Es war fast schon symbolisch für die komplette Saison: Beim 10. Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft sah der EQ.on-Seat von Powerracing zwar nach vier Stunden und drei Minuten die Zielflagge, doch gewertet wurde er in der Klasse SP3T nicht. Stammfahrer Nils Berger konnte das nach einer eher schwierigen Saison aber nicht mehr schockieren: "Wir hatten in diesem Jahr echt viel Pech und mussten einiges hinnehmen, wo wir nichts für konnten, da macht das hier auch nichts mehr."

Was war passiert? Eigentlich lag der Seat Leon Supercopa gut im Rennen. Berger und sein Fahrerkollege Raphael Hundeborn schlugen sich wacker in dem hart umkämpften Feld der Fahrzeuge mit Zwei-Litermotor mit Turboaufladung, als nach nur fünf Runden ein Rückschlag folgte. Berger wurde im Streckenabschnitt Wehrseifen von einem Gegner regelrecht abgeschossen und in die Leitplanke befördert.

"Dabei wurde der Frontsplitter zerstört. Ich kann von Glück sagen, dass ich es zurück an die Box geschafft habe", kommentierte Berger. Die Mechaniker von Powerracing arbeiteten fieberhaft, um den EQ.on-Seat wieder flott zu machen, aber es dauerte seine Zeit, bevor der schwarze Bolide wieder fahren konnte. Doch von diesem Zeitpunkt an, kämpften die beiden Piloten mit stumpfen Waffen. "Ohne den Splitter fehlt vorne der komplette Abtrieb. Beim Einlenken macht das Auto nahezu, was es will", Nils Berger macht der Mechanikercrew überhaupt keinen Vorwurf, im Gegenteil: "Ohne die gute Arbeit hätten wir das Rennen direkt beenden können." Doch mehr als im Verkehr mitzurollen war nicht möglich.

Unglücklicherweise reichten am Ende die gefahrenen 16 Runden nicht aus, um in die Wertung zu kommen. "Es hat einfach nicht sollen sein", meinte Berger, der wertvolle Punkte für den intern ausgeschriebenen Seat Motorsportpokal sammeln wollte. So verlor er in dieser Wertung einen Rang, beendete die Saison aber auf dem sechsten Platz. "Es sind 42 Piloten angetreten und ich konnte mich im vorderen Bereich platzieren, das ist doch für die erste Saison ganz gut", fand er.

Schon jetzt haben bei Powerracing die Planungen für die Saison 2011 begonnen. "Wir werden mindestens einen, vielleicht sogar zwei Seats an den Start bringen", verkündete Nils Berger. In den nächsten Wochen wird hier eine Entscheidung fallen. Da Seat schon angedeutet hat, es können auch 2011 mit dem Motorsportpokal weitergehen, hofft Berger dann die meisten Punkte dort zu sammeln und am Ende ganz oben zu stehen.