Marc Hennerici, Pierre Kaffer, Frank Stippler und Mike Rockenfeller sind weniger als 50 Kilometer vom Nürburgring entfernt zuhause, nicht viel weiter haben es Luca Ludwig und Marc Basseng. Das Heimspiel schlechthin aber ist der "Ring"-Marathon für das Team selbst, für Phoenix Racing. Seit zehn Jahren hat der erfolgreiche Rennstall von Ernst Moser seinen Sitz im Gewerbepark Nürburgring in Meuspath. Von da, wo die Rennfahrzeuge für DTM, FIA GT1 Weltmeisterschaft, International GT Open sowie die Langstreckenrennen auf dem Nürburgring vorbereitet werden, kann man sich dem Klang der Motoren von der Nordschleife nicht entziehen, und man kann die Dächer der Autos sehen, die über den Streckenabschnitt "Döttinger Höhe" jagen.

Keine vier Kilometer sind es bis mitten ins Fahrerlager, da lohnt sich kaum das Verladen der Fahrzeuge in die Renntransporter. "Der Nürburgring ist der ideale Standort für uns, hier sind wir zuhause", sagt der gebürtige Schwabe Ernst Moser, der sich seit vielen Jahren in der Eifel wohl fühlt. Viele seiner Teammitglieder sind echte Eifelaner. So stammen beispielsweise Teammanager Frank Lynn und Dateningenieur Jörg Baldes aus Adenau, Mechaniker Thomas Hoffmann aus Gilgenbach – jeweils in Hör- und Sichtweite zum Ring und somit von Geburt an mit Benzin im Blut.

Die Nähe zum Nürburgring war auch maßgeblich für die Karrieren der Lokalmatadore aus dem Phoenix-Team. Marc Hennerici, Sproß einer erfolgreichen Motorsport-Familie, lebt in Mayen und hat mit rund 25 Kilometer den kürzesten Anfahrtsweg. "Ich war schon als kleines Kind mit meinem Onkel Heinz am Ring, wenn er seine Rennen fuhr", so der 28-Jährige, der ansonsten auf einer Phoenix-Corvette in der GT1-WM startet. Nur 27 Kilometer sind es für Pierre Kaffer von Burgbrohl am Rhein bis zum Nürburgring. Kein Wunder also, dass er die Nordschleife als seine Lieblingsrennstrecke bezeichnet wie auch Frank Stippler, der nach 40 Kilometern in Bad Münstereifel sein Zuhause erreicht.

Knapp 50 Kilometer weg vom Ring im rechtsrheinischen Neuwied bei Koblenz wuchs Mike Rockenfeller auf, der in diesem Jahr die DTM im Phoenix-Audi bestreitet. "Der Nürburgring hat mich schon als kleiner Junge magisch angezogen", so der 26-jährige Rockenfeller. Genetisch bedingt ist der Motorsport-Bazillus beim erst 21-jährigen Luca Ludwig aus dem 60 Kilometer entfernten Bonn, schließlich war die Grüne Hölle schon immer das bevorzugte Jagdrevier seines erfolgreichen Vaters Klaus Ludwig. Der Kölner Marc Basseng braucht auch gerade einmal eine Autostunde für die 85 Kilometer bis zum Nürburgring. Und selbst für den gebürtigen Neusser Frank Biela ist der Ring seine Hausstrecke und Lieblingsstrecke sowieso.

Von Heimvorteil kann aber keine Rede sein, und trotzdem will Phoenix Racing beim Heimspiel besonders glänzen. Schließlich hat man die ADAC 24h Nürburgring schon zwei Mal gewonnen. Nicht nur die Lokalmatadoren bringen viel der so wichtigen Erfahrung auf der Nordschleife mit, sondern auch die übrigen Phoenix-Piloten. "Das 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife ist für jeden Fahrer eine echte Herausforderung, auf die man sich das ganze Jahr freut", sagt der dreimalige Gesamtsieger Hans-Joachim Stuck, für den der Ring längst ein zweites Zuhause geworden ist.

Hans-Joachim Stuck wechselt sich beim ADAC 24h Nürburgring – Sport1 überträgt viele Stunden live von Training und Rennen –mit Frank Stippler, Marc Basseng und Mike Rockenfeller am Steuer des Bilstein-Audi R8 LMS mit der Startnummer 98 ab. Das Team im S-Line-Audi mit der Nummer 99 bilden Frank Biela, Pierre Kaffer, Marcel Fässler sowie Marc Hennerici, und der Porta-R8 mit der Startnummer 97 wird von Luca Ludwig, Dennis Rostek, Marc Bronzel und Markus Winkelhock pilotiert.