Rundenrekorde blieben in der abschließenden Session des Prologs auf dem Paul Ricard HTTT zwar aus, doch die Porsche-Vorstellung bleibt eindrucksvoll: Sitzung 5 endete wieder einer 919er-Doppelführung. Ganz knapp behielt das Acht-Megajoule-Geschoss von Roman Dumas, Neel Jani und Marc Lieb in 1:39.321 Minuten die Nase vor dem Schwesterfahrzeug von Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley, die nur 41 Tausendstel langsamer waren. Diverse Teams packten bereits früher zusammen, unter anderem ist Extreme Speed Motorsports wieder nicht gefahren und auch die Larbre-Corvette blieb den gesamten Samstag in der Garage.

Das bisherige Bild festigte sich auch in der letzten Session: Mit etwa einer halben Sekunde Rückstand auf Porsche folgt Audi, während Toyota Racing weiterhin nach der Form aus dem Vorjahr sucht - oder beim Test nicht alle Karten auf den Tisch gelegt hat. Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer führten die Ingolstadt-Meute in 1:39.728 Minuten an und hatten damit vier Zehntel Rückstand auf die Bestzeit. Lucas di Grassi, Loic Duval und Oliver Jarvis blieben über 100 Sekunden in 1:40.153 Minuten.

Chancenlos: Sofern Toyota nicht geblufft hat, wird die Mission Titelverteidigung sehr schwer, Foto: Adrenal Media
Chancenlos: Sofern Toyota nicht geblufft hat, wird die Mission Titelverteidigung sehr schwer, Foto: Adrenal Media

Toyota verlagerte am Nachmittag sein Programm auf Dauerläufe: 1:40.982 Minuten standen am Ende der letzten Session als Bestzeit zu Buche, ziemlich genau eine Sekunde schneller als die Teamkollegen Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima. Endlich aus dem LMP2-Feld heraus stach der CLM P1/01 aus dem Team ByKolles. Simon Trummer, Pierre Kaffer und Vitantonio Liuzzi fuhren in 1:46.983 Minuten ihre persönliche Testbestzeit. Trotzdem werden sie ohne Anpassungen des Reglements kaum in die Nähe der Hybridfahrzeuge kommen.

Im Gesamtklassement aller Testsessions zusammen sichert die Wahnsinns-Runde von Romain Dumas vom Freitagabend dem Porsche mit der Startnummer 18 eine Bestzeit mit 1,3 Sekunden Vorsprung auf die Teamkollegen zu. Den alten Streckenrekord pulverisierte er um fast vier Sekunden. Die beiden Audi liegen 1,8 respektive 2,1 Sekunden zurück, für Toyota stehen bereits 2,7 und 3,5 Sekunden Rückstand zu Buche, während die Zeit aus der letzten Session ByKolles noch knapp unter 10 Sekunden Rückstand bringt - eine halbe Sekunde vor dem schnellsten LMP2 (KCMG in 1:47.456 Minuten).

Auch in verbliebenen Klassen keine neuen Bestzeiten

G-Drive Racing übernahm am Samstag das Kommando von KCMG, Foto: Adrenal Media
G-Drive Racing übernahm am Samstag das Kommando von KCMG, Foto: Adrenal Media

Wegen der Beschränkung auf nur noch drei Motoren in dieser Saison hielt sich der Fahrbetrieb in der LMP2 am Samstagnachmittag in Grenzen. Neben Extreme Speed Motorsports blieb auch der KCMG-Oreca in der Garage, gleiches galt für den G-Drive-Ligier von Rusinov/Canal/Bird. Somit war der Weg frei für den zweiten Ligier JS P2 aus dem von Oak Racing betreuten G-Drive-Team: Bestzeit für Gustavo Yacaman, Pipo Derani und Ricardo Gonzales in 1:48.588 Minuten. Die beiden Morgan Evo aus dem Team SARD Morand kamen in 1:48.874 Minuten (Ragues/Webb/Vautier) und 1:49.034 Minuten (Klien/Saga/Amberg) auf die Plätze zwei und drei.

Nach der Amateur-Bestzeit in der Morgensession kehrte am Nachmittag bei den GTs wieder Normalbetrieb ein: Die letzte Bestzeit des Tages schnappte sich Marco Sörensen im Aston Martin V8 Vantage von Young Driver AMR in 1:57.675 Minuten vor dem Manthey-Porsche von Richard Lietz, Michael Christensen und Jörg Bergmeister sowie Porsche-Junior Sven Müller, der dieses Fahrzeug in Spa-Francorchamps steuern wird. In 1:57.976 Minuten hatten sie fast genau drei Zehntel Rückstand. Gimmi Bruni und Toni Vilander folgten in 1:58.038 Minuten auf Rang drei, gefolgt vom zweiten Porsche, zweiten Ferrari und zweiten Aston Martin.

Marco Sörensen legte ein solides GTE-Debüt hin, Foto: Adrenal Media
Marco Sörensen legte ein solides GTE-Debüt hin, Foto: Adrenal Media

In der GTE Am fuhren nur noch vier Fahrzeuge in der Nachmittagssession. Da Aston Martin Racing Stuart Hall vermutlich aus Angst vor BoP-Restriktionen nicht mehr ans Steuer ließ, konnte sich Porsche die letzte Bestzeit holen. Christian Ried, Klaus Bachler und Khaled Al Qubaisi waren in 1:58.473 Minuten acht Zehntel schneller als der AF-Corse-Ferrari von Francois Perrodo, Emmanuel Collard und Rui Aguas.

Das Gesamtklassement bei den GT-Fahrzeugen entspricht letztlich der Reihenfolge der Morgensession des Samstags, als die GTE-Fahrzeuge auf Zeitenjagd gingen. Der Amateur-Aston-Martin von Francesco Castellacci, Roald Goethe und Stuart Hall bleibt in 1:57.116 Minuten samt GTE-Streckenrekord an der Spitze des Klassements, gefolgt vom Schwesterfahrzeug von Alex MacDowall und Fernando Rees als Beste der GTE Pro in 1:57.331 Minuten und dem AF-Corse-Ferrari der Titelverteidiger Toni Vilander und Gimmi Bruni in 1:57.440 Minuten. Der Saisonauftakt in Silverstone findet vom 10. Bis 12. April statt.