Er kam, fuhr und siegte. Der erst 13-jährige Bayer Jonas Folger aus Schwindegg fuhr an diesem Wochenende (7./8. Juli 2007) sein erstes Rennen in der IDM - Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft. Dem Nachwuchstalent gelang dabei vor 16.500 Zuschauern auf dem Salzburgring auf Anhieb der komplette Durchmarsch: Schnellste Trainingszeit und damit Pole Position am Samstag und dann der Rennsieg in der Klasse IDM 125 am Sonntag, auch wenn der mit acht Tausendstel Sekunden äußerst knapp ausfiel.

Jonas Folger, der am 13. August seinen 14. Geburtstag feiert, ist damit der jüngste Sieger aller Zeiten in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft. Seit einem guten Jahr fährt der junge Honda-Pilot in der spanischen "Talenteschmiede", der Red Bull Moto GP Academy von Alberto Puig. Von dort aus wurde er jetzt auch für die restlichen Saisonrennen 2007 in der IDM eingeschrieben.

Georg Fröhlich baute seine Meisterschaftsführung aus, Foto: IDM
Georg Fröhlich baute seine Meisterschaftsführung aus, Foto: IDM

Rang zwei im Rennen ging an den Wechselburger Georg Fröhlich (Abbink BOS Racing Team/Honda), der damit seine klare Meisterschafts-Führung in der Achtelliterklasse weiter ausbaute. Dritter wurde mit einem Rückstand von knapp 10 Sekunden der 14-jährige Marvin Fritz (Kiefer BOS Sotin Racing Team/Honda).

Bereits das Qualifikationstraining am Samstag hatte mit einer Überraschung geendet, als Folger sich auf Anhieb die Pole Position für das Rennen holte. Mit knapp 3 Zehntelsekunden Rückstand auf Folger fuhr Titelkandidat Georg Fröhlich eine genau so gute Ausgangsposition für das Rennen heraus, wie die beiden 14-jährigen Honda-Piloten Marcel Schrötter und Marvin Fritz, die die dritt- und viertbesten Trainingszeiten erzielten.

Den besten Start zum Rennen erwischte Marcel Schrötter, doch bereits aus Runde eins kam Jonas Folger als Führender zurück. Schrötter fuhr an zweiter Stelle, doch er stürzte ausgangs der ersten Runde. Zwar konnte er sein Motorrad wieder in Gang setzen, doch er fiel weit zurück.

In der zweiten Runde übernahm Georg Fröhlich die Führung. Er und Jonas Folger begannen sich vom übrigen Feld abzusetzen, zwischen den beiden begann ein packender Schlagabtausch. Mehrfach wechselte die Führung. Keinem gelang es jedoch, den anderen aus dem Windschatten abzuschütteln.

So ging es gemeinsam in die letzte Runde. Folger bog als Führender in die Fahrerlagerkurve ein, doch Fröhlich kam dem Bayern im Kurvengeschlängel vor Start-Ziel immer näher und hätte auf dem Zielstrich Folger beinahe noch abgefangen. Am Ende fehlten dem Titelanwärter ganze 8 Tausendstel Sekunden zum Sieg.

Jonas Folger nach seinem ersten IDM-Sieg: "Es war ein toller Fight mit Georg. Der Zweikampf war genau so eng wie in der Spanischen Meisterschaft." Georg Fröhlich konterte in der Pressekonferenz: "Mir war schon klar, dass es schwer wird. Aber es hat Spaß gemacht, wieder mal einen Gegner für Zweikämpfe zu haben. Mein Start war dieses Mal nicht ganz so gut, aber ich bin ja schließlich keine Maschine."

Hinter Folger und Fröhlich fuhr Marvin Fritz nach dem Sturz von Schrötter lange Zeit ein ziemlich einsames Rennen an dritter Stelle. Doch beinahe wäre der schon sichere Platz noch in Gefahr geraten, als er sich kurz vor Rennende einen Highsider leistete und sein Teamkollege und Titelverteidiger Robin Lässer noch einmal gefährlich nahe kam. Doch Fritz rettete seinen dritten Platz mit einer knappen Zehntelsekunde ins Ziel. Vierter wurde Robin Lässer.

Hinter den beiden Piloten des Kiefer-BOS Sotin Racing Teams klaffte wieder eine Lücke von reichlich sechs Sekunden, bis der nächste Fahrerpulk das Ziel erreichte. Der Niederländer Jasper Iwema (Honda) belegte Rang 5 vor dem Lichtensteiner Eric Hübsch (Aprilia), dem 14-jährigen Daniel Kartheininger (Honda) und dem Schweizer Bastien Chesaux (Aprilia).

In der Meisterschaftstabelle baute Georg Fröhlich seine Führung mit 120 Punkten aus, da der Zweitplazierte, Patrick Unger (62 Punkte) über Platz 9 im Rennen nicht hinaus kam. Neu auf Platz drei liegt jetzt Marvin Fritz (48), der Toni Wirsing (47) überholen konnte. Auf Platz fünf und sechs folgen punktgleich Titelverteidiger Robin Lässer und Marcel Schrötter (je 43 Punkte).