Einige Superbike-Teams testeten vor dem Abflug nach Australien noch einmal zwei Tage lang im spanischen Jerez. Nachdem der erste Tag von Regen gestört wurde, lief es am Donnerstag besser. Am Nachmittag fuhren alle Fahrer auf den andalusischen Kurs und arbeiteten bei starkem Wind. Tom Sykes war am Ende Schnellster. "Wir fanden bei diesem Test einige kleine gute Dinge. Die Veränderung am Setup, die wir im Winter vorgenommen haben, verbesserte unsere Leistung bei windigen Bedingungen. Die kleinen Dinge, die wir an der Balance des Bikes vorgenommen haben, halfen beim Gefühl für das Vorderrad weiter", erläuterte der Weltmeister.

Nun ist Sykes bereit für den Saisonstart. "Ich freue mich, um diese Zeit nächste Woche schon in Australien zu sein. Wir haben noch zwei tolle Testtage vor dem Rennwochenende vor uns. Für das Rennwochenende werden wir komplett bereit sein. Die Atmosphäre in unserem Team ist sehr ruhig und wir freuen uns darauf zu sehen, wie wir in die Saison starten können", fuhr der Kawasaki Pilot fort, nachdem er seinen Teamkollegen beim Test nur um 0.2 Sekunden hinter sich ließ. "Ich bin jetzt glücklich und freue mich auf den Saisonstart und den letzten Test auf Phillip Island. Alles fühlte sich gut an und ich fühle mich auf dem Motorrad wohl", strahlte Loris Baz.

"Ich bin mir sicher, dass wir weiter gut arbeiten und gut in die Saison starten können", fuhr der Franzose fort. "Aber zunächst müssen wir erst einmal die beiden Testtage in Australien bestmöglich nutzen. Wir konnten unter besseren Bedingungen gute Rundenzeiten fahren, aber die Strecke war allgemein sehr rutschig. Ich denke, unsere Zeiten waren - wenn man die Wetterbedingungen in Jerez bedenkt - gut."

Auch Marco Melandri fühlte sich gut, obwohl er am ersten Tag einen harmlosen Sturz erlebte. "Wieder hatten wir hier zwei schwierige Tage. Das Wetter hat nicht geholfen", begann er. Der Italiener erklärte, dass er am ersten Tag verschiedene Elektronikeinstellungen im Nassen probiert habe, die gut funktionierten. "Dann habe ich einen dummen Fehler gemacht und bin gestürzt." Melandri ist überzeugt, mit seinem neuen Arbeitsgerät auf dem richtigen Weg zu sein. "Nun können wir nur noch auf Phillip Island warten und hoffen, dass wir dort zwei sonnige Tage zum Testen haben, damit wir die Settings vor dem ersten Rennen noch feintunen können. Ich bin sehr zuversichtlich und zufrieden."

Wie sein neuer Teamkollege, so stürzte auch Sylvain Guintoli ab, während er nach und nach versuchte, wieder ein Gefühl für seine RSV4 zu bekommen. "Es ist großartig, nach einem so langen Winter zurück zu sein! Ich habe wieder ein Gefühl für die RSV4 im Nassen." Auch auf trockener Strecke habe sich der Franzose schnell wieder wohlgefühlt. "Es ist wie beim Fahrradfahren: Man vergisst nicht so schnell, wie es geht. Ich freue mich sehr, obwohl meine Schulter etwas geschafft ist. Ich bin auch noch auf die rechte Seite geflogen, also denke ich, dass man das als vollständigen Test bezeichnen kann. Hoffentlich gibt es keine großen Probleme. Ich fühle mich jetzt sehr erleichtert, denn zuvor war ich sehr besorgt. Nach fast vier Monaten ohne Bike war ich mir nicht mal sicher, ob ich fahren kann, aber nun weiß ich, dass ich für Australien bereit bin."

Während sich Jonathan Rea zwischen beide Aprilia-Piloten schob, landete Leon Haslam noch hinter EVO-Pilot Jeremy Guarnoni, aber vor David Salom. "Am ersten Tag konnten wir im Nassen gut arbeiten und man hat normalerweise bei einem Test nicht die Möglichkeit, unter komplett nassen Bedingungen zu fahren. Das war hilfreich für uns mit dem Setup des EVO-Bikes, das in diesem Jahr neu ist", schilderte der Spanier, der am zweiten Tag einige Teile für den Saisonauftakt testen konnte. "Kurz vor dem Ende des zweiten Tages, begann es wieder zu regnen, also konnten wir unsere Rundenzeit nicht weiter verbessern. Ich bin bereit, wieder in Australien zu testen und das Bike funktioniert gut, also denke ich, dass wir in der EVO-Kategorie auf einem guten Niveau sein sollten."

Inoffizielle Zeiten:

Tom Sykes (Kawasaki Racing Team) 1:42.1
Loris Baz (Kawasaki Racing Team) 1:42.3
Marco Melandri (Aprilia Racing Team) 1:42.4
Jonathan Rea (Pata Honda World Superbike) 1:42.4
Sylvain Guintoli (Aprilia Racing Team) 1:42.5
Jeremy Guarnoni (MRS Kawasaki - EVO) 1:43.5
Leon Haslam (Pata Honda World Superbike) 1:43.7
David Salom (Kawasaki Racing Team – EVO) 1:44.1
Alessandro Andreozzi (Team Pedercini Kawasaki – EVO) 1:44.5