Der Brite Haslam hat einen entscheidenden Nachteil gegenüber den meisten Spitzenpiloten am kommenden Wochenende: Er ist noch nie in Katar gefahren. Bei einem Abstand von nur einer Sekunde zwischen den 20 schnellsten Piloten - wie es in Phillip Island der Fall war - ist Streckenkenntnis eine Grundvoraussetzung für den nötigen Speed. Damit sichern sich einige andere Piloten schon unfreiwillig, aber sich nicht ungewollt, Vorteile. Doch für Haslam ist die Aufgabe, eine neue Strecke kennenzulernen, das Salz in der Suppe.

"In Australien hatten wir vorher zwei Tage um zu testen", so Leon Haslam vom Stiggy Honda Privatteam. "In Katar wird das alles anders. Ich habe noch nie ein Rennen auf dem Losail Circuit gefahren und das Team hat keine Daten von irgendwelchen Tests oder Rennen. Aber darum sind wir hier: Um die Aufgaben zu lösen, die uns 2009 bringt. Wir wissen, dass wir ein gutes Team sind und eine gute Maschine haben. Es liegt an uns allen im Team das Beste aus unserem Packet zu machen und aus den Rennen am Samstag heraus zu holen."

Haslam liegt, nach zwei gefahrenen Saisonrennen, auf dem dritten Rang der Gesamtwertung. Dennoch ist sich der Brite bewusst, dass der kleinste Faktor darüber bestimmen kann, ob er an der Spitze bleibt oder ob er im Mittelfeld verschwindet. "Wir sind wieder dort, wo wir schon vor Beginn der Saison einmal waren", so Haslam weiter. "Wir müssen erkennen, dass da 15 Werksmaschinen draußen sind. Wir sind ein Privatteam. Das müssen wir uns auch klar machen und gleich am Donnerstagmorgen beginnen hart zu arbeiten."

"Wenn wir das Basis-Setup, welches wir in Australien gefunden haben, schnell an den Losail Circuit anpassen können, haben wir einen guten Ausgangspunkt für die drei Tage, die vor uns liegen", fügte Haslam noch hinzu. "Ich glaube nicht, dass wir Kilometer-Weit weg von der Spitze sein werden. Aber in der diesjährigen Superbike Weltmeisterschaft kann dich eine Zehntel bereits vier oder fünf Plätze kosten. Daher ist es wichtig, gleich von der ersten Runde des Trainings an, bis zur letzen des zweiten Rennens, ordentlich konzentriert und fokussiert zu sein."