Das Jahr 2009 war nicht gerade die Saison der Marke Kawasaki - wieder einmal. Dabei hatte man sich gerade in diesem Jahr Großes erhofft. Mit dem Ausstieg aus der MotoGP-Weltmeisterschaft waren einige Ressourcen für die Superbike WM frei geworden. Man hatte sogar im Vorfeld den Teambetreiber in Europa gewechselt und war zu der erfahrenen Truppe um Paul Bird gegangen. Doch die Erfolge blieben aus. Gerade der vom Werk in Japan so hoch angesehene Makoto Tamada enttäuschte einmal mehr, glänzte häufiger durch Lustlosigkeit. Ganz anders war dies bei seinem Werksteam-Kollegen Broc Parkes. Der Australier kniete sich immer voll rein und schlug meist seinen Teamkollegen.

Doch die beste Saisonplatzierung einer Kawasaki holte der US-Amerikaner Jamie Hacking mit einer WildCard im Miller Motorsport Park. Mit Rang sieben im ersten Lauf verbuchte er ganze neun Punkte für die Herstellerwertung und für sich selbst. Weder den Werkspiloten Tamada und Parkes, noch den Satelliten-Fahrern Luca Scassa und David Salom (Team Pedercini) oder Matteo Baiocco und Ayrton Badovini (PSG 1-Corse) gelang eine vergleichbare Platzierung.

Jamie Hacking war als WildCard-Pilot der Kawasaki-Fahrer mit dem besten Einzelresultat., Foto: WorldSBK
Jamie Hacking war als WildCard-Pilot der Kawasaki-Fahrer mit dem besten Einzelresultat., Foto: WorldSBK

In der Hersteller-Endwertung lag Kawasaki mit der ZX 10R auf dem siebten und damit letzen Platz. Nur 76 Punkte hatten die Piloten insgesamt ansammeln können - 496 weniger als Markenmeisterschaftssieger Ducati, 65 weniger als Newcomer BMW. In neun Läufen des Jahres schaffte es kein einziger der Kawasaki-Fahrer, auch nur ein einziges Pünktchen zu holen.

Die einzige Lichtgestalt in grün war Parkes. Der konnte immerhin 51 Punkte holen und war fast immer der beste Grüne. Doch seine Zukunft ist ungewiss. Trotz des Status des besten Piloten der Marke verlor er seinen Platz im Werksteam. 2010 kommen dort Chris Vermeulen und Tom Sykes zum Zuge. Ob es den beiden gelingen wird, das kleinste der japanischen Werke wieder zum Erfolg zu führen, bleibt abzuwarten. Die Chancen dafür stehen 50:50. In den letzten Jahren waren die Ninjas in der Superbike WM weg vom Fenster. Doch nun hat man den finanziellen Aufwand der MotoGP nicht mehr, hat freie Ressourcen und möchte in der Superbike WM zur Elite aufschließen. Chris Vermeulen scheint dafür ein geeigneter Mann zu sein. Der hat wirklich sehr viel Erfahrung und nach vielen Jahren in der MotoGP dürstet es den Australier endlich wieder nach Siegen. Außerdem hat er in der WSBK noch eine Rechnung offen, wo er bisher "nur" Vizeweltmeister werden konnte. Was man von Sykes erwarten darf, ist ungewiss. Der Brite zeigte mit Gesamtrang neun in seinem Rookie-Jahr eine solide Leistung. Insgesamt 20 Mal schaffte er es in den Rennen in die Top Ten, stand aber immer im Schatten seines Teamkollegen Ben Spies.