Zehn Tage nach seinem 25. Geburtstag beschenkte sich Michel Fabrizio reichlich. Nachdem er schon gestern die Poleposition geholt hatte, folgten am Sonntag ein dritter Rang in Lauf eins und ein Sieg im zweiten Rennen. Klar, dass der Römer damit äußerst zufrieden war. "Es war ein tolles Rennen", strahlte Fabrizio, der auch nächstes Jahr wieder im Ducati-Werksteam an den Start gehen wird.

Der Sieg in Lauf zwei hatte für den derzeitigen Dritten der Gesamtwertung noch einen besonders süßen Beigeschmack. Er konnte als Italiener auf der italienischen Ducati den Sieg in Italien holen. Klar, dass die Tifosi durchdrehten. "Beim Heimrennen von Ducati einen Doppelsieg zu holen, ist einfach Traumhaft. Die Fans hier waren einsame Spitze", lobte Fabrizio weiter. Im ersten Lauf hatte noch Schwierigkeiten mit seinem Arm gehabt. "Aber im Zweiten hatten wir die unter Kontrolle. Genauso wie ich Nori unter Kontrolle hatte", scherzte er mit seinem Teamkollegen Noriyuki Haga.

Der zeigte sich unmittelbar nach diesem Rennen sichtlich erschöpft. "Zuerst einmal möchte ich Michel zum Sieg gratulieren. Aber auch Marco zu seinem ersten Podium beim ersten Superbike-Wochenende. Das ist einfach phänomenal", lobte der Japaner seiner Konkurrenten in den höchsten Tönen.

Dabei war es für Haga extrem schwierig geworden, diesen zweiten Platz nach Hause zu steuern. "Wir mussten im zweiten Rennen auf das Ersatzmotorrad umsteigen", erklärte der Ducati-Pilot. "Das war etwas anders zu kontrollieren. Am Anfang dachte ich, dass ich einfach abhauen kann. Aber dann ließ sich das Motorrad immer schwerer beherrschen." Schließlich kam Teamkollege Fabrizio an ihm vorbei und Haga hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen. "Ich fand einfach keinen Weg mehr an ihm vorbei", schilderte er. "Außerdem war ich dann auch tot und konnte nicht mehr angreifen. Ich glaube, ich habe mir heute einige Kilo runtergeschwitzt."

Superbike WM-Neuling und "Auf-Anhieb-Podestler" Marco Simoncelli fehlten ausnahmsweise die Worte. Erst nach etwas gestammel und einigen Kopfschüttlern fand er zur Sprache. "Unglaublich! Vor dem Rennen dachte ich: Wenn du in die Top Fünf kommst, kannst du zufrieden sein", resümierte er seinen ersten Renntag bei den WorldSuperbikes.

"Im ersten Rennen war ich Fünfter, machte aber einen Fehler und stürzte", ließ er das Mittagsrennen Revue passieren. "Im zweiten Rennen startete ich besser und fand auch gleich einen super-guten Rhythmus. Ich bin einfach glücklich."

Für Aufsehen hatte sein Überholmanöver gegen Teamkollege Max Biaggi gesorgt, der aufgrund dessen noch mit Ben Spies kollidierte. "Eigentlich wollte ich ihn in dieser Schikane gar nicht überholen", gab Simoncelli zu. "Aber ich war so spät auf der Bremse, dass ich wusste, dass ich entweder durchkomme oder dass wir beide stürzen. Es ist gut gegangen und ich hab dann einfach Gas gegeben. Es ist perfekt! Danke noch ein Mal an Alle! Es war eine großartige Erfahrung für mich."