Für die MotoGP-Saison 2011 hatte sich Casey Stoner keine Ziele gesetzt. Er wollte sich viel mehr von Rennen zu Rennen fokussieren, um an jedem Wochenende das Maximum aus sich herauszuholen und so viele WM-Punkte wie möglich einzufahren.

Gerade nachdem er zu Saisonbeginn viele Punkte liegen ließ, lautete die Devise, die bestmöglichen Resultate herauszufahren. "Als wir am Anfang viele Punkte verloren hatten, war es unser Ziel, diese wieder aufzuholen", erklärte de Repsol-Honda-Pilot. "Also sind wir einfach rausgegangen und haben versucht, möglichst viele Rennen sowie Punkte zu gewinnen."

Demgemäß habe ihn das Prinzip, nicht zu weit voraus oder um die Ecke zu denken, in dieser Saison zum Weltmeistertitel verholfen. "Du darfst dir zwar hohe Ziele setzen, aber deine Schritte nicht zu weit im Voraus planen", weiß der nunmehr zweifache MotoGP-Weltmeister. "Das ist, was wir in diesem Jahr getan haben. Wir haben es Schritt für Schritt genommen und es zum Titel geschafft."

Trotzdem habe Stoner in jedem Rennen an die Weltmeisterschaft gedacht. "Das hat mich dazu veranlasst, nicht zu sehr zu pushen ", verriet der 26-jährige. So sei es für die Weltmeisterschaft wichtig gewesen, es akzeptieren zu können, wenn der Sieg einmal nicht möglich war. Dadurch habe er sich in einer solchen Lage lieber für sichere Punkte entschieden, anstatt zu viel zu riskieren.

Ein ganz besonderer Titel

Der Weltmeistertitel 2011 ist für Stoner sogar noch mehr wert, als sein erster WM-Triumph, den er anno 2007 auf Ducati einfuhr. "Dieser Titel fühlt sich auf jeden Fall viel spezieller an", schwärmt der neunfache Saisonsieger. "2007 haben einige Leute versucht, mich etwas herabzusetzten. Aber in diesem Jahr haben die Leute realisiert, was wir haben und wozu wir in der Lage sind."

Casey Stoner freut sich darüber, in die Fußstapfen von Mick Doohan getreten zu sein, Foto: Milagro
Casey Stoner freut sich darüber, in die Fußstapfen von Mick Doohan getreten zu sein, Foto: Milagro

Als Sahnehäubchen konnte sich Stoner, der schon seit Kindertagen ein großer Bewunderer von Mick Doohan ist, einen großen Traum erfüllen. Indem er als Australier gleich in seiner ersten Saison für Repsol Honda den WM-Titel gewann, machte er es seinem Idol gleich, das 1994 ebenfalls in seiner ersten Saison für Repsol Honda den Titel holte.

Der 100. Sieg für Repsol Honda, den Stoner in diesem Jahr erzielen konnte, bildet einen weiteren Meilenstein, auf den Stoner sehr stolz ist. Zudem sei der Triumph in Laguna Seca ein besonderer Sieg gewesen, da dieser nicht abzusehen gewesen sei und niemand damit gerechnet habe

Das Rennen auf Phillip Island gestaltete sich für Stoner derweil wider Erwarten kompliziert. Die Regenschauer hatten das Rennen für den Australier, der einen guten Start erwischt hatte, zu einer brenzligen Angelegenheit gemacht. "Der zweite Regenschauer war deutlich stärker als der erste und ich bin fast gestürzt", schilderte Stoner. "Deswegen habe ich es vorsichtig und behutsam angehen lassen und als es dann wieder abgetrocknet ist, habe ich einfach das getan, was für den Sieg nötig war."