Nach der Glanzvorstellung von Ben Spies im letzten Jahr, hatte sich der amtierende Supersport-Weltmeister Cal Crutchlow die Yamaha R1 sicher fahrbarer vorgestellt. Doch schon bei den ersten Testfahrten musste der 24-jährige feststellen, dass das Motorrad eben doch nicht so der Überflieger ist.

"Wo ich in der Meisterschaft stehe reflektiert das überhaupt nicht", sagte Cruchtlow gegenüber Crash.net. "Glücklicherweise für mich wissen das die meisten Leute in diesem Fahrerlager und Yamaha weiß das auch. Ich habe kein Problem mit hohem Tempo und schnellen Runden, aber sie sehen wie schwierig es ist - sie können das in den Daten sehen. Sie sind ja nicht dumm."

Am letzten Wochenende klappte es dann auch endlich mit dem ersten Sieg für Crutchlow und der kam beim Heimrennen sogar im Doppelpack. Trotzdem ist die R1 noch immer kein Übermotorrad. "Wir bekamen für das Motorrad keine Updates, nur zwölf PS mehr, aber das hat alles nur schlimmer gemacht", schilderte er weiter. "Dass Yamaha das ganze Jahr über mit nichts Neuem an den Tisch gekommen ist, ist enttäuschend. Aber jeder kämpft mit der ökonomischen Situation und die Entwicklungskosten sind horrend."

Crutchlow, der derzeit auch mit einem MotoGP-Platz in der Tech 3-Mannschaft von Herve Poncharal in Verbindung gebracht wird, schielt auch mit etwas Wehmut auf die richtigen Werksteams. "Die einzigen Mannschaften, die Testteams haben, sind Aprilia und BMW und das sind auch die, die jedes Wochenende ganz große Schritte machen. Du bekommst ein Testteam oder die Entwicklung aber nicht in zwei Tagen organisiert."

"Die Leute in Japan müssen rausgehen und das Bike fahren, aber das kostet Millionen und Yamaha ist da wirtschaftlich nicht in der Lage, das zu tun. Daher müssen wir das stattdessen auf der Rennstrecke tun. Aber wir werden uns weiter abrackern und alles, was ich tun kann, ist, mein bestes geben. Ich versuche wirklich alles und ich glaube, dass sich das auch zeigt."