Die Ducati Xerox-Werkstruppe fand bei dem am Mittwoch und Donnerstag diese Woche abgehaltenem Test in Misano beste Witterungsbedingungen vor. Das Wetter war warm, die Sonne schien und der Asphalt bot jede Menge Grip. Doch wenn das Wetter passt, kommen eben andere Faktoren hinzu, die nicht hinhauen. Der Star der Truppe, Noriyuki Haga, hatte sich eine Grippe eingefangen und quälte sich mit Fieber um die Piste an der Adria.

"Die Rundenzeiten waren besser als sie es im Rennen letztes Jahr waren, aber natürlich war die Streckentemperatur auch um einiges niedriger", analysierte der kranke Japaner. "Das Gefühl, welches ich für die Reifen hatte, war gut und wir konnten auch eine bessere Fahrwerksabstimmung finden." Des Weiteren sei noch mit ein paar Motoreinstellungen experimentiert worden. "Jetzt müssen wir schauen, wie diese Lösungen in Monza funktionieren. Jeder weiß, dass es in Monza viele lange Geraden gibt und wir haben Probleme was den Top-Speed angeht. Aber ich plane das Gas aufzureißen und alles zu geben."

Der schnellere der beiden Werkspiloten beim Test in Misano war der Italiener Michel Fabrizio. Er ging aber auch gesund und fit ans Werk. "Meine Bestzeit von 1:35,2 auf einem Qualifyer war gut, aber ich bin viel zufriedener mit der 1:35,7 Minuten-Zeit, die ich auf einem Rennreifen fuhr", so der 25-jährige. "Und der Fakt, dass ich konstant schnell fahren konnte war auch gut." An Fabrizios Ducati wurden gerade im Bereich des Fahrwerks Veränderungen vorgenommen und die haben sich als gut herausgestellt. "In Monza müssen wir absolut gut abschneiden, wir müssen kräftig Punkte machen, um den verlorenen Boden wieder gut zu machen", schloss er hinsichtlich des mehr als durchwachsenen Saisonstarts der erfolgsverwöhnten Ducati-Werkstruppe ab.

Teammanager Ernesto Marinelli sieht die Situation in seiner Truppe derzeit auch sehr kritisch. Aushängeschild Haga, dessen Aufgabe ganz klar der Titelgewinn sein soll, liegt nur auf Rang sechs der Gesamtwertung - 63 Punkte hinter Leader Leon Haslam. Fabrizio liegt sogar nur auf Rang neun und verliert schon 95 Zähler auf die Spitze. "Wir machen eine sehr schwere Phase durch, vermutlich die schwerste, an die ich mich erinnern kann", so Marinelli. "Doch das Wichtige ist, dass wir darauf reagieren und nicht aufgeben und in dieser Hinsicht ist das Team wirklich sehr sehr stark."