Kenan Sofuoglu holte sich im Imola-Zweiteiler den Sieg in der Supersport Weltmeisterschaft. Zunächst war der Lauf nach einem Motorplatzer bei Joan Lascorz abgebrochen und anschließend neu gestartet worden. Nachdem Cal Crutchlow im zweiten Teilrennen stürzte und sich Eugene Laverty Rang zwei sichern konnte, trennen die beiden nun noch zwei Punkte in der Gesamtwertung. Den dritten Platz im Rennen holte sich der Franzose Fabien Foret.

Rennen Teil 1

Kenan Sofuoglu erwischt von Rang zwei aus den besten Start und setzte sich in Front. Der Türke ist an das Siegen gewöhnt, hatte dieses Jahr aber erst zwei davon auf dem Konto. Das sollte in Imola aufgestockt werden.

Einen spektakulären Moment gab es gleich in der ersten Runde. Durch die ersten Kurvenpassagen war noch alles gut gegangen und die 26 gestarteten Piloten reihten sich brav hinter Kenan Sofuoglu ein. Doch in der vierten Kurve erwischte es Mark Aitchison. Der Honda-Pilot flog per Highsider ab und sein Bike schlitterte über die Fahrbahn nach außen. Dabei hatten er und auch die vielen nachfolgenden Piloten Glück, dass weder einer das Motorrad traf, noch dass der Australier überfahren wurde.

Joan Lascorz mischte munter an der Spitze mit., Foto: WorldSBK
Joan Lascorz mischte munter an der Spitze mit., Foto: WorldSBK

Nur wenige Runden dauerte es, bis sich das Feld sortiert hatte. Sofuoglu, Joan Lascorz und Cal Crutchlow setzten sich ab. Es gab nun ein heißes fighten. Gerade Kawasaki-Pilot Lascorz wollte endlich den Sieg holen. Fünf Mal hatte er in dieser Saison schon auf dem Podest gestanden, war drei Mal Vierter. Aber der Sieg fehlte dem Spanier noch. In Runde neun schnappte er sich beim Anbremsen der Tamburello-Schikane den Türken Sofuoglu und zog in seinem Windschatten auch noch Crutchlow mit.

Kaum die Führung übernommen, war das Rennen für Lascorz beendet. Der Motor der Kawasaki platzte. Lascorz selbst bemerkte diesen Defekt aber erst ein paar hundert Meter und Kurven später. Er hielt sofort an. Doch Crutchlow und Sofuoglu, die direkt hinter ihm fuhren, machten schon gleich langsamer, hatten Ölspritzer auf ihren Visieren. Das Rennen wurde abgebrochen.

Lascorz hatte aber noch Glück im Unglück. Denn der Spanier war nach dem Motorplatzer noch voll in die schnelle Linkskurve im Infield gegangen. Aber Gott-sei-Dank bekam er dabei kein Öl auf den Hinterreifen und kam ohne Sturz durch.

Re-Start

Nachdem die Piste gereinigt worden war, sollte das Rennen über neun Runden neu gestartet und die beiden Teile anschließend addiert werden. Eugene Laverty erwischte den besten Start, bog als Erster ein und setzte sich zusammen mit Sofuoglu und Crutchlow vom Rest des Feldes ab.

Eugene Laverty brachte sich in der WM wieder in Schlagdistanz., Foto: Honda
Eugene Laverty brachte sich in der WM wieder in Schlagdistanz., Foto: Honda

Obwohl Laverty aus dem ersten Heat schon rund fünf Sekunden Rückstand mitgebracht und mit dem Sieg eigentlich nichts mehr zu tun hatte, wurde er von Sofuoglu und Crutchlow heftig attackiert. Seine Führung währte auch immer nicht lange. Der Türke presste sich am Iren vorbei, der konnte meist auf der Bremse zur Tamburello-Schikane wieder kontern. Doch in der Addition beider Läufe spülte ihn dies natürlich nicht weiter nach vorn.

Fünf Runden vor Ende hatte Sofuoglu die Führung auf der Strecke übernommen und konnte diese auch weiter ausbauen, da er vor dem Abbruch schon geführt hatte. Crutchlow konnte noch halbwegs mithalten, Laverty musste abreißen lassen.

Crutchlow warf die Yamaha weg., Foto: Yamaha
Crutchlow warf die Yamaha weg., Foto: Yamaha

Zwischenzeitlich hatte Crutchlow in der Addition rund anderthalb Sekunden zurückgelegen. Doch als er wieder am Hinterrad des Honda-Piloten Sofuoglu klebte, waren es nur noch vier Zehntel. Dann kam der Angriff und das Überholmanöver. Nun musste der Brite Dampf machen und den Widersacher abschütteln. Der wiederum musste nur hinter Crutchlow herfahren und den Abstand konstant halten.

Eine halbe Runde nachdem Crutchlow auf der Piste an Sofuoglu vorbei gegangen war später, konnte er auch die Führung in der Addition übernehmen. Doch dann kam das Aus für den Yamaha-Piloten. In der Bergabpassage rutschte ihm das Vorderrad weg, wodurch Sofuoglu die Führung auf der Strecke und in der Addition zurückerbte. Damit lag Laverty auf zwei und Fabien Foret, der Teamkollege Crutchlows, auf drei.

Jetzt hatte Honda-Pilot Laverty den ersten Satzball. Sollte er den zweiten Rang sicher nach Hause bringen, konnte er den Rückstand in der Gesamtwertung auf zwei Punkte einschmelzen und damit alles wieder offen machen. Auf der Strecke hatte er Foret im Nacken, in der Addition lag selbiger eine Sekunde hinter ihm. Am Ende sicherte er sich den zweiten Rang. Die WM ist wieder offen.