Ein Australier auf einem deutschen Motorrad hat den Italienern bei ihrem Heimrennen in Misano die Show gestohlen: Troy Corser (AUS) bescherte am Samstag BMW Motorrad Motorsport die erste Poleposition in der FIM Superbike-Weltmeisterschaft in der jungen Geschichte des Teams. Die Italiener Max Biaggi und Michel Fabrizio starten am Sonntag von den Positionen zwei und drei. Mit einer Zeit von 1:35.001 Minuten erstellte Troy einen neuen Superbike-Rundenrekord auf dem 4,226 Kilometer langen Misano World Circuit. Sein Teamkollege Ruben Xaus (ESP) qualifizierte sich für die Rennen am Sonntag als Zwölfter.

Troy Corser sagte dazu: "Zuallererst möchte ich mich bei dem ganzen Team bedanken – bei meinen Mechanikern, den Technikern und den Jungs in der Werkstatt in Deutschland. Wir hatten in den vergangenen Wochen einige Schwierigkeiten mit den Reifen, aber haben im Test hier zuletzt gute Fortschritte gemacht. Wir haben einige Veränderungen am Fahrwerk und der Federung vorgenommen. Endlich zahlt sich die harte Arbeit aus. Das war mehr oder weniger eine perfekte Runde, dennoch: Ehrlich gesagt bin ich selbst etwas erstaunt über die Rundenzeit. Für morgen werden wir am Setup des Bikes nicht viel verändern, denn es läuft wirklich gut. Vielleicht spielen wir noch ein bisschen mit der Elektronik oder der Motorbremse, aber das war´s. Heute haben wir einen weiteren Meilenstein erreicht. Jetzt will ich natürlich bald ein Rennen gewinnen."

Xaus holt Startplatz zwölf

Teamkollege Ruben Xaus qualifizierte sich als Zwölfter für die morgigen beiden Rennen. "Ich fühle mich wohl auf dem Bike", protokollierte der Katalane. "Ich bin meine schnellste Runde auf Rennreifen gefahren, daher weiß ich, dass unsere Grundgeschwindigkeit stimmt. Leider hat der Qualifikationsreifen nicht für mich funktioniert. Troy hingegen hat heute eine unglaubliche Rundenzeit hingelegt. Ich muss einfach an meinem Fahrstil arbeiten, dass ich mit der Charakteristik der Qualifikationsreifen besser klar komme. Wenn ich meine Rundenzeiten anschaue, bin ich für morgen zuversichtlich. Ich muss aus der dritten Startreihe starten. Das heißt, dass Ich einige Arbeit vor mir habe. Dennoch: Im Rennsport kann alles passieren, und ich hoffe auf gute Resultate morgen."

Davide Tardozzi, der im letzten Jahr von Ducati zu BMW abgewandert war, war nach dem Erfolg Corsers zunächst sprachlos. Schließlich aber machte er seiner Freue Luft. "Ich bin wirklich glücklich heute. Troy hat dem jungen Team die erste Poleposition beschert. Wir verbessern die BMW S 1000 RR kontinuierlich, aber Troy hat heute den entscheidenden Unterschied gemacht. Morgen wird nicht einfach, denn die Zeiten auf den Rennreifen lagen wirklich eng beieinander. Dennoch: Ich glaube an unser Gesamtpaket. Leider hatte Ruben heute kein Glück: Er fuhr gut und hat wirklich gekämpft, aber er stürzte auf seiner fliegenden Runde. Deshalb konnte er keine schnelle Zeit fahren. Ich glaube dennoch, dass er morgen in den Top Acht landen kann."