Am gestrigen Dienstag begann die Saison 2010 in der Superbike Weltmeisterschaft und das Yamaha-Werksteam war bei den Testfahrten im portugiesischen Portimao natürlich mit vor Ort. Zum ersten Tag der neuen Saison musste sich das Team nach nur einem Tag Rennpause auf zwei neue Fahrer einstellen. Supersport-Weltmeister Cal Crutchlow stiegt in die höhere Klasse auf, Ex-Weltmeister James Toseland kam aus Sepang vom MotoGP-Lauf eingeflogen und wird nächstes Jahr versuchen, zu seiner Statistik eine weitere WM-Krone hinzufügen zu können.

Ein Superbike war weder für Toseland noch für Crutchlow neu, da beide schon 1000ccm-Maschinen am Limit bewegt haben. Doch Crutchlow hatte einen entscheidenden Vorteil, dass er die Piste von Portimao schon kannte, was bei seinem Landsmann nicht der Fall war. Und dennoch musste Crutchlow am Dienstagvormittag zu Boden. "Der Tag war gut genug, abgesehen von einem dummen Sturz heute Morgen nach ungefähr 30 Runden. Es scheint, als wäre irgendetwas mit dem Hinterreifen nicht in Ordnung gewesen, sodass ich einen Highsider hatte", erinnerte sich der Supersport-Weltmeister. "Ich schlug mir den Kopf an und habe etwas Kopfschmerzen, bin aber davon abgesehen ok." Ansonsten aber laufe der Test sehr gut und auch mit den Zeiten, die er zustande brachte, war er zufrieden. Am ersten Tag lag er auf Rang drei der inoffiziellen Zeitenlisten - etwas über einer halben Sekunde hinter Jonathan Rea.

Der Noch-MotoGP-Pilot James Toseland saß gestern zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder auf einem Superbike, fühlte sich aber anschließend nicht unwohl. "Ich fühle mich wirklich gut", beteuerte der Yamaha-Pilot. "Ich war das erste Mal auf diesem Bike und es fühlte sich irgendwie wie ein Alien an, nachdem ich zwei Jahre lang auf GP-Motorrädern gesessen habe. Aber die Balance fühlte sich schon sehr gut an und ich bin wirklich davon beeindruckt, wie das Team arbeitet."

Toseland stieß bei der Yamaha-Werkstruppe aus der Superbike WM auf bekannte Gesichter. "Ein alter Freund von mir ist hier Chefmechaniker", stellte der leidenschaftliche Musiker fest. "Ich bin wirklich begeistert, mit ihm und Silvano Galbusera [technischer Koordinator] zu arbeiten. Er hat wirklich großartige Erfahrungen und ist einfach toll. Was schön war, dass die Änderungen, die wir vornahmen, alle immer in die richtige Richtung gingen. Daher sind wir schon mehr oder weniger auf Renntempo - und das auf einer brandneuen Strecke und mit einem brandneuem Motorrad. Das ist gut. Ich bin ganz zufrieden damit."