Der 19-jährige Sachse Georg Fröhlich (Honda) hat auch das letzte Saisonrennen in der Klasse IDM 125 auf dem Hockenheimring gewonnen. Bei seinem sechsten Saisonsieg konnte er vor 18.150 Zuschauern den 14-jährigen Bayern Jonas Folger knapp auf den zweiten Platz verweisen und revanchierte sich damit für seine einzige Saisonniederlage auf dem Salzburgring. Fröhlich stand bereits vor dem IDM-Finale als neuer Deutscher Meister der Achtelliterklasse fest. Bei der öffentlichen Pressekonferenz nach dem Rennen gab der Wechselburger bekannt, dass er 2008 in die IDM Superbike wechselt und im Inghart Team eine MV Agusta fahren wird.

Bei herrlichem Spätsommerwetter geriet schon das Zeittraining am Samstag zum Krimi, bei dem sich am Ende der Meister des vergangenen Jahres, Robin Lässer (Honda) mit fünf Hundertstel Sekunden Vorsprung auf den 14-jährigen Marcel Schrötter (Honda) die Pole Position sicherte. Auch der gleichaltrige Marvin Fritz und der Chemnitzer Toni Wirsing fuhren Startplätze in der ersten Reihe heraus. Die beiden Piloten des Abbink BOS Racing Teams, Georg Fröhlich und Jasper Iwema erreichten die Startplätze fünf und sechs. Hinter den sechs Honda-Piloten fuhr Eric Hübsch als schnellster Aprilia-Fahrer auf den siebenten Trainingsrang. Der Australier Blake Leigh-Smith komplettierte die zweite Startreihe.

Marvin Fritz und Robin Lässer fuhren ganz vorne mit, Foto: IDM
Marvin Fritz und Robin Lässer fuhren ganz vorne mit, Foto: IDM

Beim Start des Rennens am Sonntagmittag kamen die beiden Abbink-Piloten Georg Fröhlich und Jasper Iwema aus der zweiten Reihe hervorragend weg, aber auch Marvin Fritz und Marcel Schrötter erwiesen sich als gute Starter. Nach der ersten Runde lag Fritz vorn, gefolgt von Fröhlich, Schrötter, Iwema und dem Australier Leigh-Smith. Der Trainingsschnellste Robin Lässer fiel am Start bis auf Rang neun zurück. "Ich habe mal wieder einen Start vermasselt.", gab der Meister des Jahres 2006 nach dem Rennen zu Protokoll. Doch Lässer begann eine starke Aufholjagd, die ihn pro Runde einen Platz nach vorn brachte. Im Schlepptau brachte er den 14-jährigen Jonas Folger mit nach vorn, der im Training "keine gescheite Runde zusammengebracht hatte", wie er nach dem Rennen verriet. Folger kam von Startplatz 11 und kämpfte sich gemeinsam mit Lässer im Rennen nach vorn.

An der Spitze hatte der neue Deutsche Meister Georg Fröhlich standesgemäß in der zweiten Runde die Führung übernommen, doch Marvin Fritz blieb ihm auf den Fersen. Hinter den beiden Führenden entstand schnell eine Lücke von knapp 3 Sekunden. Marcel Schrötter fuhr auf Rang drei, konnte diesen Platz aber nicht lange verteidigen und wurde von den anstürmenden Jonas Folger und Robin Lässer überholt. In der fünften Runde übernahm Lässer Rang drei und forcierte die Verfolgungsjagd auf Fröhlich und seinen Teamkollegen Marvin Fritz. Pro Runde knabberten Lässer und Folger etwa drei Zehntelsekunden ihres Rückstandes auf die Spitze weg. In der elften der vierzehn Runden war der Anschluss hergestellt, das Quartett überquerte dicht zusammen in der Reihenfolge Fröhlich, Fritz, Lässer, Folger den Zielstrich.

Jonas Folger erlebte ein cooles Rennen, Foto: IDM
Jonas Folger erlebte ein cooles Rennen, Foto: IDM

In den letzten beiden Runden hatte Robin Lässer mit einem rutschenden Hinterreifen zu kämpfen und musste Jonas Folger in der vorletzten Runde passieren lassen. Eine Runde später wurde das Rennen entschieden. Fröhlich kam vor Folger und Lässer aus der letzten Kurve auf die Start-Ziel-Gerade. Jonas Folger hatte den höchsten Speed und kam dem Führenden Georg Fröhlich immer näher. Beim Überfahren der Ziellinie war mit bloßem Auge der Sieger kaum zu erkennen. Doch die Zeitmessung hatte Fröhlich mit 0,011 Sekunden vor Folger registriert. Das war der sechste Saisonsieg für den Wechselburger. Knapp hinter Fröhlich und Folger wurde Robin Lässer Dritter.

Während der Sieger Georg Fröhlich nach dem Rennen hervorhob "in seinem letzten Rennen in der IDM 125 noch einmal besonders motiviert gewesen zu sein, zu gewinnen", freute sich Jonas Folger vor allem über ein "ganz schön cooles Rennen".

Mit etwa 2,5 Sekunden Rückstand belegte Marvin Fritz Rang vier, gefolgt von Marcel Schrötter und dem schnellsten Aprilia-Piloten, Eric Hübsch. Dem Chemnitzer Toni Wirsing genügte ein achter Rang hinter dem Australier Blake Leigh-Smith, um den Vizemeistertitel perfekt zu machen.

Georg Fröhlich erhöhte mit seinem Sieg das Punktekonto als Internationaler Deutscher Meister 2007 auf 170 Zähler. Toni Wirsing (100 Punkte) belegte Rang zwei vor Marvin Fritz (94), der beim Finale noch den Sachsen Patrick Unger (90) vom Bronze-Rang verdrängen konnte. Punktgleich wurden Marcel Schrötter und Eric Hübsch (je 74) Fünfter und Sechster. Als bester Ausländer kam der Australier Leigh-Smith auf Rang acht.