Ende 2019 wurde Andrea Iannone, seinerzeit Stammpilot bei Aprilia, des Dopings überführt und zunächst für 18 Monate gesperrt. Nach einer gescheiterten Berufung wurde die Sperre des 'Maniac' vom Internationalen Sportgerichtshof CAS sogar auf vier Jahre ausgeweitet. Ende 2023 endet Iannones lange Sperre, ab 2024 darf er theoretisch wieder Motorradrennen fahren - und wird dies tatsächlich auch tun.

Genauer gesagt geht es für den mittlerweile 34-jährigen Italiener in die Superbike-Weltmeisterschaft. Dort wird Iannone in der Saison 2024 eine Kunden-Ducati pilotieren. Dies verriet Ducati-Teammanager Gigi Dall'Igna im Gespräch mit 'WorldSBK.com': "Ich freue mich sehr, dass er sich einem unserer Satellitenteams anschließen wird. Ich möchte ihm viel Glück für sein Comeback wünschen."

Das Duo kennt sich noch aus gemeinsamen MotoGP-Zeiten im Ducati-Werksteam, wo Iannone zwischen 2015 und 2016 fuhr, ehe er für Jorge Lorenzo Platz machen musste und zu Suzuki wechselte. 2016 feierte der Mann mit der Startnummer 29 in Spielberg seinen einzigen MotoGP-Sieg, welcher zeitgleich Ducatis erster Triumph seit 2010 war. "Andrea war ein wichtiger Fahrer für Ducati. Als ich zu Ducati gestoßen bin, haben wir unseren ersten Sieg mit ihm gefeiert", erinnert sich Dall'Igna. "Er hat jedes Mal sein Bestes für uns gegeben, das respektiere ich."

Philipp Öttl vor dem Aus: Iannone wohl zu GoEleven Ducati

In welchem Team Iannone unterkommen wird, konnte der Teammanager der Roten noch nicht verraten. Die wahrscheinlichste Option ist jedoch das GoEleven-Team, wo der Deutsche Philipp Öttl damit vor dem Aus stehen würde. Bei Barni Ducati und Motocorsa Ducati stehen Danilo Petrucci und Axel Bassani nämlich kurz vor der Vertragsverlängerung und im vierten Kundenteam Marc VDS wurde Sam Lowes bereits als Stammfahrer präsentiert.

Andrea Iannone siegte 2016 in Spielberg für Ducati in der MotoGP, Foto: Tobias Linke
Andrea Iannone siegte 2016 in Spielberg für Ducati in der MotoGP, Foto: Tobias Linke

Es wird spannend zu sehen sein, zu welchen Leistungen Iannone 2024 in der Superbike-WM in der Lage sein wird. Sein letzter Rennstart datiert schließlich vom Valencia-GP der MotoGP Ende 2019 - also vor fast vier Jahren. Seither war es dem Italiener nur erlaubt, Straßenmotorräder zu fahren, vergleichbar mit Rennmaschinen ist das aber natürlich nicht.

Dennoch glaubt Dall'Igna, dass sein Schützling beeindrucken wird: "Sicherlich braucht er noch etwas Zeit, um sein volles Potenzial zu entfalten, aber er hat viel Talent und ein großes Herz. Ich erwarte, dass er 2024 einige gute Ergebnisse erzielen wird."