Die Superbike-WM dürfte 2012 auch auf der Strecke eine gute Show liefern, Foto: WorldSBK
Die Superbike-WM dürfte 2012 auch auf der Strecke eine gute Show liefern, Foto: WorldSBK

Die Superbike Weltmeisterschaft will 2012 für ein paar neue Superlative sorgen – und zwar mindestens in den Klassen der Superbike und der Supersport. Dafür wurden im Vergleich zur Konkurrenzserie nicht viele Regeln geändert. Nein, in der FIM Superbike wählt man eine andere Form von Revolution und verpasst sich einfach nur eine neue Identität.

Diese soll für Spannung, Action und harten Wettkampf im seriennahen Rennsport stehen. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass die Britische Superbike immer noch besser präsentiert ist, als die WM. Damit man sich aber nicht gänzlich auf ein schickes Logo verlassen muss, gibt es auch noch ein Wintertestverbot und die Ein-Motorradregel, als größte Veränderungen für 2012. Fahrer und Teams erwarten sich allerdings keine Schwierigkeiten davon. Die Abstimmungsarbeiten können künftig nur mit einem Bike erledigt werden, dafür gäbe es aber Raum für den ein oder anderen Fahrer mehr, was wiederum für besseren Wettbewerb sorgen dürfte.

Superlativ 1: Russland - Die WSBK wird in der kommenden Saison als erste internationale Motorradstraßenmeisterschaft in Russland zu Gast sein. Der Moskau Raceway wird zur Mitte der Saison erstmals Austragungsort – und da es die Strecke bereits gibt und sie auch die geforderten Sicherheitsstandards erfüllt, dürfen Fans und Fahrer davon ausgehen, dass die Rennen auch wirklich stattfinden werden. Der Reiz des Unbekannten, was Strecke, Land und Leute betrifft, darf schon als kleiner extra Bonus 2012 gesehen werden.

Superlativ 2: Teams und Fahrer - In der Supersport gibt es gewöhnlich in jedem Jahr einige neue Gesichter und Teams zu sehen, in der Superbike ist ständiger Wechsel bei den Top-Fahrern eher ungewöhnlich. 2012 ist das anders, denn es gab einige Fahrerwechsel, Neuzugänge, Aussteiger und Einsteiger. Alles ist neu und gut durchgemischt, was zumindest die ersten Rennen weniger berechenbar machen sollte.

Mit Gruppenkämpfen darf gerechnet werden, Foto: BMW Motorrad Motorsport
Mit Gruppenkämpfen darf gerechnet werden, Foto: BMW Motorrad Motorsport

Castrol Honda ist künftig nicht nur mit dem Ride-by-Wire System unterwegs, sondern auch mit Hiroshi Aoyama. Der Japaner kommt aus der MotoGP in die WSBK und soll zusammen mit Jonathan Rea eine starke Fahrerpaarung abgeben. Wenn das Team den Schwung aus den letzten Rennen 2011 mitnehmen kann, sollte man zusammen mit BMW und Aprilia für spannende Rennen sorgen können. Auch bei diesen beiden Teams gab es Umbesetzungen. Marco Melandri fährt künftig mit der 'Krautmaschine', ab Januar darf er sich dann auch öffentlich dazu äußern, wie gut oder schlecht es damit läuft. Der Italiener legte eine starke Rookie-Saison hin und wenn ihm die BMW passt, dann zählt er zum Favoritenkreis.

Genau wie Eugene Laverty, der nach dem Yamaha-Rückzug bei Aprilia unterkam. Der Ire darf sich gleich mit zwei Herausforderungen herumschlagen – einer neuen Maschine und Teamkollege Max Biaggi. Mal sehen, was das kleinere Übel wird und ob er das Leben an der Seite der Diva besser meistern kann, als sein Vorgänger Leon Camier.

Apropos. Der Engländer wird mit Crescent Suzuki unterwegs sein, ein Team das aus der BSB in die WSBK kommt und von dem viel erwartet wird. Erst mal noch die Bekanntgabe des zweiten Fahrers, aber auch auf der Strecke und in den Ergebnislisten. Immerhin hat man sich Yoshimura als Technikpartner ins Boot geholt, da sollten ein paar Top-Resultate drin sein.

Operation Titelverteidigung für Carlos Checa, Foto: Althea Racing
Operation Titelverteidigung für Carlos Checa, Foto: Althea Racing

Nicht zu vergessen..

Neben den Umbesetzungen gibt´s natürlich noch das, was bleibt. Weltmeister Carlos Checa, der wie jeder Nummer 1-Fahrer die Titelverteidigung im Sinn hat. Die Privat-Ducati, die 2011 stärker waren als 2010 und die man auch 2012 auf der Rechnung haben muss. Vielleicht kann auch Maxime Berger sein Potential mit Effenbert-Liberty Racing besser zur Schau stellen, immerhin wird es seine zweite Saison. Oder Kawasaki, die ihr Engagement in der SBK und WSP weiter intensivieren wollen. Mit Kenan Sofuoglu (WSP) und Tom Sykes hat man jeweils eine geprüfte Leitfigur im Team.

Wenn man all diese Punkte zusammen nimmt und nur wenigstens die Hälfte davon durch die Protagonisten umgesetzt werden können, dann wird es eine Hammer-Superbike-Saison. Einen Dominator wie in den vergangenen Jahren, dürfte es, wenn man nach dem Papier geht, nicht mehr geben. Als Bonus obendrauf gibt es noch die Klassen der WSP und STK, die ebenfalls nicht langweilig werden dürften. Die Mittel sind gegeben, es liegt an den Fahrern und Teams uns spannenden Sport zu liefern, dann klappt's auch mit dem Identitätswechsel.