überschlag des #83 Ferrari 488 GTE von Richard Mille Racing (Perez Companc/Wadoux/Rovera) aus. Perez Companc verlor in der 6. Runde auf dem Weg in Turn 1 die Kontrolle über den Ferrari, rutschte von der Strecke, schlug in die Reifenstapel ein und überschlug sich. Der Franzose konnte den zerstörten Ferrari aus eigener Kraft verlassen und wirkte auf den ersten Blick okay.

Der #56 Porsche 911 von Project 1 (Hyett/Jeannette/Cairoli) kam nach einem leichten Mauereinschlag wenig später glimpflicher davon und konnte das Rennen fortsetzen. Für den ersten Schreckmoment in der GTE-Klasse sorgte der #60 Porsche von Iron Lynx mit einem Dreher von der Strecke, der allerdings ohne schwerere Folgen blieb.

Turbulenter Start beim WEC-Rennen in Sebring, Foto: LAT Images
Turbulenter Start beim WEC-Rennen in Sebring, Foto: LAT Images

Damen-Porsche führt GTE-Am-Klasse an

In der GTE-Am-Kategorie führte nach der ersten Rennstunde der #85 Porsche (Bovy/Frey/Gatting) des reinen Damen-Teams Iron Dames, der sich zuvor in Form von Sarah Bovy die Klassen-Pole gesichert hatte. Der #54 Ferrari von AF Corse (Flohr/Castellacci/Rigon) belegte den zweiten Platz vor der #33 Corvette (Keating/Varrone/Catsburg), die sich zu Rennbeginn ein sehenswertes Duell mit dem pinken Iron-Dames-Porsche geliefert hatte.

Im Feld der zwölf LMP2-Boliden ging es insgesamt sauber zu, zum Auftakt in Sebring hatte der #23 LMP2 von United Autosports (Pierson/Blomqvist/Jarvis) die Nase vorn. Auf den Plätzen zwei und drei folgten #63 Prema Racing (Pin/Bortolotti/Kvyat) und #36 Alpine (Vaxiviere/Canal/Milesi) bei unterschiedlichen Boxenstopp-Strategien.