Am kommenden Wochenende steigt wieder einmal das wichtigste Formel-3-Rennen der Welt. Beim legendären Stadtrennen in Macau treten die erfolgreichsten F3-Piloten beim Weltfinale gegeneinander an. Der diesjährige Macau Grand Prix ist die 59. Auflage des Events in der Nähe von Hong Kong, und zum 30. Mal fahren die Formelpiloten um den prestigereichen Gesamtsieg. Vier Deutschen gelang bislang der Triumph in China: Michael Schumacher (1990), Jörg Müller (1993), Porsche-Coach Sascha Maassen (1994) und zuletzt Ralf Schumacher im Jahr 1995.

In diesem Jahr treten vier deutsche und ein österreichischer Nachwuchspilot bei einem der schwierigsten Rennen weltweit an und versuchen, gegen die starke internationale Konkurrenz zu bestehen und die Nachfolge von Vorjahressieger Daniel Juncadella anzutreten. Motorsport-Magazin.com stellt die deutsch-österreichische Truppe vor.

Pascal Wehrlein:Wehrlein ist einer der Shooting-Stars des deutschen Nachwuchs. In seiner Premierensaison in der Formel 3 Euro Serie fuhr er gleich zur Vize-Meisterschaft und musste sich nur knapp Daniel Juncadella geschlagen geben. Wehrlein brauchte eine kurze Weile, um sich nach seinem Titelgewinn im ADAC Formel Masters an die Formel 3 zu gewöhnen, doch dann legte er richtig los. Die Meisterschaftsentscheidung der F3 Euro Serie fiel erst beim letzten Rennen der Saison in Hockenheim. Wehrlein feiert Macau-Premiere und tritt beim vertrauten Team Mücke Motorsport an. "Ein Sieg in Macau ist sicher ein Sprungbrett für höhere Aufgaben", weiß Wehrlein, der in China erneut auf Rivale Juncadella trifft.

Daniel Abt:Der nächste deutsche Vize-Champion im Bunde. Abt trat in dieser Saison erstmals in der GP3 an verpasste den Titelgewinn auf Anhieb nur hauchdünn mit zwei Punkten Rückstand auf Mitchell Evans. Für seine starken Leistungen wurde der Sprössling aus der Abt-Familie mit einem GP2-Test belohnt. Nach Saisonende startete er zudem in der World Series by Renault. Abt ist erst 19 Jahre jung, zählt in Macau aber schon zu den Veteranen - er startet zum dritten Mal in China. Beide Male fiel er vorzeitig aus, lag 2010 aber zwischenzeitlich in Führung. Entsprechend ambitioniert gibt er sich vor der diesjährigen Auflage: "Ich will diesmal den Sieg. Ich habe mehr Erfahrung in Formel-Fahrzeugen als viele meiner Rivalen. Das kann ein unschätzbarer Vorteil werden."

Lucas Auer: Vize-Meister Nummer drei: Auer schnappte sich in seiner ersten Saison im Formel-3-Cup den zweiten Gesamtrang hinter Jimmy Eriksson. Der junge Österreicher ist der Neffe von Gerhard Berger und hat Motorsport damit quasi in den Genen. "Das ist mit Sicherheit kein Nachteil, aber ich möchte meinen eigenen Weg im Rennsport gehen", sagte er bei Motorsport-Magazin.com. In Asien kennt sich Auer bestens aus, seine Kartkarriere führte ihn unter anderem in die JK Asia. Mit seinem Stammteam Van Amersfoort Racing startet er erstmals in Macau. "Es wird keine leichte Aufgabe, in Macau zu bestehen", sagte er. "Doch ich fühle mich perfekt vorbereitet. Unser Einsatz beim Saisonfinale der Formel 3 Euro Series war wichtig."

F3-Cup Vize Lucas Auer, Foto: Formel 3 Cup
F3-Cup Vize Lucas Auer, Foto: Formel 3 Cup

Sven Müller:Der Mainzer stieg neben Wehrlein aus dem ADAC Formel Masters in die F3 Euro Serie auf und landete nach sechs Podiumsplatzierungen auf dem sechsten Gesamtrang. Müller feiert am kommenden Wochenende ebenfalls seine Macau-Premiere und fährt für das vertraute Prema Powerteam. Hier trifft er auf starke Teamkollegen: Neben Vorjahressieger Juncadella setzt Prema in Macau auf Ferrari-Junior Raffaele Marciello und Hannes van Asseldonk. "An diesem Wochenende möchte ich nochmal alles, was ich die Saison über an fahrerischem Können und mental dazu gelernt habe, zeigen", sagte Müller. "Mein Ziel, das Rennen zu gewinnen, wäre natürlich grandios."

Lucas Wolf:Der Heidelberger war einer von vier Rookies in der diesjährigen Formel 3 Euro Serie. Wolf ging gemeinsam mit URD Rennsport an den Start und schloss sein Debütjahr als Elter hab. Sein Highlight war der dritte Platz im zweiten Rennen beim Saisonfinale in Hockenheim. Er hat bislang die wenigsten Erfolge im Vergleich zu seinen Macau-Kollegen vorzuweisen, freut sich aber die Herausforderung des 6,12 km langen Kurses entlang der Häuserschluchten.