Beim Saisonauftakt 2012 auf Phillip Island belegte Werksfahrer Marco Melandri im ersten Lauf den zweiten Rang. Und das, obwohl er nur auf Startplatz 13 stand, nachdem die Superpole-Qualifikation am Samstag abgesagt werden musste und damit ein Kampf um bessere Startpositionen nicht möglich war. Im zweiten Lauf wurde er Sechster.

"Ich bin wirklich glücklich! Es ist wunderbar, dass ich gleich in meinem ersten Rennen auf der RR das bisher beste Ergebnis für BMW holen konnte. Das kann ich noch gar nicht glauben. Die Jungs an der Strecke und in der Fabrik arbeiten wirklich hart, und sie haben einen großartigen Job gemacht. Wir wussten nicht genau, wie gut wir im Rennen sein würden, da wir bei den Wintertests keine Longruns absolviert hatten. Während des Rennens habe ich einfach versucht, meinen Rhythmus beizubehalten und nicht zu aggressiv zu sein, da ich wusste, dass ich auf meine Reifen achten muss. Ich musste auf den richtigen Moment warten, um Tom Sykes und Sylvain Guintoli zu überholen. In den letzten beiden Runden hat Sylvain noch einmal mächtig Druck gemacht, aber ich habe mich auf mich selbst konzentriert und meine Position verteidigt", sagte Melandri zum ersten Lauf.

Das zweite Rennen sei sehr schwierig gewesen. "Es war wärmer, also musste ich mehr pushen, um die Jungs vor mir abzufangen. Das war nicht einfach. Aber wir haben das erste Wochenende auf Rang zwei der Gesamtwertung beendet, das ist besser als erwartet. Nun haben wir einen Monat Zeit, um die Daten zu analysieren und zu versuchen, uns noch weiter zu steigern. Wir werden in Spanien testen, und das gesamte Team arbeitet sehr hart. Wir alle haben dasselbe Ziel, und es ist schön zu sehen, wie hoch motiviert alle sind. Zudem möchte ich der Familie von Oscar McIntyre, den wir gestern verloren haben, mein tiefstes Mitgefühl bekunden."

Sein Teamkollege Leon Haslam zeigte ebenfalls eine starke Leistung. Nur vier Tage, nachdem sein gebrochenes rechtes Schienbein mit zwei Schrauben fixiert wurde, kämpfte er beherzt gegen die Schmerzen an und holte einen zwölften und einen starken fünften Rang. Insgesamt sammelte das Team BMW Motorrad Motorsport an diesem Wochenende 45 Punkte, so viele wie noch nie zuvor.

Haslam freute sich: "Ich bin wirklich sehr zufrieden. Im ersten Rennen hatten wir Schwierigkeiten, die mich etwas beeinträchtigt haben. Obwohl das Ziel nur war, Punkte zu sammeln, wusste ich, dass mehr drin gewesen wäre. Zwischen den Rennen haben die Jungs wirklich hart gearbeitet: Sie haben den Motor, die Elektronik und die Balance des Bikes geändert, und wir waren auf Anhieb in der Lage, mit um eine Top-Fünf-Platzierung zu kämpfen. Ein großer Dank geht an das Team und das medizinische Personal, die es überhaupt erst möglich gemacht haben, dass ich fahren kann! Gleichzeitig möchte ich gegenüber der Familie und den Freunden von Oscar McIntyre, der gestern bei dem tragischen Unfall gestorben ist, mein Beileid ausdrücken."

BMW Motorrad Motorsport Direktor Bernhard Gobmeier ergänzte: "Insgesamt war es ein sehr positives Wochenende – Marcos zweiter Platz war das bisher beste Ergebnis von BMW Motorrad in der Superbike-Weltmeisterschaft. Das Wochenende verlief ein bisschen wie eine Achterbahnfahrt, aber am Ende konnten wir zeigen, dass sich die im Winter geleistete Arbeit ausgezahlt hat. Dennoch sind wir noch nicht da, wo wir hin wollen, und wir müssen noch in manchen Bereichen nachlegen. Und das werden wir in den nächsten Wochen tun."

Er fügte hinzu: "Im Namen des gesamten Teams und von BMW Motorrad, möchte ich der Familie und den Freunden von Oscar McIntyre, der beim gestrigen Unfall auf Phillip Island sein Leben verloren hat, unsere Anteilnahme aussprechen."