Michel Fabrizio machte sich das schönste Geburtstagsgeschenk und holte bei seinem Heimrennen (und dem von Ducati) in Imola den Sieg im zweiten Lauf der WorldSuperbikes. Teamkollege Noriyuki Haga machte mit Rang zwei den Doppelerfolg perfekt. 250ccm-Weltmeister Marco Simoncelli entschied das Teaminterne Duell mit Max Biaggi für sich und wurde vor ihm Dritter. Es war sein erstes Superbike WM-Podium in seinem erst zweiten Rennen. Ben Spies patzte, wurde Fünfter und verlor die WM-Führung wieder an Haga. Der ist nun drei Punkte in Front.

Die Ducatis, die an diesem Wochenende das erste Mal eine Startkontrolle benutzten, konnten den maximalen Vorteil aus dieser Elektronik ziehen. Fabrizio bog vor Haga in die Tamburello-Schikane ein, Biaggi gleich dahinter. Dahinter ordneten sich Shane Byrne, Ben Spies und Jonathan Rea ein. Marco Simoncelli war zunächst als Neunter eingebogen, konnte sich aber in der ersten Runde schon auf Rang sechs nach vorne arbeiten.

Die Ducatis von Haga und Fabrizio waren nicht aufzuhalten., Foto: Ducati
Die Ducatis von Haga und Fabrizio waren nicht aufzuhalten., Foto: Ducati

Haga, Fabrizio und Biaggi machten vom Beginn weg ernst und setzten sich vom Rest des Feldes ab. Doch ganz so haarig wie im ersten Lauf sollte es nicht mehr zugehen. Haga fuhr eine Sekunde Vorsprung heraus, Fabrizio kämpfte dahinter mit Biaggi. Aber nach der Rennhalbzeit drehte sich dies wieder herum. Biaggi fiel zurück, Fabrizio schloss zu Haga auf, schnappte sich diesen und übernahm die Führung.

Dahinter hatten Spies und Simoncelli lange keinen Weg an Byrne vorbei gefunden. Als Simoncelli den Anfang machte und den Briten kassierte, konnte er sich auch gleich absetzen und damit beginnen, die rund vier Sekunden große Lücke zu Biaggi zu schließen. Spies kam erst an Byrne vorbei, als der sich auf der Start-Ziel-Geraden eines Abreißvisiers entledigte. Nun begann Spies zu Biaggi und Simoncelli aufzuschließen.

So versöhnlich dürfte es heute zwischen Biaggi und Spies nicht ausgegangen sein., Foto: Yamaha
So versöhnlich dürfte es heute zwischen Biaggi und Spies nicht ausgegangen sein., Foto: Yamaha

Letzterer war mittlerweile am Hinterrad seines Teamkollegen. In der letzten Schikane vor Start-Ziel presste sich Simoncelli innen an Biaggi vorbei. Der hatte damit aber überhaupt nicht gerechnet, musste aufklappen, leicht durch den Kies räubern und kam in der letzten Rechtskurve wieder auf die Piste. Es war der blitzschnellen Reaktion von Spies zu verdanken, dem Biaggi vor die Maschine gefahren war, dass die beiden nicht stürzten. Spies seinerseits musste aber aufklappen und durch das Kies räubern. Er fiel hinter Byrne auf Rang sechs zurück, konnte aber weiterfahren.

Der US-Amerikaner wollte nun mit der Brechstange wieder an Byrne vorbei. Die Folge war, dass er sich zunächst verbremste und noch ein Mal eine MotoCross-Einlage hinlegen musste. Er blieb aber wieder sitzen und donnerte hinter Byrne her. Eine Runde später hatte er ihn wieder und holte sich Rang fünf.

Shane 'Shakey' Byrne mischte munter mit., Foto: Sterilgarda Ducati
Shane 'Shakey' Byrne mischte munter mit., Foto: Sterilgarda Ducati

Vorne hatte Fabrizio seinem Teamkollegen Haga die Führung unterdes wieder abgeluchst und der Römer konnte tatsächlich um einiges Schneller fahren, als der Japaner. Er brachte einen respektablen Sicherheitsabstand von rund zwei Sekunden zwischen sich und Haga. Der Sieg war ihm nicht mehr zu nehmen. Auch Haga holte sich den zweiten Platz ganz sicher und übernahm die WM-Führung wieder. Spies bekam als Fünfter nur elf Punkte, Haga deren 20. Mit einem Rückstand von sechs Zählern war der Japaner in das Rennen gestartet. Laut Adam Riese entsprach das nun einer Führung von drei Punkten.

Fraglich ist weiterhin, was mit Jonathan Rea los ist. Der Brite legte auch im zweiten Lauf eine gewisse Übermotivation an den Tag, verbremste sich zu Beginn des Rennens, verbremste sich am Ende des Rennens. Der Ten Kate-Pilot war ein ständiger Besucher des Kiesbetts, auch wenn er dieses Mal sitzen blieb. Drei Runden vor Schluss zum Beispiel, wollte er sich Byrne schnappen, war dabei wieder etwas zu optimistisch und kam am Kurvenausgang wieder in den Kies. In der letzten Runde schaffte er es doch noch an Byrne vorbei auf Rang sechs.