Dass einige Teams im kommenden Jahr ihren CRT-Auftritt mit einer abgewandelten Aprilia RSV4 planen, ist kein Geheimnis, nun hat Aprilia Technikdirektor Gigi Dall'Igna ausgeplaudert, dass es wohl fünf der modifizierten Motorräder im Feld geben dürfte. Zwar seien noch keine Verträge unterzeichnet, meinte er laut GPOne, aber es wird ein Komplettpaket des Herstellers für die CRTs geben. Das dürfte zwar den Chassis-Herstellern der Moto2 nicht so schmecken, hatten sie doch gehofft, ein Paket mit Aprilia-Motor an den Mann bringen zu können, doch für die Kunden wäre es wohl eine Erleichterung, alles aus einer Hand zu haben - wenn es nicht zu teuer ist.

Um Daten zu sammeln, ist Alex Hofmann diese Woche auch beim Moto2-Test in Valencia dabei, wo er mit der RSV4 auf Bridgestone-Reifen auf die Strecke ging. Damit war der Deutsche am Mittwoch zwei Sekunden langsamer als mit den Pirellis, für die das Motorrad eigentlich entwickelt worden war. Er hatte Probleme, Temperaturen in die recht schwer aufwärmbaren Bridgestones zu bekommen, wobei das Chassis, das die Maschine in der Superbike-WM verwendet, ohnehin nicht für den MotoGP-Gebrauch nutzbar ist, weil es dort illegal wäre.

Aus diesem Grund wird Aprilia auf Basis der gesammelten Daten ein Chassis mit veränderter Steifheit bauen, das andere Lasten auf die Reifen bringt und so mehr Temperaturen in ihnen erzeugt. Das Datensammeln litt am Donnerstag allerdings unter schlechtem Wetter, am Freitag rückte man wieder aus, diesmal durfte dann auch Randy de Puniet ran, der als Fahrer bei Aspar gehandelt wird und auch bald zusammen mit Aleix Espargaro dort bestätigt werden sollte. Allerdings war auch am Freitag die Strecke nicht in Bestzustand, da der Regen immer wieder vorbeischaute. Der Status als Claiming Rule Team wäre übrigens nicht automatisch weg, nur weil ein Team die Maschine von einem Hersteller wie Aprilia kauft. Solange die Grand Prix Kommission der Ansicht ist, es handelt sich nicht um einen Werkseinsatz, kann sie einem Team den CRT-Status gewähren.