Nach seinem Sieg beim Heimrennen in Jerez wusste Jorge Lorenzo im ersten Moment nicht viel zu berichten. "Ich bin voller Emotionen und kann noch nicht viel sagen, bin irgendwie sprachlos", stammelte der strahlende Sieger ins Mikrofon.

Alles hatte zunächst auf einen Sieg Dani Pedrosas hingedeutet. Der hatte die Führung übernommen und war dem Feld davongefahren. Lorenzo aber fiel zunächst bis auf den fünften Rang zurück, musste sich erst wieder nach vorn kämpfen. Das fiel aber eher leicht. "Ich hatte echt einen wahnsinnigen Spaß auf dem Motorrad, richtig toll."

Erst eine halbe Runde vor Schluss machte Lorenzo den Sack zu und schnappte Pedrosa. "Ein Sieg hier in Jerez, das war einer meiner Träume! Wahnsinn!" Und den lebte er richtig aus. Zunächst wurde die Lorenzos Land-Flagge gehisst, dann nahm er ein kühlendes Bad im Teich von Jerez de la Frontera. Die über 122.000 angereisten Fans dankten es ihm mit Feuerwerken, Applaus, Geschrei und Lärm in jeglicher Form.

Pedrosa glaubte nicht an so gutes Ergebnis

Pedrosa war überrascht, die meiste Zeit des Rennens zu führen., Foto: Repsol Honda
Pedrosa war überrascht, die meiste Zeit des Rennens zu führen., Foto: Repsol Honda

Trotz seiner Poleposition vom gestrigen Qualifying war Pedrosa über den Rennverlauf überrascht. "Ich habe nicht einmal daran gedacht, dass ich die meiste Zeit des Rennens über an der Front sein könnte", so der Spanier nach Rang zwei.

"Ich dachte wirklich, dass es nur für eine gute Qualifying-Runde reicht", schüttelte der Honda-Werkspilot noch immer den Kopf darüber, dass er 26 von 27 Runden lang das Rennen angeführt hat. Dass es am Ende aber knapp werden würde bekam er nicht nur von seinem Team angezeigt, sondern spürte es auch. "Ich wusste, dass Lorenzo näher kam und fünf Zehntel schneller als Rossi und ich war. Ich wusste, dass das knapp wird."

"Platz zwei ist natürlich nicht das Optimum, aber verglichen mit Katar und mit dem, was ich aufgrund unserer technischen Probleme erwarten durfte, ist das echt gut. Ich habe alles versucht, um Jorge hinter mir zu halten, aber das ging nicht", schloss der dreifache Ex-Weltmeister seine Ausführungen ab.

Rossi gönnt spanischen Fans ihren Spaß

Angesichts der Schulterverletung war Rossi mit Rang drei zufrieden., Foto: Ronny Lekl
Angesichts der Schulterverletung war Rossi mit Rang drei zufrieden., Foto: Ronny Lekl

Valentino Rossi musste sich mit Rang drei begnügen. Doch angesichts der Schwierigkeiten durch seine Schulterverletzung vom MotoCross zeigte er sich damit zufrieden. Zunächst fand er dankende Worte an die Mediziner. "Ich möchte mich bei allen in der Clinica Mobile und auch bei meinen Ärzten zu Hause bedanken, die mir geholfen haben, damit meine Schulter wieder wird und ich hier fahren kann", so der Yamaha-Star.

Angesichts dieser Voraussetzungen war Rossi mit Rang drei im Rennen einverstanden. "Wir wussten, dass das nicht unser Rennen wird. Wir hatten schon im Training Probleme mit unserem Setting und ich konnte auch im Rennen nicht so pushen, wie ich wollte, war fast nie bei 100 Prozent. Da müssen wir das nächste Mal besser arbeiten."

Außerdem trug es Rossi mit Humor. "Ich wollte die spanischen Feierlichkeiten auch nicht stören und hier gewinnen", scherzte er in der Pressekonferenz. "Ich gönne es den Fans und auch Dani und Jorge, die ein wirklich tolles Rennen gezeigt haben und es verdienen hier ganz oben zu stehen."