Normalerweise ist die USCC bekannt für Starterfelder mit mindestens 30 Fahrzeugen. Doch weil der Sports Car Showcase Long Beach nur die Klassen P und GTLM vorsah, begab sich das kleinste Starterfeld der noch jungen Geschichte der United SportsCar Championship in den nur 100 Minuten andauernden Sprint. 17 Fahrzeuge, die dazu noch in zwei getrennten Gruppen gestartet wurden, gaben ein eher bizarres Bild ab. Folgerichtig gelang es den neun Prototypen und acht GT-Boliden, das Rennen ohne eine Gelbphase zu absolvieren - ebenfalls ein sehr ungewöhnliches Bild.

Jordan Taylor mit entschlossenem Manöver zum Sieg

Die Action hielt sich auf dem engen Stadtkurs in ebenso engen Grenzen; in 1 Stunde und 40 Minuten gab es genau fünf reguläre Überholmanöver (eines davon durch Teamorder), zwei von diesen jedoch mit rennentscheidender Bedeutung. Im Fokus stand in der Prototypen-Kategorie ein Zweikampf zwischen dem Corvette DP von Wayne Taylor Racing und dem Riley-Ford aus dem wesentlich größeren Rennstall Chip Ganassi Racing. Ricky Tylor verteidigte seine Pole Position und hielt die Führung im ersten Stint, konnte sich aber nicht absetzen. Scott Pruett gelang es, aus dem sparsamere Ford-Motor zwei Runden mehr herauszuholen.

Der Chip-Ganassi-Riley führte kurzzeitig nach den Stopps, Foto: IMSA
Der Chip-Ganassi-Riley führte kurzzeitig nach den Stopps, Foto: IMSA

Da in der USCC Reifenwärmer verboten sind, verlor Jordan Taylor, der den Corvette DP übernommen hatte, beim Boxenstopp die Führung an den Ganassi-Boliden, der zwei Runden länger auf warmen Reifen fuhr, die zudem kaum verschleißen. Joey Hand kam daher in Führung liegend wieder heraus, doch Jordan Taylor schlug mit nun warmen Reifen mit einem spektakulären Überholmanöver in Turn 1 hinein zurück und holte sich den Sieg. Auf Rang drei kam der Corvette DP von VisitFlorida.com Racing in einem einsamen Rennen, gefolgt von den beiden Corvette DP von Action Express Racing. Der MSR-Ligier kam als einziger LMP2 gar nicht mit dem Geläuf zurecht und wurde Sechster, der DeltaWing schied als einziges Fahrzeug des Rennens aus.

Werner macht das Unmögliche möglich

Gleich zu Beginn des Rennens gab es eine Kollision zwischen der Corvette von Oliver Gavin und dem Porsche von Richard Lietz, als sich Gavin am Kurvenausgang von Turn 1 zu breit machte. Beide Fahrzeuge mussten zu unplanmäßigen Stopps und waren aus der Entscheidung raus. An der Spitze setzte sich Giancarlo Fisichella im Risi-Ferrari mit den beiden BMW Z4 GTLM von John Edwards und Bill Auberlen im Nacken vom Rest ab. Bis zum Boxenstopp tat sich nichts, da die BMW zwar schneller waren, aber nicht über genügend Topspeed verfügten.

Der bärenstarke Stint von Dirk Werner bescherte BMW den GTLM-Sieg, Foto: IMSA
Der bärenstarke Stint von Dirk Werner bescherte BMW den GTLM-Sieg, Foto: IMSA

Beinahe warf das BMW Team RLL beim Boxenstopp alles weg: Beim Wechsel von John Edwards auf Lucas Luhr dauerte der Reifenwechsel zu lang, so dass Pierre Kaffer, der nun den Risi-Ferrari steuerte, als Erster wieder auf die Strecke ging. Noch schlimmer: Bei der Übergabe von Bill Auberlen auf Dirk Werner gab es ein Problem beim Nachtanken, so dass auch noch die Corvette von Antonio Garcia durchschlüpfte. Doch Werner brannte ein Feuerwerk ab, überholte Garcia, wurde vom strauchelnden Luhr durchgewunken, und schnappte sich letztlich auch noch Kaffer, der gegen Ende mit Bremsproblemen kämpfte, um den ersten Saisonsieg für BMW zu holen.

Das nächste Rennen der USCC ist der Lauf auf dem Laguna Seca Raceway in zwei Wochen am 3. Mai.