Weltmeister Hiroshi Aoyama war sich vor seinem Wechsel in die MotoGP nicht sicher, wie gut er mit der 800cc-Maschine zurecht kommen würde, doch seine Fortschritte beim Rookie-Test, sollten den Japaner optimistischer stimmen. Der 28-Jährige fuhr am ersten Tag ganz ohne elektronische Fahrhilfen, um sein neues Arbeitsgerät auch in Grundzügen kennen zu lernen. Seine erzielte Zeit von 2:04.38 Minuten waren ein deutlicher Schritt nach vorn im Vergleich zum ersten Test in Valencia.

Wie Teamchef Daniel Epp erklärte fährt Aoyama noch auf der Maschine von Gabor Talmacsi. Während der ersten beiden Tage absolvierte der Japaner rund 100 Runden, der zweite Testtag war durch Regen unterbrochen worden. "Seine beste Rundenzeit war nur etwas über eine Sekunde langsamer, als der Streckenrekord hier", sagte Epp gegenüber crash.net. "Hiro lernt schnell. Wir haben begonnen mit der Traktionskontrolle und der Motorenbremse zu arbeiten, das ist mit der größte Unterschied zwischen der MotoGP und allen anderen Klassen."

Hiroshi Aoyama selbst beschrieb das Gefühl mit elektronischen Fahrhilfen zu fahren als 'komisch'. "Ich mag es lieber, wenn ich die Maschine selbst kontrolliere, aber die Maschine macht es und man kann sich aussuchen wo und welchen Teil sie kontrolliert", erklärte der Japaner auf crash weiter. "Es fällt mir nicht leicht das alles zu nutzen, ich muss mich Schritt für Schritt daran gewöhnen, lernen und dann versuchen schneller zu werden."

Die RCV sieht Aoyama als Spielzeug, das ihm noch viel Freude bereiten wird, vor allem weil es so viele Möglichkeiten und Einstellungen gibt, die er ausprobieren kann. Doch derzeit, wisse er noch nicht so recht, was er wie ändern muss oder kann.

Was Hiroshi Aoyama aber mittlerweile weiß, ist mit welcher Startnummer er in der kommenden Saison fahren wird. Der Japaner musste sich für eine neue entscheiden, da Andrea Dovizioso wie er mit der '4' unterwegs ist. Nun ist es die Nummer '7' für den Mann aus Ichihara, vielleicht bringt sie ja Glück, so wie es die japanische Tradition sagt. Doch da man sich darauf nicht allein verlassen sollte, will sich 'Hiro' weiter an Beschleunigung und Gewicht einer MotoGP anpassen, versuchen die Funktionsweise Reifen, Bremsen und Elektronik zu verstehen. "Fahren alleine wird nicht ausreichen. Zudem bin ich seit 23 Jahren auf Zweitaktern unterwegs. In Katar werde ich mein erstes Rennen auf einer Vier-Takt-Maschine absolvieren. Daher muss ich meinen Fahrstil ändern, ich scheine mit zu hoher Geschwindigkeit in die Kurven hinein zu fahren, während ich bei der Ausfahrt Zeit verliere. Die Kurvenausfahrt scheint mir aber das Wichtigste zu sein."

Crew-Chef Tom Jojic zeigte sich derweil äußerst zufrieden mit den Fortschritten seines neuen Schützlings. Der Vergleich zu den etablierten MotoGP-Fahrern fehlt zwar in Malaysia, doch erwiesen sich beide Rookies schneller, als die Testfahrer.