Wie dicht Freud' und Leid beieinander liegen können, muss das PoLe Racing Team des Porsche Zentrum Lennetal beim vierten Saisonrennen zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring feststellen: Erst umrundet Ingo Vogler im Qualifying den Eifelkurs erstmals unter neun Minuten, dann übersteht der Schalksmühler in Runde fünf einen heftigen Leitplankeneinschlag gottlob unverletzt. "Ingo ist ok, das ist das Wichtigste", sagt Team-Manager Wolfgang Kemper. "Bis zum nächsten Rennen haben wir zum Glück fünf Wochen Zeit, den Porsche wieder aufzubauen."

Im Getümmel kam es zu einem Unfall, Foto: Patrick Funk
Im Getümmel kam es zu einem Unfall, Foto: Patrick Funk

Die Vorzeichen fürs Wochenende stehen gut. PoLe-Pilot Vogler bildet erneut mit Klaus Hahn und "Don Stephano" vom Team Car Collection ein Trio. Hochsommerliche Temperaturen sorgen für perfekte Bedingungen. Sowohl im freien als auch im Zeittraining spulen alle drei Piloten fehlerfrei ihre Runden ab. In 8.59,585 Minuten markiert Vogler eine neue persönliche Bestzeit, welche mit dem 30. Startplatz im Feld der 182 Teams belohnt wird.

Der 46-Jährige nimmt dann für das Vier Stunden-Rennen auch als erster Pilot am Volant Platz. Und es läuft gut, bereits nach vier Umläufen zeigen die Ergebnismonitore den Porsche im bekannt weiß-roten Design des Porsche Zentrum Lennetal bereits auf Rang 25.

Mit 8.59,940 Minuten "knackt" der Schalksmühler auch im Rennen die Neun-Minuten-Marke. Im Bereich Kesselchen kommt es dann in der fünften Runde zu einem verhängnisvollen Missverständnis.

"Dort, im Bereich der unteren Mutkurve im Kesselchen, lief ich mit reichlich Überschussgeschwindigkeit auf einen langsameren Teilnehmer auf", schildert Vogler. "Ich schätze, ich fuhr rund 230 km/h, der andere vielleicht 170 km/h. Das zu überrundende Fahrzeug fuhr links und hatte den linken Blinker gesetzt. Ich setzte zum Überholen auf der rechten Seite an. Doch als ich auf gleicher Höhe bin, kommt es zur Berührung, weil der andere nicht ganz links geblieben ist."

Vogler kracht rechts heftig in die Leitplanken, der Porsche wird nachhaltig beschädigt. An ein Weiterfahren ist nicht zu denken, im Gegenteil: Als Vorsichtmaßnahme rufen die Sportwarte einen Rettungswagen, der den Piloten mitnimmt. Nach einem Check im Medical Center des Fahrerlagers kann aber Entwarnung gegeben werden: Ingo Vogler ist in Ordnung.

Nach der fünfwöchigen Sommerpause folgt am 24. August der fünfte Saisonlauf, der über die Distanz von sechs Stunden ausgetragen wird. Für das PoLe Racing Team greifen dann Johannes Kirchhoff, Gustav Edelhoff und Wolfgang Kemper ins Lenkrad. Bei Bedarf werden sie unterstützt durch Sebastian Kemper.