Noch ist vieles Unklar, wenn es um die Ankunft der Claiming Rule Teams im kommenden Jahr geht. Offiziell vorgestellt hat sich mit Forward Racing erst eines, doch selbst dort ist bislang nicht klar, mit welcher Maschine angetreten wird - dafür hat man mit Colin Edwards zumindest einen gestandenen Fahrer. Und das Motorrad-Problem gibt es bei den meisten Teams, die mit einer Teilnahme als CRT planen. Sicher scheint nur, dass Stefan Bradls Kiefer Team vorerst in der Moto2 bleiben wird, weil das nötige Budget für eine geleaste Honda oder ein CRT-Bike fehlt. Auch Thomas Lüthis Team bleibt zunächst in der Mittelklasse.

Stille Arbeiter

Gleichzeitig gibt es aber neben Forward Racing einige Projekte, die das Starterfeld im kommenden Jahr wachsen lassen dürften, sollten sie wirklich fruchten. Bekannt ist bereits, dass die Gresini-Mannschaft neben Marco Simoncellis Werkshonda ein CRT-Bike einsetzen will. Nach Hiroshi Aoyamas Abschied in die Superbike-WM dürfte wohl Yuki Takahashi aus dem Moto2-Team des Rennstalls wieder nach oben kommen. Das wäre Honda durchaus recht, schließlich will der Hersteller weiter einen Japaner in der Königsklasse haben und hatte Gresini noch dazu verboten, einen Aprilia-Motor für das CRT-Projekt zu nutzen.

Das Aspar Team fährt 2012 nicht mehr mit Ducati, Foto: Aspar Team
Das Aspar Team fährt 2012 nicht mehr mit Ducati, Foto: Aspar Team

Also wird das italienische Team 2012 auch im zweiten Motorrad einen Honda-Motor haben, wohl den aus der CBR1000RR. Das Chassis ist derweil noch ein Fragezeichen, Moriwaki, FTR oder TSR kommen infrage. Ein ebenfalls bekannter Name, der auf das CRT-Reglement setzt, ist das Team Aspar. Nach dem Rückgang der Gelder der valencianischen Regierung und der Trennung von Ducati wird man 2012 entweder mit dem Suter-BMW-Paket starten oder einen Rahmen mit einem Aprilia-Motor ausstatten.

Forward muss zurück zu Suter

Das bereits erwähnte Forward Racing hat mittlerweile einsehen müssen, dass man keine Yamaha-Power erhalten wird und Tech 3 Team Manager Guy Coulon nicht abstellt, um ein Chassis zu bauen. Nun sieht es so aus, als müsste das Team auf die Suter-BMW zurückgreifen. Alles unbekannt ist beim Speed Master Rennstall. Denn nachdem man glaubte, Andrea Iannone könnte mit dem Team in die MotoGP kommen, soll dem nun nicht mehr der Fall sein und die Fahrerfrage ist damit ebenso offen wie die nach der Maschine.

Bei BQR will man bald einen FTR-Rahmen mit Kawasaki-Motor testen, Foto: Blusens BQR
Bei BQR will man bald einen FTR-Rahmen mit Kawasaki-Motor testen, Foto: Blusens BQR

Mehr weiß man vom BQR-Team, das heimlich still und leise gearbeitet hat. Es hofft auf zwei Startplätze, wovon Yonny Henandez wohl einen bekommen soll und es wird bald mit ersten Testfahrten mit dem FTR-Rahmen mit Kawasaki-Motor beginnen. Ebenfalls in aller Ruhe operiert hat Laglisse. Schon lange will der Platzhirsch aus der spanischen Meisterschaft in die WM einsteigen, da es in der Moto2 zu viele Bewerber und keinen Platz gab, sieht man dort nun das CRT-Reglement als die große Chance. Als Maschine wird wohl die Suter-BMW dienen, die Fahrer werden aus Spanien kommen und könnten Carmelo Morales oder Jordi Torres heißen.

Bird will Aprilia

Ein bekannter Name aus der Superbike-WM ist auch unter den CRT-Willigen. Paul Bird hat mit seinem Team in der WSBK den Vertrag als Kawasaki-Werksmannschaft verloren und will nun die Seiten wechseln. Seine Einschreibung hat er bei der IRTA angeblich bereits eingereicht und die Dorna soll den Antrag nun prüfen. Als Motorrad käme anscheinend ein Rahmen mit Aprilia-Motor infrage, der Fahrer soll ein Brite sein. Ebenfalls noch als Einsteiger gehandelt wird das Ioda Racing Team, von dem aber nicht viel bekannt ist, außer dass es dank der Moto2 ein Naheverhältnis zu FTR hat.

Das Thema Benzin könnte noch heikel werden, Foto: Sutton
Das Thema Benzin könnte noch heikel werden, Foto: Sutton

Derweil versucht die Dorna, es den CRTs im kommenden Jahr noch etwas leichter zu machen. Im Reglement ist man den Teams bislang insofern entgegen gekommen, dass sie 24 statt 21 Liter Sprit pro Rennen und 12 statt sechs Motoren pro Jahr und Fahrer zur Verfügung bekommen haben. Die Dorna hat nun erklärt, dass der Tankinhalt 2012 für CRTs sogar noch größer werden könnte, was viele elektronische Hilfsmittel zur Errechnung des passenden Verbrauchs über ein Rennen überflüssig machen würde, da man einfach Vollgas durchziehen kann. Die Werke, allen voran Honda, sollen von der Idee nicht begeistert sein.