Nach den Rennen auf dem Nürburgring sprach Ben Spies offen darüber, dass sein Vertrag nur vorsehe, dass er mit Yamaha weiter macht und gab damit der Gerüchteküche reichlich Nährstoffe. "Als ich in die Superbike WM kam, wollte ich in der Yamaha-Familie bleiben", erklärte er gegenüber SpeedGreen. "Ich fühlte mich gleich wohl und freue mich natürlich in den nächsten zwei Jahren in dieser großen Familie zu bleiben. Und ich meine, Yamaha führt in der MotoGP, Superbike und Supersport, also haben sie auch gute Bikes."

Direkt auf 2010/2011 angesprochen und nach der Serie, in welcher er dann fahren wird, sagte Spies: "Es gibt viele Optionen in verschiedenen Verträgen, das ist klar. Alles was ich sagen kann ist, dass ich in den nächsten paar Jahren bei Yamaha sein werde. Am Ende ist mein oberstes Ziel, bei Yamaha zu sein. Wo das sein wird, wissen wir noch nicht. Die Dinge können sich noch ändern, aber es ist vorgesehen nächstes Jahr Superbike und dann MotoGP zu fahren. Das ist im Moment der Standpunkt, aber das kann sich ändern."

Heißer Kampf: Spies und Haga können noch Weltmeister werden., Foto: WSBK
Heißer Kampf: Spies und Haga können noch Weltmeister werden., Foto: WSBK

Doch zunächst konzentriere er sich voll auf den WM-Titel in der Superbike Weltmeisterschaft. Denn auch wenn er auf dem Nürburgring um 18 Punkte erstmals die Führung übernehmen konnte, weiß Spies, dass dies nicht viel ist. "18 Punkte Vorsprung sind nichts in dieser Meisterschaft, aber es ist das erste Mal, dass wir sie anführen", erklärte er. "Aber von anfänglich über 80 Punkten Rückstand, als die Leute sagten es ist unmöglich, haben wir aufgeholt und sind nun vorn. Wir waren einfach stark. Auf zwei der nächsten drei Strecken habe ich schon getestet und da sollten wir wieder stark sein." Diese beiden Strecken sind Imola, wo zuletzt vor dem Rennen in Brünn getestet wurde und Portimao wo er letztes Jahr nach dem letzten Rennen erstmals in den Sattel der Yamaha steigen konnte. Magny Cours kennt er noch nicht. "Aber ich kannte ja dieses Jahr die meisten Strecken noch nicht", musste auch Spies etwas schmunzeln.

Im Titelkampf denkt er, dass er und Noriyuki Haga es unter sich ausmachen werden. Die anderen seien zu weit weg. "Aber es kann halt nur einen geben. Es wird ein harter Fight", spielte er auch darauf an, dass er abseits der Piste sehr gut mit Haga befreundet sei. "Nori ist ein guter Gegner und wir haben nach dem zweiten Lauf gequatscht. Er sagte: Scheiße, so ein Pech! Und ich meinte, er solle weiter pushen, denn das ist das, was ich das ganze Jahr auch machen musste. Aber wer auch immer den Titel gewinnt, wir werden uns hinsetzen und ein Bier oder was auch immer zusammen trinken."

Das gute Verhältnis mit Haga sei sehr schön, auch wenn es die Situation manchmal nicht leicht mache. "Aber du kannst dich vor oder nach dem Rennen hinsetzen und etwas quatschen. Wir werten die Rennen auch zusammen aus und verstehen uns gegenseitig so besser. Das ist auch wichtig, wenn wir bei den Geschwindigkeiten gegeneinander kämpfen", erklärte Spies.