Vor 16.500 begeisterten Zuschauern lieferten sich die Piloten und Beifahrer der Klasse IDM Sidecar am Wochenende (6.-8- Juli) auf dem legendären Salzburgring interessante und spannende Kämpfe um die begehrten Meisterschaftspunkte. Das Schweizer Team Markus Schlosser und Adolf Hänni behaupteten sich gegen die Meute aus 22 Gespannen und heimste die begehrten 25 Siegpunkte ein.

Schlosser/Hänni hatten sich am Samstag schon die Pole-Position gesichert und gingen somit etwas entspannter ins Rennen. Aber leicht sollte es nicht werden. Mike Roscher und Michael Hildebrand fuhren nur 0,823 Sekunden langsamer um den Salzburgring. 0,852 Sekunden hinter den Pole-Settern "parkten" die Gaststarter und IDM-Meister von 2005 Josef Moser/Ueli Wäfler ihr Sidecar auf Startplatz drei. Diese Abstände versprachen schon im Vorfeld ein spannendes Rennen.

Mike Roscher hatte sich erst eine Woche vor Saisonstart dazu entschlossen, in der IDM zu starten. Nach der Saison 2006 war sein bisheriger Co-Pilot Adolf Hänni zu Markus Schlosser gewechselt und Michael Hildebrand für den Schweizer in das Gespann Roschers "gerutscht". "Als neue Paarung haben wir uns jetzt richtig gut zusammen gefunden", gab Mike Roscher vom ADAC Hessen-Thüringen e.V. Racing Team zu. "Die vielen Kilometer die wir gefahren sind, haben viel gebracht. Wir spielen jetzt besser zusammen." Dies sei auch daran zu erkennen, dass motormäßig keine Veränderungen im Gegensatz zum Saisonbeginn gemacht worden seien und man dennoch voll mit der Spitze mithalten könne.

Hainbucher/Adelsberger verloren in der Meisterschaft etwas an Boden, Foto: IDM
Hainbucher/Adelsberger verloren in der Meisterschaft etwas an Boden, Foto: IDM

Gleich beim Start des Rennens am Sonntagnachmittag setzte sich Schlosser vor Roscher in Front. Adrian Kornas und Alexander Stepien erwischten ebenfalls einen Bomben-Start aus Reihe drei, mussten aber in der ersten Runde schon wieder zurückstecken. Aus Runde eins kamen Schlosser/Hänni als Führende zurück und es sah so aus, als würden die Schweizer ihr Heil in der Flucht suchen. Roscher/Hildebrand lagen schon rund 1,5 Sekunden zurück. Die Brüder Michael und Bernd Grabmüller, eigentlich in der Weltmeisterschaft unterwegs und nur wegen des Heimrennens in Österreich Gast in der IDM, verloren in der ersten Runde sogar schon knapp 3,5 Sekunden auf Schlosser.

Doch die angedeutete Flucht sollte nicht aufgehen. "Es ist auch bei den Gespannen definitiv so, dass der Windschatten das Zünglein an der Waage ist", erklärte Markus Schlosser nach dem Rennen. "Hast du hinter dir einmal jemanden hängen, dann kannst du ihn nur schwer abschütteln."

Roscher/Hildebrand blieben nicht nur am Heck Schlossers kleben, sondern setzten sogar zum Überholen an. In der fünften Runde hießen die Leader Mike Roscher und Michael Hildebrand. Aber wer den immer noch amtierenden deutschen Meister Markus Schlosser kennt, der weiß, dass er sich mit einem zweiten Platz nur ungern zufrieden gibt.

Bis zwei Runden vor Schluss hielten sich die Schweizer direkt im Windschatten Roschers. Dann geschah, was geschehen musste und Schlosser holte sich erneut die Führung. Das Führungsduo ging in die letzte Runde und lief auf zu überrundende Gespanne auf. Trotz sofort geschwenkter blauer Flaggen konnten sich die Nachzügler nicht in Luft auflösen. Fair versuchten sie Platz zu machen aber ein Angriff Roschers auf den Sieg war danach nicht mehr drin. Schlosser gewann vor Roscher und den Gebrüdern Grabmüller.

Beinahe still und heimlich waren die Führenden der Meisterschaft, Harald Hainbucher und Peter Adelsberger auf Platz vier gefahren. Ihre Meisterschaftsführung schmilzt immer weiter zusammen. Denn nach dem dritten Saisonsieg Schlossers beträgt der Vorsprung für Hainbucher/Adelsberger in der Tabelle nur noch sieben Zähler. Diese beiden werden wohl auch die Meisterschaft unter sich ausmachen. Drei Rennen stehen noch aus und somit sind noch maximal 75 Punkte zu vergeben. Das bedeutet, dass auch Peter Schröder/Anna Burkard, die besonders durch ihr konstantes Punktesammeln überzeugen, und Mike Roscher/Michael Hildebrandt noch rechnerische Chancen auf den Titel haben.